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Reflexionen über diskriminierenden Sprachgebrauch
Oberberg Das Netzwerk gegen Rechts im Oberbergischen Kreis lud Lehrer zum Workshop Was redest du? - Reflexion über diskriminierenden Sprachgebrauch.
Ist Europa größer als Südamerika? Wie viel Prozent der Gesamtfläche fallen auf die nördlichen und wie viel auf die südlichen Länder der Erde? Mit diesen und weiteren Fragen eröffnete Ilka Simon, Referentin vom AntiDiskriminierungsBüro Köln (ADB), in einem Quiz die Fortsetzung der Workshop-Reihe, die das Netzwerk gegen Rechts im Juni begonnen hat. Dieser zweite Workshop richtete sich an Lehrer.Erste überraschende Einblicke vermittelte die Diskussion der Ergebnisse, die zeigten, dass Größenverhältnisse in Flächen und Zahlen oft falsch eingeschätzt wurden. Sie führten zur Problematik des Eurozentrismus, die Beurteilung anderer Gesellschaften nach europäischen Vorstellungen, und damit zur Frage: Was ist normal?. Das Erkennen der eigenen Perspektive als Basis für die eigene Wahrnehmung sollte zeigen, dass es durchaus unterschiedliche Normalitäten gibt.
Die Frage, wie Haltungen entstehen und wie diese zu Diskriminierung führen können, stand im Zentrum des zweiten Teils des Workshops. Deutlich wurde dabei, dass Machtstrukturen und deren Erhaltung die entscheidende Rolle spielen. Vier Grundsteine des Rassismus am Beispiel von Afrika waren unter dem Aspekt von Diskriminierung und Sprache der Schwerpunkt des letzten Teils. Dieser war so inhaltsreich, dass der Wunsch nach Fortführung zu einem weiteren Termin seitens der Teilnehmer im nächsten Jahr entsprochen wird.