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"Superjeiles" Konzert der Brings in Nümbrecht
(ls/3.10.2001-17:20) Von Leif Schmittgen
Nümbrecht - Gestern Abend begeisterte die Kölner Rockband "Brings" in der ausverkauften Dreifachhalle in Nümbrecht.

Weitere Bilder von den Brings in der Nümbrechter Sporthalle
Trotz der Umstände, dass Leadsänger Peter Brings noch an einer Mandelentzündung laborierte, aber vom Arzt "legale Drogen" verschrieben bekommen hatte, leisteten die Kölschrocker Schwerstarbeit.

Die 800 Zuschauer erlebten die Band in Höchstform. Wer jedoch auf eine Karnevalsparty gehofft hatte, der wurde schnell ernüchtert. Denn zu hören gab es einen Mix aus sattem Rock und gefühlvollen Balladen in der brodelnden Dreifachhalle. Die hohen Temperaturen brachten der Stimmung aber keinen Abbruch.
Sänger Peter Brings sprach zu Beginn auch über die Terroranschläge in den USA, schlug aber vor, erst nach diesem Abend wieder nachdenklicher zu werden: "Denn heute Abend sind wir hier, um Euch ein bisschen Angst zu nehmen und wir wollen mit euch feiern." Mit "Nit alles Jold" wurde dem Publikum dann auch schon eingeheizt. Lieder wie "Nix is verjesse", "Wasser vum Rhing", oder "Ohne Dich" bestimmten den ersten Teil des Konzerts.


Aber wie eingangs schon erwähnt, sind die Brings nicht nur Rocker, sondern auch durchaus in der Lage, ruhige Balladen gekonnt in Szene zu setzten. Spezalist hierfür ist Bassist Stephan Brings. Zu den schönsten Balladen gehört mit Sicherheit der Song "Katharina", mit dem die Brings in den frühen 90-ern die SWR 3-Hörercharts stürmten.
Immer wieder gab es wilde Tanzeinlagen auf der Bühne und gekonnte Gitarrensolos von Harry Alfter Auch Schlagzeuger Christian Blüm, Sohn des ehemaligen Bundesmisters und Keyboarder Kai Engel, den es genau wie seinen Vater Thommy Engel, den Ex-Frontmann der Bläck Fööss, ins Musikgeschäft gezogen hat, haben sich das ein oder andere Mal zu einer Soloeinlage hinreißen lassen.


Als dann "Superjeile Zick" gespielt wurde, war das Publikum nicht mehr zu halten. Bis in den letzten Winkel der Halle wurde gehüpft, gesungen und getanzt. Als die Band aufhörte zu spielen und die Bühne verließ, sangen die Zuschauer einfach alleine weiter.

Und wie sollte es anders sein, es gab eine saftige Zugabe, in der dann die 'Hymne' "Bis ans Meer" nicht fehlen durfte. Über eine Viertelstunde spielten die Brings diesen Song, und Sänger Peter bedankte sich bei seinen Fans mit "Stagediving". Drei Mal sprang er von der Bühne in die Zuschauer, um sich auf Händen tragen zu lassen. Beim ersten "Bad in der Menge" wurde ihm dann auch recht schnell das T-Shirt vom Leib gerissen.


Dass die Band Schwerstarbeit geleistet hatte, war unschwer zu erkennen. Denn sie verließen total verschwitzt die Bühne. Bevor die Brings ihr Konzert begannen, hatte die Gruppe "Shut up and Dance" das Publikum mit Coversongs wie "Dave is on the Road again" eingestimmt und schon frühzeitig für eine tolle Stimmung gesorgt. "Es ist ein absolut geiles Gefühl, vor so vielen Leuten zu spielen", freute sich Sängerin Yvonne.

Wer sich während der Veranstaltung mit einem Bier oder Wasser erfrischen wollte, musste schon etwas Geduld mitbringen. Wartezeiten von einer Viertelstunde waren an der Theke im Foyer nicht ungewöhnlich.

Aber Marion Sangnier von der Kur GmbH zeigte sich von Ablauf und Organisation des Konzerts sehr zufrieden. "Wir waren ja nur vier Wochen in der Werbung, und hätten trotzdem noch 400 Karten mehr verkaufen können" freute sich Sangnier. Insgesamt waren rund 30 Helfer von Gemeinde, Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Sicherheitsdienst im Einsatz.

Auch Kai Engel freute sich über die tolle Stimmung in der Halle. "Es war total geil, hier zu spielen. Wir hatten auch schon Konzerte, wo zwar mehr Leute waren, aber gar nichts los war. Es hat uns Spaß gemacht hier aufzutreten", meinte der sympatische Keyboarder gegenüber Oberberg-Aktuell. Engel freute sich auch über die Organisation. "Es ist `1 A` hier. Alle sind sehr freundlich und es gab leckere Brötchen. Was will man mehr?"

Nümbrecht wurde bei dem Konzert auch eine kleine Ehre zuteil: Wärend des Konzerts hatte ein großes leuchtendes "B" über der Bühne gehangen. Dieses wurde gestern Abend zum ersten Mal richtig eingesetzt und sorgte neben den tollen Lichteffekten für zusätzliche Atmosphäre.



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