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Kickbox-Gala: Wiehler Seeling ist neuer Europameister
(om/4.2.2002-14:50) Von Oliver Mengedoht
Wiehl - Nicht nur das tolle Erlebnis eines großen Kampfes vor Heimatpublikum durfte Wladimir Seeling an diesem Wochenende erleben, er holte sich auch gleich noch den Europatitel der IKBO-Kickboxer.


Mehrere Vor- und Qualifizierungskämpfe wurden in der gut gefüllten Wiehltalhalle ausgetragen, aber der Hauptkampf war eindeutig das Aufeinandertreffen des von Dirk Schwarz trainierten Wiehlers Wladimir Seeling und des Niederländers Nadir Lahrech, die um den Titel des Europameisters im Kickboxen antraten.
Neun Mal zwei Minuten waren für diesen Kampf angesetzt, doch schon in der ersten Runde konnte der Lokalmatador, der unter anderem auch von "Big Brother"-Jürgen und dem fünffachen Kickbox-Weltmeister Stefan Leko, Ehrengast in Wiehl, kräftig angefeuert wurde, seinen farbigen Gegner zum ersten Mal niederstrecken. "Wir mussten alles auf eine Karte setzen, weil Lahrech ein schwieriger Gegner ist", erklärte der hocherfreute Trainer Dirk Schwarz, ebenfalls Wiehler, nach dem tollen Sieg.
In Folge konnte der Niederländer Seeling nicht mehr allzuviel entgegensetzen, musste viele Treffer auf Körper und Kopf einstecken und ging in der dritten Runde nochmals zu Boden. Als Lahrech in der vierten Runde nach einem kräftigen Hieb erneut angezählt werden musste, hieß es technischer K.O. und das große Feiern begann in der Wiehltalhalle.

Aber die Kickbox-Gala hatte noch mehr zu bieten: Schon zuvor hatte es mehrere Thaibox-Kämpfe gegeben, bei denen sich die besten Sportler dieser Disziplin in Deutschland für das "K-1" in Krefeld im März qualifizieren konnten. K-1, erläuterten Dirk Schwarz und Stefan Lekos Trainer Klaus Waschkewitz auf der Pressekonferenz im Wellcome Sortcenter, gilt als die Champions League im Thai- und Kickboxen, zum großen "King of Kings"-Finale in Tokyo kommen 70.000 Zuschauer und es gibt Millionen-Preisgelder. In dieser Liga halten nur Vollprofis mit.

Und genau da will Schwarz seinen Schützling auch hinbekommen. Auch der frischgebackene Europameister soll im März in Krefeld antreten und beginnen, in der Profiliga mitzumischen. In Krefeld wartet immerhin ein Jaguar als Prämie auf den Sieger. "Du musst verrückt sein, um diesen Sport zu machen", gab Schwarz zu, doch auf lange Sicht will er ihn auch in Deutschland populärer machen, dass auch hier hinter Japan und Amerika zurückhinkt.

Die Unterschiede zum herkömmlichen Boxen sind übrigens relativ kurz aufgezählt, erläuterte Schwarz. Zu den traditionellen Schlagtechniken komme beim Thaiboxen noch Halten und Stoßen mit dem Knie hinzu, beim Kickboxen auch Fußtrittechniken.

Die Commerzbank AG hatte zuvor Karten zugunsten der Mukoviszidose-Hilfe Oberberg verlost. "Schirmherr" Werner Becker von dem Geldinstitut hatte das ermöglicht, und für eine Mindestspende von 5 gab es so für einige Teilnehmer die Möglichkeit, nicht nur eine Karte für die große Kickbox-Gala zu gewinnen, sondern auch noch die Mukoviszidose-Hilfe zu unterstützen.



