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Mit Volldampf aus der Krise: VfL bezwingt Magdeburg

mp; 3. Mar 2012, 18:36 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Ausgelassene Stimmung nach dem Abpfiff: Kentin Mahé als Animateur des gemeinsamen „Humba Täterä“ mit den VfL-Fans.
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Mit Volldampf aus der Krise: VfL bezwingt Magdeburg

mp; 3. Mar 2012, 18:36 Uhr
Gummersbach - Aufwärtstrend des VfL Gummersbach verfestigt sich - Verdienter Sieg für Kurtagic-Schützlinge - Schindler vor begeistertem Publikum mit gelungenem Comeback (AKTUALISIERT).
Von Mischa Peters

Der VfL Gummersbach hat im Kampf gegen den Abstieg ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Gegen den klar favorisierten Tabellensechsten aus Magdeburg holten sich die Blau-Weißen heute Nachmittag in der ausverkauften Eugen-Haas-Halle nach einer kämpferisch überzeugenden Leistung völlig verdient beide Punkte und feierten damit im dritten Bundesligaspiel im neuen Jahr den dritten Sieg. Der VfL liegt jetzt mit 14:28 Zählern zwei Punkte vor dem Bergischen HC auf Rang 15, mit Tuchfühlung zu den davor platzierten Teams aus Hannover-Burgdorf und Wetzlar (jeweils 16:26).

VfL Gummersbach - SC Magdeburg 25:21 (12:12)

Ganz klar, die Fans waren restlos zufrieden. „Oh wie ist das schön!“ und „Hier regiert der VfL!“ tönte es durch die ausverkaufte Eugen-Haas-Halle und die im Kreis hüpfenden VfL-Cracks holten sich den verdienten Applaus für einen engagierten Auftritt ab, mit dem sie zuvor den SC Magdeburg überraschend souverän aus dem Weg geräumt hatten. Und als i-Tüpfelchen dieses aus VfL-Sicht rundum erfreulichen Nachmittags durfte der lange verletzte Christoph Schindler ein gelungenes Comeback feiern, das er sogar mit zwei Treffern garnieren konnte.


[Kentin Mahé (rechts) gratuliert Keeper Aljosa Rezar zu seiner starken Leistung.]

Es war ein verdienter Erfolg der Truppe von Trainer Emir Kurtagic, die vor allem im zweiten Durchgang den deutlich größeren Siegeswillen und kämpferischen Elan an den Tag legte. Zuvor war die erste Hälfte - dominiert von gut agierenden Abwehrreihen - ausgeglichen verlaufen. Bei stetig wechselnder Führung (1:3, 6:5, 7:9, 11:10) konnte sich kein Team entscheidende Vorteile erarbeiten. Auf Seiten des VfL war dies insbesondere auf die bescheidene Wurfausbeute zurückzuführen. Immer wieder machte der in Halbzeit eins überragende SCM-Keeper Daniel Gerrie Eijlers beste Chancen der Hausherren zunichte.

Demgegenüber fiel Winterneuzugang Borko Ristovski im VfL-Gehäuse deutlich ab und wurde zu Recht nach 23 Minuten durch Aljosa Rezar ersetzt. Und gleich anschließend zeigte der ebenfalls eingewechselte Christoph Schindler, dass mit ihm künftig wieder zu rechnen ist. Sein erster Wurfversuch schlug noch krachend an der Latte ein, gegen das zweite Pfund - per Unterarmwurf um den Abwehrspieler herum gezogen - war Eijlers machtlos. Das Publikum war nun ebenfalls voll da, und hätten die VfLer nicht kurz vor der Pause noch zwei beste Möglichkeiten vergeben, wäre schon zur Pause mehr als das 12:12-Unentschieden drin gewesen.

Der Start in die zweite Halbzeit verlief zäh. Beide Mannschaften konnten sich in der Offensive kaum einmal durchsetzen und so fielen in den ersten zehn Minuten gerade einmal drei Treffer (14:13). Dann aber starteten die Gastgeber angetrieben vom treffsicheren Barna Putics - allein im zweiten Durchgang mit fünf Treffern erfolgreich - und dem zweimal frech aus dem Rückraum abschließenden Kentin Mahé durch. Über 16:13 baute der VfL, der in dieser Phase in Aljosa Rezar einen starken Rückhalt zwischen den Pfosten hatte, seine Führung bis auf 19:14 (45.) aus.




[Auf Barna Putics war heute Verlass: der Gummersbacher Halblinke zeigte sich zweikampfstark und treffsicher.]

Gelaufen war die Begegnung damit aber noch nicht. Die Hausherren agierten im Überschwang etwas hektisch, und zwei unnötige VfL-Ballverluste später waren die Magdeburger wieder auf drei Treffer herangekommen. Es folgte eine Schrecksekunde, als Christoph Schindler nach hartem Einsteigen der SCM-Deckung zu Boden ging und sich heftig vor Schmerzen krümmte. Doch der Rückraummann konnte zur Erleichterung aller bald darauf weitermachen und mit seinem zweiten Treffer dabei mithelfen, die Führung bis zur 55. Minute wieder auf fünf Treffer auszubauen (23:18).

Die Zuschauer hielt es endgültig nicht mehr auf den Sitzen („Steht auf für den VfL!“) und bei den Gästen war spätestens jetzt die Moral gebrochen, der Glaube an eine erneute Wende dahin. Gummersbach spielte die Angelegenheit locker zu Ende und durfte sich dabei ausgiebig von den begeisterten Fans feiern lassen. Mit dem nun bereits dritten Bundesligasieg in Folge haben sich die Blau-Weißen etwas Luft im Abstiegskampf verschafft und zudem den Anschluss an das untere Mittelfeld in der Tabelle hergestellt.



[VfL-Trainer Emir Kurtagic konnte sich über zwei nicht unbedingt eingeplante Punkte und das gelungene Comeback von Christoph Schindler freuen.]

VfL Gummersbach

Borko Ristovski
Aljosa Rezar
Vjenceslav Somic (n.e.)
Barna Putics (7)
Adrian Pfahl (5/2)
Kentin Mahé (4)
Patrick Wiencek (3)
Christoph Schindler (2)
Vedran Zrnic (2/2)
Igor Anic (1)
Goran Sprem (1)
Dennis Krause
Jörg Lützelberger (n.e.)
Ivan Dimitrijevic (n.e.)
Jonathan Eisenkrätzer (n.e.)
Jan-Lars Gaubatz (n.e.)

SC Magdeburg

Daniel Gerrie Eijlers
Björgvin Gustavsson
Ales Pajovic (7)
Yves Grafenhorst (3)
Robert Weber (3)
Jure Natek (2)
Andreas Rojewski (2)
Stian Tönnesen (2)
Damir Doborac (1)
Kjell Landsberg (1)
Bennet Wiegert
Tim Hornke
Lennart Carstens

Zuschauer: 2176 (ausverkauft)

Schiedsrichter: Holger Fleisch/Jürgen Rieber

Siebenmeter: 5/3 - 1/0 (Pfahl und Zrnic (2) scheitern je einmal an Gustavsson - Stian Hauge Tönnsen vergibt gegen Rezar)

Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Kause (2) und Schindler - Pajovic (2) und Landsberg)

Beste Spieler: Putics, Rezar - Pajovic, Eijlers

Spielfilm: 1:3 (5.); 6:5 (14.); 7:9 (21.); 11:10 (27.); 12:12 (30.); 14:12 (36.); 19:14 (45.); 20:17 (52.); 24:18 (56.); 25:21 (60.).

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