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"Ober-Fiscalero" Franz Fürst im Ruhestand Volker Nickel neuer Chef im Finanzamt Gummersbach
(bv/15.3.2005-17:30) Gummersbach Mit Franz Fürst wurde die Steuerbehörde in der Kreisstadt zum landesweit erfolgreichsten Finanzamt bei den elektronischen Steuererklärungen.

Abschiede und Begrüßungen bei offiziellen Anlässen gestalten sich nicht selten langatmig und dröge. Ganz anders bei der Verabschiedung des Vorstehers des Finanzamtes Gummersbach, Franz Fürst. Dies Feierstunde war gewürzt mit Rückblicken der anderen Art, weil die Grußworte meist von persönlichen Erlebnissen geprägt waren und zuweilen sogar erfrischend launisch ausfielen. Das Beamtenrecht ist bei der Pensionierung unerbittlich, aber bei ihnen trifft es den Falschen, schmunzelte Fürsts Stellvertreter Josef Bürkl, der das Wirken des Behördenleiters mit den Worten zusammenfasste: Sie gehen als Landessieger in den Ruhestand.
Fürst war dafür verantwortlich, dass die Neuen Medien Einzug in das Finanzamt hielten, mit dem Ergebnis, dass heute in Gummersbach landesweit die meisten Steuererklärungen elektronisch abgegeben werden. Und die entsprechende Seite im Internet: www.fiscalero.de erfreut sich einer hohen Frequentierung. Bislang waren es mehr als 500.000 Aufrufe, die gezählt wurden.

Franz Fürst gestand, sich auf die Zeit des Ruhestands ganz besonders auch deshalb zu freuen, weil er nun die zahllosen verklausulierten steuertechnischen Studien und Urteile nicht mehr lesen müsse. Meist reichte es, den Betreff zu überfliegen. Der scheidende Behördenchef bekannte als seinen größten Fehler in der Vergangenheit zu wenig gelobt zu haben. Dies wolle er jetzt nachholen. Ich hatte eine tolle Mannschaft in dieser Behörde, meinte Fürst und fügte lächelnd hinzu: Ich scheide zwar aus dem Amt, aber nicht aus dem Leben. Sein Nachfolger ist der 56-Jährige Volker Nickel, der von Finanzpräsident Uwe Heidemeyer in sein Amt eingeführt wurde.
Nickel war bereits Ende der siebziger Jahre in Gummersbach beschäftigt und leitete in den vergangenen Jahren die Finanzämter in Lüdenscheid und Bergisch Gladbach. In der Kreisstadt hat er nun Verantwortung über 270 Beschäftigte, die im Jahr 2004 ein Steueraufkommen von 613,8 Millionen Euro verbuchen konnten. Nickel bekräftigte seinen Wunsch, das hohe Qualitätsniveau in Gummersbach halten zu wollen, und fair und kollegial mit den Mitarbeitern umgehen zu wollen.