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FV Wiehl: Trotz großem Aderlass optimistisch in Sachen Klassenerhalt
(pl/22.8.2002-1:05) Von Peter Lenz
Wiehl Mit frischen jungen Spielern und einem erfahrenen Trainer-Team peilt der FV Wiehl die Qualifikation für die eingleisige Kreisliga A 2003/2004 an.

Keine Frage, der FV Wiehl befindet sich mitten in einem großen Umbruch. Nicht weniger als 13 größtenteils routinierte Spieler haben im Laufe der vergangenen Saison den Kader von Andreas Harnisch verlassen. Dem gegenüber stehen von den neun Neuen sechs Kicker, die aus der Jugend kommen. Folglich kann es für den neuen FV Wiehl nur ein Ziel geben: Platz sieben und damit Klassenerhalt.
Keine leichte Aufgabe also für das ebenfalls neuformierte Trainer- und Betreuerteam um Chefcoach Andreas Harnisch, dem nun mit Co Uwe Möller ein alter Fuchs zur Seite steht. Möller war in der ehemaligen DDR Profi und soll Harnisch in sportlichen Bereichen unterstützen. Auch der ehemalige A-Jugendtrainer Helmut Schenk steht als Co-Trainer zur Verfügung, soll sich aber vornehmlich um das Umfeld, die Trainingslager- und Turnierplanungen sowie das Sponsoring kümmern. Weiterhin als Betreuer und Torwarttrainer fungiert Harald Berz und komplettiert somit das Quartett.
Kommen und Gehen
Natürlich wiegen die Abgänge von Routiniers wie zum Beispiel Torsten Hennecken, Christian Schuster, Christoph Klein, Andreas Novak oder Frank Jost schwer. Und auch ein Talent wie Jen Supra, der nun beim SSV Marienheide den Sprung in die Landesliga wagt, ist schwer zu ersetzten. Da wirkt ein Blick auf die Habenseite schon etwas bescheiden. Man muss also in Wiehl den Sprung ins kalte Wasser wagen, wobei es um die Neuen auch gar nicht so schlecht bestellt ist.

Spieler wie zum Beispiel Patrick Simon im Tor oder das Talent Sascha Jonen können der Mannschaft schon neue Impulse geben. Gespann muss man derweil auf die sechs Nachwuchs-Kicker Vitali Krieger, Sven Corten, Alexander Gabel, Fabian Golde, Marcel Grund und Christian Teipel blicken, ob sie den Sprung ins Seniorenlager auf Anhieb schaffen. Mudaser Waheed von der Waldbröler Reserve komplettiert die Neuzugänge. Karl-Christian Moog, der schon als Wiehler vorgestellt worden war, kommt nun doch nicht, sondern bleibt beim TuS Weiershagen.
Die Mannschaft
Neben die vielen jungen Talenten hat Andreas Harnisch einen kleinen, aber feinen Stamm routinierter Kicker im Aufgebot. So bilden Keeper Patrick Simon (34), Christian Lutter (30) und Filippo Raccuglia (29) die Speerspitze - und zusammen mit Timo Kuhn und Sascha Kerkhoff das Gerüst der Wiehler Mannschaft. Der Rest meines 19-er Kaders bewegt sich zwischen 18 und 22 Jahren, sieht der Trainer größtenteils unerfahrene Spieler, die sich noch beweisen müssen, in seinen Reihen.
Stärken und Schwächen
Unsere Stärke soll möglichst bald die Geschlossenheit in der Mannschaft sein, woran wir derzeit hart arbeiten, möchte Coach Harnisch keine einzelnen Mannschaftsteile heraus heben. Innerhalb der Mannschaft sind wir ausgeglichen besetzt.
Als so genannten Schwachpunkt bezeichnet der Trainer die Unerfahrenheit der jungen Kicker, die eigentlich noch Zeit bräuchten, vom ersten Spieltag an aber schon unter Druck stehen werden. Natürlich ist eine momentane Wiehler Schwäche die Tatsache, dass es bislang nur einen Torwart im Aufgebot gibt. Wir haben zwar für Notfälle noch einen Mann in der Hinterhand, auf Dauer ist dies aber keine Lösung, hofft Harnisch auf eine baldige echte Alternative.

Tests und Tore
Eher durchwachsen verlief bislang die sportliche Vorbereitung auf die am 1. September beginnende Saison. Personell dagegen mussten die Wiehler bereits zwei herbe Rückschläge einstecken. So zog sich Filippo Raccuglia beim 3:2-Testspielsieg gegen den Kreisligisten Wolsdorf einen Kapselriss zu. Wir hoffen, aber, dass er zum Saisonstart wieder fit ist, so Harnisch, der im Fall Mudaser Waheed diese Hoffnung bereits aufgegeben hat. Der Neuzugang aus Waldbröl hat sich die Schulter gebrochen und fällt auf unbestimmte Zeit aus.
Fünf Testspiele bestritten die Wiehler bislang, wobei sie zwei Siege einfuhren (3:2 gegen Wolsdorf und 3:0 gegen Baris Spor Hackenberg II). Niederlagen kassierte man gegen den Bezirksligisten Meinerzhagen (1:2), den Kreisligisten Genzler Birgili (0:4) und einen tunesischen Erstligisten (0:6). Am Dienstag setzte Wiehl sich dann im Kreispokal, allerdings erst nach Elfmeterschießen, mit 4:3 gegen den Liga-Konkurrenten FC Gummersbach durch.
Saisonziel
Angesichts der personellen Entwicklung bleibt man im Wiehler Lager realistisch und schraubt die Erwartungen nicht allzu hoch. Dennoch ist natürlich das Minimalziel die Qualifikation für die künftige eingleisige Kreisliga A, sprich Rang sieben in der Endabrechnung.
Zugänge:
Sascha Jonen (TuRa Dieringhausen)
Vitali Krieger (RS 19 Waldbröl, A-Jugend)
Mudaser Waheed (RS 19 Waldbröl II)
Patrick Simon (BSV Bielstein)
Sven Corten
Alexander Gabel
Fabian Golde
Marcel Grund
Christian Teipel (alle eigene A-Jugend)
Abgänge:
Jen Supra (SSV Marienheide)
Christian Schuster
Christoph Klein
Stefan Schmidt
Lars Kuck
Dieter Breit (alle BV 09 Drabenderhöhe)
Jan Kordt
Dennis Baumunk (beide SV Schnellenbach)
Andreas Novak
Frank Jost (beide Karriere beendet)
Torsten Hennecken (Spielertrainer VfR Marienfeld)
Uwe Schäfer (Spielertrainer SV Wiedenest)
Hannes Babke (Hamburg)
Spielerkader
Tor
Patrick Simon
Abwehr
Mark Fuldauer
Timo Kuhn
Daniel Makani
Fabian Golde
Marcel Grund
Mittelfeld
Sascha Kerkhoff
Adrian Mikoschek
Andre Würgau
Alexander Gabel
David Dwertmann
Filippo Raccuglia
Mudaser Waheed
Matthias Hartermann
Vitali Krieger
Angriff
Sven Corten
Christian Teipel
Christian Lutter
Sascha Jonen
Trainer
Andreas Harnisch
Co-Trainer
Uwe Möller
Helmut Schenk
Betreuer
Harald Berz