Archiv

Ein vergleichsweise ruhiges Jahr

lo; 15. Mar 2010, 11:10 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
ARCHIV

Ein vergleichsweise ruhiges Jahr

lo; 15. Mar 2010, 11:10 Uhr
Reichshof – Gemeindebrandinspektor Koch blickte auf der Dienstbesprechung der Feuerwehr auf das vergangene Jahr zurück – Anstieg bei den Aktiven zu verzeichnen – Schneeeinsätze des laufenden Winters sorgten für Diskussionen.
Noch ganz unter dem Eindruck des Rekord-Winters stellte Gemeindebrandinspektor Hans-Uwe Koch auf der Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Reichshof den Bericht für das 2009 vor – mit 145 Einsätzen ein „ruhiges Jahr“, wie Koch feststellte, „der Bericht für nächstes Jahr wird da schon etwas anders aussehen.“ Die Schneemassen der vergangenen Monate brachten unzählige und gefährliche Einsätze  für die Kameraden mit sich, die tagelangen Räumaktionen auf Gebäudedächern wurden laut Koch feuerwehrintern kontrovers diskutiert. „Bei einigen Dächern musste allerdings akute Einsturzgefahr angenommen werden - Statiker bzw. Architekten haben das vor Ort festgestellt -, so dass diese Arbeit zur Sicherung von hochwertigen Sachgütern zu rechtfertigen war“ führte Koch aus.

Die Schneeeinsätze hätten so manchen Feuerwehrkameraden vor die Frage gestellt, ob dies alles noch ehrenamtlich erfüllt werden kann. Koch: „Dieses kleine Beispiel mag dazu dienen, die immer noch hochmotivierten Mitglieder der Feuerwehr Reichshof auch weiterhin zu hegen und zu pflegen, denn jede andere Umsetzung und Vorhaltung eines Brandschutzes wird fachlich zu keiner Verbesserung führen. Ganz zu schweigen von den vielen Eigenleistungen, die ja keiner sieht und im Reichshof in keiner Kostenrechnung auftauchen: Pflege und Unterhaltung der Unterkünfte, der Fahrzeuge, der persönlichen Ausstattung.“

In 2009 wurden die Reichshofer Wehren neben vielen Bagatelleinsätzen zunehmend zu Rußbränden alarmiert. Dazu gesellten sich technische Hilfeleistungen und das Entfernen von Ölspuren, von Großbränden blieb man im vergangenen Jahr verschont. „Im Vergleich zu unseren Nachbarkommunen fragte man sich schon, wann der Reichshof wohl von einem größeren Einsatz betroffen sein wird. Zur Erinnerung: Das Jahr 2009 wird kreisweit als das Jahr mit den meisten Großbränden in die Statistik eingehen“, erklärte der Reichshofer Feuerwehrchef.



Als großes Hemmnis wertete Koch die mangelnde Bereitschaft von Unternehmen, ihre in der Feuerwehr tätigen Angestellten für Einsätze freizustellen. „Die aktuelle Situation dieses Problemfelds hat sich leider weiter verschlechtert und es erreichen mich jetzt schon persönliche Anrufe von erbosten Arbeitgebern, die die Einsatzfreistellung nicht mehr tolerieren wollen. Die natürlich nur betrieblich ausgerichteten Erklärungen stellen sich meiner Meinung nach nur sehr kurzsichtig und einseitig dar, denn wenn Not am Mann ist, weiß jeder schnell über den Notruf 112 die Feuerwehr einzuspannen. Die vielen Schneeeinsätze in diesem Jahr sprechen da eine deutliche Sprache“, fand Koch zu diesem Thema klare Worte.

Ein Großteil der Firmen weiß die Arbeit der Floriansjünger aber zu würdigen. So stellte die Firma Münker aus Wehnrath zur Beschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens für den Löschzug West 25.000 € zur Verfügung. Anlässlich der Einweihung des neuen Firmenstandortes wurde das Fahrzeug übergeben. „Da außer wenigen Mitarbeitern der Gemeinde und feuerwehrseitig nur die Wehrführung eingeweiht wurde, war die Überraschung umso größer. Eine sprachlose Zugführung West treffe ich äußerst selten an – aber dieser Tag war so einer“, blickte Koch zurück.

Gemeinsam mit der Verwaltung wurde ein Fahrzeugkonzept entwickelt, um weiterhin nach und nach die den modernen Ansprüchen nicht mehr genügenden Wagen gegen neue auszutauschen. Die Diskussion um eine Feuerwehrrente wurde auch in Reichshof diskutiert, allerdings mit offenem Ende. Eine Umsetzung erfolgt in diesem Jahr noch nicht. Dafür sind in Abstimmung mit der Kommune Kompensationszahlungen geplant. Koch: „Gerade diese finanziellen Zuwendungen werden die einzelnen Einheiten weiterhin in die Lage versetzen, den Betrieb der eigenen Einheit zu optimieren.“  

Die Personallage ist stabil: 352 Aktive (inklusive 94 Jungfeuerwehrleuten) bedeuten gegenüber dem Vorjahr sogar einen kleinen Anstieg. Ein starkes Plus gab es beim Zulauf zu den Musikzügen zu verzeichnen. Beiträge der Big Band der Feuerwehr Eckenhagen und des Musikzugs Odenspiel rundeten die Veranstaltung ab. Dazu standen Ehrungen, Verabschiedungen und Beförderungen auf dem Programm.

Beförderung zum Unterbrandmeister
OFM Alexander Bochinsky LG Nosbach
OFM Thorsten Jungjohann LZ Eckenhagen – Hespert
OFM Marcel Koch LZ Eckenhagen – Hespert
OFM Thomas Kühr LZ Eckenhagen – Hespert
OFM Patrick Neu LZ West
OFM Jens Spaniel LG Nosbach
OFM Robin Zoschke LG Nosbach

Beförderung zum Brandmeister
UBM Fabian Ley LG Nosbach

Beförderung zum Oberbrandmeister
BM Tobias Treptau LZ Eckenhagen – Hespert

Beförderung zum Hauptbrandmeister
OBM Edgar Koch LG Odenspiel


Ernennungen

Jugendfeuerwehrwart
UBM Michael Veith LG Heischeid (Dankesurkunde)
HBM Peter Höver LG Heischeid (Ernennungsurkunde)


Ehrungen

Auszeichnung durch den Kreisfeuerwehrverband
BOI Dietmar Häger LG Mittelagger
BOI Klaus Rinke LG Mittelagger

25 Jahre aktive Mitgliedschaft
UBM Karsten Klein LG Denklingen
OBM Lars Möschter LG Wildberg
UBM Frank Riehl LG Nosbach
UBM Frank Schneider LG Heischeid

35 Jahre aktive Mitgliedschaft
UBM Siegfried Lange LG Wildberg
BI Holger Seebach LG Wildberg

50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr
HFM Fritz Bohlien LG Denklingen
HFM Dieter Höck LG Denklingen
OFM Siegfried Hombach LG Denklingen
HFM Heinz Rossenbach LG Denklingen
OFM Heinz Puchberger LZ Eckenhagen - Hespert

60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr
HFM Bernhard Ackerschott LG Denklingen
OFM Adolf Ising LZ West

65 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr
OFM Karl-Heinz Michel LG Odenspiel
HFM Eduard Feld LZ Eckenhagen – Hespert

WERBUNG