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Ein frohes und ein weinendes Auge

kg; 4. Dec 2010, 11:34 Uhr
Oberberg Aktuell
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Ein frohes und ein weinendes Auge

kg; 4. Dec 2010, 11:34 Uhr
Gummersbach – Die Oberbergische Beratungsstelle für Wohnungsnot feierte gestern ihren 10. Geburtstag mit Mitarbeitern, Freunden und Förderern.
„Wenn Sie gerade aus der Kälte hier reingekommen sind, können Sie sich vorstellen, was das bedeutet ohne Wohnung zu sein“, begrüßte Frank Gottwald von der Diakonie Michaelshoven die Gäste zum gestrigen Festempfang in der Beratungsstelle in Gummersbach. Er habe ein frohes und ein weinendes Auge: „Die Beratungsstelle blickt auf zehn Jahre erfolgreiche Arbeit zurück. Doch die Zahl der Betroffenen steigt immer weiter.“


639 Kundenkontakte wie Hausbesuche, Einsätze von Streetworkern und Begleitungen bei Behördengängen gab es allein im vergangenen Jahr. Darüber hinaus erhielten an die 130 Menschen ohne eigenen Wohnsitz eine Postadresse eingerichtet. „Ohne diese ist man so gut wie nicht vorhanden“, betonte Rolf Schäfer, Förderer und Mitglied des Kreistags, die Wichtigkeit einer Postanschrift. Er schilderte die Schwierigkeiten bei der Einrichtung der Beratungsstelle im Oberbergischen. „Wir hatten dicke Bretter zur damaligen Zeit zu bohren.“ Viele Versuche scheiterten, auch die Bürosituation war am Anfang unklar. „Wir hatten nur ein Büro in Waldbröl, Sie können sich vorstellen, was das für eine Strecke nach Radevormwald war“, sagte Wilfried Fenner, der Leiter am Gummersbacher Standort.

Heute ist die Fachberatungsstelle für Wohnungsnot in Trägerschaft des Kirchenkreises An der Agger, des Caritasverbandes und der Diakonie Michaelshoven. Es gibt drei Anlaufstellen für Betroffene - Wilfried Fenner leitet die Stelle in Gummersbach (Kreismitte), Kerstin Hartwich die in Waldbröl (Südkreis) und Mirjam Thomaßen die in Radevormwald (Nordkreis). „Es ist besser, wenn die Menschen zu uns kommen, bevor die Wohnung verloren ist, dann können wir präventiv tätig werden“, erklärte Fachbereichsleiterin Susanne Hahmann. Bürgermeister Frank Helmenstein sowie Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger gratulierten zum „10. Geburtstag“ und lobten das Engagement der Mitarbeiter. „Die bedürftigen Menschen werden hier ohne Berührungsängste angenommen und wertgeschätzt. Bleiben Sie auch weiterhin am Ball“, so Nürmberger. 
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