Bilder: Susan Wolters --- Sowohl Musik- als auch Theaterdarbietungen gab es bei 'Szenenwechsel' zu sehen.
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Sketch vs. Klassik: Szenenwechsel begeistert durch Vielfalt
Nümbrecht Die Kulturveranstaltung des Homburgischen Gymnasiums vereinte Musik, Tanz und Literatur unter einem Dach und feiert in diesem Jahr zehnjähriges Jubiläum.
Der Name war Programm: Bei der Kulturveranstaltung Szenenwechsel, das in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfand, präsentierten die Schüler und Lehrer des Homburgischen Gymnasiums Nümbrecht einen vielfältigen Mix aus Musik, Gesang, Tanz, Theater und Literatur. Ich habe versucht, die Jugendlichen auf die Bühne zu bekommen, damit sich ihr Selbstwertgefühl entwickeln kann, erklärte Erfinder sowie Koordinator des Projektes und Lehrer Jürgen Vogt. Außerdem sei es ihm wichtig, die Menschen zu fordern. Daher setze ich gerne etwas Klassisches hinter einen Sketch.Und das zeigte sich ganz deutlich während der Show, die von Konrad Eucken und Marcus Kania ganz charmant und professionell moderiert wurde. Als wäre es das Leichteste auf der Welt spielten Selina Ebener, Phillip Bröcher und Jess Grantham Stücke von Moehrke, Schönberg und Bach auf dem Klavier und beeindruckten das Publikum mit ihren flinken Fingern. Auch die Tanzeinlagen, die von den teilweise noch jungen Tänzern selbst einstudiert wurden, waren bemerkenswert und sorgten für gute Laune. Besonders lauten Applaus erhielten dabei Stella van der Meulen und Rene Buckbesch mit ihrer Hip-Hop-Performance.

[Isabell Broda und Tasmin Neumann präsentierten eine Szene aus Goethes "Faust".]
Die Literatur kam ebenfalls nicht zu kurz. Während die moderne Version von Shakespears Sommernachtstraum für zahlreiche Lacher sorgte, präsentierten Isabell Broda und Tasmin Neumann professionell und authentisch einen Dialog zwischen Mephisto und Faust aus Goethes Faust. Wieder etwas entspannter ging es dann bei einer Szene aus Dürrenmatts Die Physiker zu. Als Solokünstlerinnen traten außerdem Caroline Dick, die mit Stimme und Gitarre Touch a new day von Lena Meyer-Landrut präsentierte und Sofie Franke mit Mama do von Pixie Lott auf. Für ein wenig Abwechslung sorgten zwischendurch die Selbstverteidigung AG, Moritz Gau, der die Zuschauer mit seinen Tricks buchstäblich verzauberte und das Kartonballett der fünften Klassen zu Beginn der Show. Auch eine ausgefallene Deutschstunde im Bett bekamen die zahlreichen Besucher geboten. Das Finale gestaltete schließlich das neu gegründete Schulorchester, die den abwechslungsreichen Abend mit der Bauernkantate von Bach und dem Lied My heart will go on abrundeten.
Schulleiter Thorgai Wilmsmann bedankte sich begeistert bei allen Mitwirkenden, Gästen und besonders Jürgen Vogt, der zum Ende des Schuljahres die Schule verlässt und daher sichtlich gerührt war. Die klare Stärke von Szenenwechsel ist die Vielfalt, befand Wilmsmann und überreichte das Mikrophon an Vogt. Um Worte ringend lobte auch er Schüler und Lehrer für die tolle Arbeit: Hier hängt viel Herzblut dran. Seit 2000 ist Vogt Lehrer am Gymnasium und führte neben Szenenwechsel auch eine Bühnentechnik AG an der Schule ein. Eine zweite Aufführung von "Szenenwechsel" findet heute Abend um 19 Uhr in der Aula des Gymnasiums statt. Der Eintritt kostet 5 , ermäßigt 3 .
