Bilder: Jessica Schöler --- Schulleiter Ingolf Weber (v.l.), Thomas Benkert (Abteilungsleiter Jahrgangsstufe Zwei), Organisator Jörg Sandhofe, Schirmherr Friedhelm Julius Beucher und Organisator Thomas Krupp setzten sich mit den Gesamtschülern gegen Rassismus ein.
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Lebendige Erinnerung: Schüler gegen Rassismus
Gummersbach - Der heutige Projekttag der Gesamtschule Gummersbach behandelt das Thema Rassismus mit Workshops und Exkursionen Nationalsozialismus und die Situation in Oberberg stehen im Fokus.
Heute ist der offizielle Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Seit 1996 gesetzlich verankert, ist dieser Tag mit der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Januar 1945 verknüpft. Die Gesamtschule Gummersbach nimmt den Gedenktag zum Anlass, um einen Projekttag auszurichten. Im Rahmen der Initiative Schule mit Courage Schule ohne Rassismus befasst man sich ausführlich mit Rassismus und Nationalsozialismus. Bereits im Vorfeld haben die Zehntklässler eine Exkursion nach Buchenwald unternommen. Unsere Pflicht ist die Aufklärung. Die Schüler sollen und müssen wissen, was geschehen ist, erklärte Schulleiter Ingolf Weber. Die beste Versicherung gegen die Wiederholung des Holocaust, sei schließlich, die lebendige Erinnerung an die Vergangenheit.
[Friedhelm Julius Beucher ist Schirmherr des Projekttags.]
Friedhelm Julius Beucher eröffnete den Projekttag mit einer Ansprache in der Turnhalle. Der Ehrenvorsitzende der oberbergischen SPD ist Schirmherr der heutigen Veranstaltung und erinnerte an die Geschehnisse während des Nationalsozialismus. Man kann sich gar nicht vorstellen, wozu ein menschliches Hirn in der Lage ist, wenn es darum geht, das Anderssein auszurotten, so Beucher. Auch heute habe man in Deutschland noch mit rechtem Gedankengut zu kämpfen. Die Probleme seien manchmal näher als man glauben wolle. Beucher berichtete über die Freien Kräfte Oberberg und über rassistische Taten im Kreissüden. Aktives Dagegenhalten sei wichtig. Er lobte das Engagement der Schüler und appellierte daran, die Erkenntnisse des heutigen Tages nicht zu vergessen: Leben sie das, tragen sie das in ihre Familien, zu ihren Nachbarn und zu denjenigen, die noch außen stehen. Zeigen sie ein bisschen Mut.
Nach der offiziellen Eröffnung begann der aktive Teil des Projekttags. Neben Workshops zum Thema Schule im dritten Reich, Rassismus im Film oder mit dem Titel Neue braune Welle auch bei uns?, werden auch Exkursionen unternommen. Die Jahrgangsstufen 11 bis 13 fahren nach Köln und besuchen eine Synagoge und eine Moschee. Eine Ausstellung zum Thema Krieg steht ebenso auf dem Programm, wie ein Besuch beim 1. FC Köln. In einer Podiumsdiskussion soll die Gewaltpräventionsarbeit der vereinseigenen Fanbetreuung beleuchtet werden. Der heutige Tag endet mit einem Vortrag von Gerhard Jenders vom Verein Unser Oberberg ist bunt - nicht braun.
