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Blue-White-Dynamite erreicht trotz drohender Disqualifizierung das Halbfinale
(sl/6.6.2001-18:10) Von Simone Liebelt
Gummersbach - Der Blue-White-Dynamite Fanclub des VfL Gummersbach stand am Wochenende im Rahmen des Fanturniers in Hameln selber auf dem Parkett.

Nach einer kurzen Verschnaufpause baten die Organisatoren die Fanmannschaft aus Hildesheim auf's Parkett. Der Favorit für den Turniersieg musste gegen die Gummersbacher antreten. Die mitgereiste Unterstützung aus Gummersbach machte sich nicht all zu große Hoffnungen auf einen Sieg. Doch niemand rechnete damit, dass Rainer Zierau sein Tor vernagelte. Ein einziges Törchen passierte seine Hand. Die Hildesheimer bissen sich die Zähne an der überragenden Gummersbacher Abwehr aus. Am Schluss gewann der Blue-White-Dynamite mit 5:1.
Nicht nur Rainer Zierau bewies seine Stärke. Auch "Neuverpflichtung" Oliver Kruse bot eine sehr gute Leistung. Diese sollte sich auch noch im Spiel gegen die Essener bezahlt machen. Kruse warf fünf Tore und seine Arbeit in der Abwehr war hervorragend. Ihm zur Seite stand dabei ein wild agierender Wolfram Finke. Dieses Duo entpuppte sich als Angriffs- und Abwehrmaschine. Doch dann ließen die Kräfte nach. Das Spiel gegen Lemgo wurde knapp mit 6:7 verloren. Allen Spielern waren die Anstrengungen des Tages anzusehen.
Nach dem Abendessen hatte der Blue-White-Dynamite eine kleine Fete organisiert, bei der die Mitgereisten sehr viel Spaß hatten. Später am Abend stießen dann die Fans aus Wuppertal und Solingen hinzu. Es wurde noch lange gefeiert.
Zur Erholung von dieser Nacht gab es keine Chance. Für zehn Uhr war das letzte Vorrundenspiel der Gummersbacher angesetzt. Gegner war der Gastgeber Hameln. Der Vortag hinterließ seine Spuren. Das Spiel endete mit einer 7:10-Niederlage.
Trotz dieser Niederlage erreichte die Fanmannschaft aus Gummersbach das Halbfinale, ebenso wie Hildesheim, Lemgo und Hameln. Die Jungs fanden nicht mehr in ihr Spiel. Technische Fehler und Fahrkarten waren die Folge. Zur Halbzeit führte Hameln, das erneut Gegner des VfL war, mit 4:2. Die Gummersbacher versuchten zu kämpfen, schlossen aber die Angriffe zum Teil zu früh ab. Die Hameler hingegen nutzen ihre Chancen und gewannen souverän mit 7:2.
Das zweite Halbfinale bestritten die Fans vom TBV Lemgo und von Eintracht Hildesheim. Die Hildesheimer entschieden das Spiel klar mit 9:4 (4:2) für sich. Damit standen die Finalteilnehmer fest: Hameln gegen Hildesheim. Oder anders: Turnierausrichter gegen Turniersieg-Favoriten. In Halbzeit eins sah es noch nach einem eindeutigen Sieg der Hildesheimer aus. Zur Halbzeit führten sie mit 7:5. Doch im zweiten Durchgang verloren sie den Überblick. Hameln zog auf 14: 9 davon, und wurde Turniersieger.
Auch wenn der Blue-White-Dynamite das Spiel um Platz drei mit 4:9 (1:5) verloren hatte, waren alle zufrieden. Die Leistung war nicht unbedingt überzeugend, aber alle waren sich einig: Die Fahrt nach Hameln hatte sich gelohnt. Denn neben dem Spielerischen gab es ja noch den Spaß, den alle VfL-Fans vor, zwischen und nach den Spielen hatten.

Der Blue-White-Dynamite Fanclub des VfL Gummersbach hat eine eigene Fanmannschaft, und da die "Großen" ja jetzt Pause haben, mussten die Mannen um Andreas Hawellek an diesem Wochenende in Hameln ran. Die Gastgeber hatten acht Mannschaften eingeladen. Und alle, bis auf eine, waren der Einladung gefolgt. So trafen sich am Samstag morgen die Fans aus Wuppertal, Bad Schwartau, Lemgo, Solingen, Essen und Gummersbach in der Sporthalle Nord in Hameln wieder.
Die Freude war groß, alte Bekannte wieder zu treffen. Für diese Freude blieb allerdings nicht viel Zeit, denn das Parkett rief die ersten Begegnungen auf den Plan. Und so wurde den ganzen Samstag bis circa 18 Uhr Handball gespielt.

Trauriger Höhepunkt aus Sicht der Gummersbacher war die Beinahe-Disqualifikation: Hameln hatte in der Spielordnung darauf bestanden, dass mindestens ein Mädchen pro Mannschaft spielen muss. Das Gummersbacher Mädel hatte sich aber einige Tage zuvor beim Training für dieses Turnier verletzt. Nun begannen heftige Diskussionen. Soll die Mannschaft so weiter spielen oder nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen? Erfreulicherweise sprachen sich die Mannschaftsführer für einen weiteren Spielbetrieb mit den Gummersbachern aus.
Das erste Spiel musste gegen die SG Solingen bestritten werden. Im ersten bergischen Derby gab die Mannschaft aus der Klingenstadt ein gutes Spiel ab. Zur Halbzeit, es wurden zwei Mal siebeneinhalb Minuten gespielt, führten die Solinger mit 3:1. Doch dann wurde es richtig spannend. Die Gummersbacher holten in den letzten drei Minuten einen 2:5 Rückstand auf. Kurz bevor das Schlusssignal ertönte verwandelte Oliver Kruse einen Wurf und traf zum 6:5 Endstand für die Oberberger.
Auch im zweizen Spiel gegen den Fanclub aus Bad Schwartau lag der Blue-White-Dynamite mit 1:3 zur Halbzeit zurück. Doch diesmal reichten die Mühen nicht. Bad Schwartau gewann mit 6:4.
Dann kam es zum zweiten Bergischen Derby: Gummersbach trat gegen den Wuppertaler Fanklub an. Das Spiel war sehr ausgeglichen. Mal führte Wuppertal (2:1; 6:7), ein anderes Mal die Gummersbacher (0:1; 2:3; 3:4; 4:6 und 5:7). Doch beide Mannschaften gaben sich nicht auf. Die Wuppertaler konnten einen Zwei-Tore-Vorsrung in einen Ausgleich umbiegen. Doch Gummersbach behielt in diesem Krimi die Nerven und gewann mit 7:8.