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Dauerhafter Schutz für Geburtshelferkröte besiegelt

Red; 21. May 2010, 15:34 Uhr
Bilder: privat.
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Dauerhafter Schutz für Geburtshelferkröte besiegelt

Red; 21. May 2010, 15:34 Uhr
Nümbrecht - Im Steinbruch Schretzmair in Büschhof wird ein Beitrag zum aktiven Tierschutz geleistet.
Rohstoffgewinnung in Steinbrüchen und Naturschutz können durchaus im Einklang miteinander stattfinden − dies beweist das Teilprojekt „Schutz der Geburtshelferkröte im Steinbruch Schretzmair KG“ in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Oberberg. Die Geburtshelferkröte ist der einzige Froschlurch, der seine Eier nicht direkt im Wasser ablegt, sondern bei dem die Männchen die Laichschnüre bis kurz vor dem Schlupf der Larven auf dem Land umhertragen.

Heute zählt sie, bedingt durch den Verlust ihrer natürlichen Lebensräume wie Feuerlöschteiche und andere Kleingewässer, Trockenmauern oder Böschungen, zu den europaweit schützenswerten Arten. Die Geburtshelferkröte, auch bekannt unter den Namen „Glockenfrosch“ oder „Steinklimper“, kann sich als Pionierart nur dort halten, wo sie dauerhaft entsprechende Lebensräume vorfindet. Dies ist letztendlich auf größeren Flächen heutzutage nur noch in aktiven Steinbruchbetrieben gegeben.


Gemeinsam mit Frank Herhaus von der Biologischen Station Oberberg und Raimo Benger, Geschäftsführer des Wirtschaftsverbands Baustoffe-Naturstein e.V., unterzeichnete Geschäftsführer Karl-Heinz Schretzmair offiziell die Vereinbarung zum Schutz der Geburtshelferkröte auf dem Steinbruchgelände in Nümbrecht-Büschhof. Auch Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius war der Einladung gefolgt und lobte das Engagement aller Projektbeteiligten.


[Die Beteiligten bei der Vertragsunterzeichnung.]

Ziel des Teilprojektes ist es, das Vorkommen der Geburtshelferkröte durch die gezielte Optimierung des Lebensraums innerhalb des Steinbruchs zu schützen. Mit Schläuchen werden die Wasserlöcher, in denen die Kröte laicht, vor dem Austrocknen geschützt. Wenn es erforderlich ist, können diese Wasserlöcher innerhalb des Steinbruchs verlegt werden, die Kröten wechseln dann das Laichgebiet. Im Steinbruch Schretzmair leben mehr als 100 dieser Tiere.

Die nötigen Schutzmaßnahmen beeinträchtigen den laufenden Steinbruchbetrieb in keiner Weise, ließ Schretzmair wissen. Umgekehrt störe auch der laufende Betrieb die Tiere nicht, sie seien ganz im Gegenteil auf die Lebensräume in den Steinhängen angewiesen, ergänzte Herhaus. Deshalb sei es so wichtig, bestehende Vorkommen in Bereichen, die noch einer Steinbruchnutzung unterliegen, durch Kooperationsverträge langfristig zu sichern.

„Schutz der Geburtshelferkröte“ ist ein weiteres Teilprojekt, das von der Projektgemeinschaft „Bergische Grauwacke – Vielfalt erleben!“ erfolgreich realisiert werden konnte. Eine gemeinsame Initiative von regionalen Steinbruchbetrieben, dem Oberbergischen Kreis, der Gemeinde Lindlar, und dem Wirtschaftsverband Baustoffe-Naturstein e.V., im Rahmen der Regionale 2010, mit dem Ziel, das Produkt zu positionieren und die Vielfältigkeit der Bergischen Grauwacke und der Region erlebbar zu machen.
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