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Oberbergische Firmen auf der Hannover Messe: Freud und Leid eng beieinander
(Red./3.5.2004-16:00) Von Maik Bubenzer
Oberberg - Die Hannover Messe 2004 hat ihre weltweite Alleinstellung ausgebaut, so das Fazit der Deutschen Messe AG. - der Veranstalter der internationalen Technologieleitmesse zeigte sich sehr zufrieden.

Das Angebot der 5.040 Aussteller auf 151.500 Quadratmetern Netto-Ausstellungsfläche haben an sechs Messetagen rund 180.000 Besucher wahrgenommen, davon nahezu 50.000 aus dem Ausland. Die Frequenz von rund 1,2 Besuchern pro vermietetem Quadratmeter liegt damit höher als in den vergangenen Jahren und hat die Erwartungen der Deutschen Messe AG deutlich übertroffen. Im Fokus der acht Fachmessen unter dem Dach der Hannover Messe stand das komplette Angebot industrieller Automatisierung, das heißt der Prozess- und Fertigungsautomation. Die Einschätzungen der oberbergischen Unternehmen, die sich in Hannover beteiligten, waren sehr unterschiedlich. Oberberg-Aktuell besuchte fünf oberbergische Betriebe in der niedersächsischen Landeshauptstadt und fragte nach ihren Eindrücken und Einschätzungen.

Bei der Firma Klever Beschichtungstechnik aus Bergneustadt waren sich Pablo Fernandez (Technischer Leiter) und Dieter Schöneberg (Qualitätsmanagement) darin einig, dass der Zulauf mehr als zufrieden stellend war. In der Halle 5 trafen alle großen Firmen im Bereich der Oberflächentechnik aufeinander. Wir sehen uns in einer positiven Wettbewerbssituation, beschreibt Fernandez die Lage bei Klever. Die Produkte des Neustädter Betriebes werden zu 80 bis 90 Prozent in die Automobilindustrie geliefert. Die neue EU-Altautoverordnung, die am 1. Januar 2007 in Kraft treten wird, sieht vor, dass Chrom 6 nicht mehr als Bestandteil von Korrosionsschutzschichten verwendet werden darf. Chrom 6 ist im Verdacht, krebserregend zu sein. Bei Klever sind die Systeme schon seit Jahren auf die kommende Gesetzeslage ausgelegt. Zu dieser Thematik hielt Pablo Fernandez beim International Coater`s Congress im Rahmen der Hannover Messe einen Vortrag mit dem Thema Kleinteile mit Chrom 6-freien Korrosionsschutzsystemen beschichtet. Geschäftsführer Andreas Turck kündigte an, dass Klever sich auch 2005 wieder am Gemeinschaftsstand des Arbeitskreises Oberflächentechnik beteiligen wird.


Das Lindlarer Unternehmen Schmidt + Clemens freute sich über einen besonderen Gast. NRW-Wirtschaftsminister Dr. Harald Schartau schaute sich am Messesstand in der Halle 3 um. Er ließ sich die Herstellung eines tonnenschweren Zensors aus Edelstahl und seinen Einsatz in der Trenntechnik zum Recycling von Kunststoffen erklären. In Schartaus Begleitung waren neben leitenden Mitarbeitern des Ministeriums auch Vorstandsmitglieder des Deutschen Gießerei-Verbandes.

Der Trend geht dahin, dass viele Kunden mit Entscheidungskompetenz den Weg zum S+C-Messestand fanden. Der Anteil der Laufkundschaft nimmt ab.
In der Einschätzung der Hannover Messe durch die Firma Fuchs GmbH & Co. KG muss man zwischen Qualität und Quantität unterscheiden. Die Zahl der Besucher am Stand des Unternehmens aus Gummersbach-Niedergelpe war geringer, als in den Jahren zuvor. Die Hannover Messe hat sicher an Bedeutung an verloren, der Status der größten Industrieschau der Welt ist kaum haltbar, resümiert Firmenchef Timo Fuchs. Der Trend geht zu den Fachmessen, ist man sich im Hause Fuchs sicher. Dennoch konnte das ein oder andere interessante Gespräch geführt werden. In einigen Fällen könnten interessante Aufträge daraus entstehen.
