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"Im Wandel der Zeit": Löschzug Gummersbach rückte zur Jubiläumsfeier in die Stadthalle aus

sl; 17. Apr 2005, 00:00 Uhr
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"Im Wandel der Zeit": Löschzug Gummersbach rückte zur Jubiläumsfeier in die Stadthalle aus

sl; 17. Apr 2005, 00:00 Uhr
(sl/2.4.2005-22:10) Von Simone Liebelt
Gummersbach – Seit nunmehr 125 Jahren sorgen die Mitglieder des Löschzuges Gummersbach der Freiwilligen Feuerwehr für Sicherheit im Stadtgebiet: Heute wurde dieses Jubiläum mit einem großen Festkommers gefeiert.
[Bilder: Michael Kleinjung --- Der Löschzug Gummersbach feierte am heutigen Abend mit einem großen Festkommers in der Stadthalle das 125-jährige Jubiläum.]

Großer Bahnhof in der Gummersbacher Stadthalle, denn an diesem Wochenende gibt es etwas Besonderes zu feiern: Der Gummersbacher Löschzug blickt auf ein 125-jähriges Bestehen zurück. Und das wird an diesem Wochenende so richtig gefeiert. In der Stadthalle und auf ihrem Gelände haben die Wehrmänner ein buntes Programm auf die Beine gestellt. Und das reicht nicht nur von Festkommers und Tanzabend, beim dem übrigens die Band "Flashover" aufspielt, sondern beinhaltet auch eine Fahrzeugausstellung und Übungseinsätze.

[Bereits seit zehn Jahren "Chef" des Löschzuges: Gunder Homuth.]

Doch zunächst trafen sich heute die Wehrmänner, Vertreter der Wirtschaft und Politik sowie benachbarte Löschzüge und Vertreter örtlicher Vereine zum großen Festkommers. Unter dem Motto „Im Wandel der Zeit – 1880 bis 2005“ präsentierte der Löschzug seine Geschichte und seine aktiven Mitglieder ganz modern per Videostream. Doch zu Anfang wurde nicht nur das Jubiläum gefeiert: „Seine Männer“ bedankten sich bei Löschzugführer Gunder Hohmuth, der sein Amt nun schon seit zehn Jahren ausübt.

„Dass der Löschzug seit 125 Jahren besteht, ist nur deshalb möglich, weil so viele Freiwillige ihre Freizeit für ihren Dienst opfern“, so Schirmherr und Bürgermeister Frank Helmenstein bei seinem Grußwort. Und dennoch sei Schluss mit lustig, wenn Kameraden Probleme bekommen, von den Unternehmen für ihren Dienst nicht frei gestellt zu werden. Helmenstein: „Das ist doch ein Akt der Solidarität. Und außerdem kann auch ein Arbeitgeber mal in einer Lage sein, indem er auf die Hilfe der Feuerwehr angewiesen ist.“ Für alle sei es zur Selbstverständlichkeit geworden, dass die Wehr zur Stelle sei, wenn es darum gehe zu retten, zu löschen, zu bergen oder zu schützen.

[Frank Helmenstein forderte als Bürgermeister und Schirmherr des Festkommers die Arbeitgeber auf, die Wehrmänner für ihren Dienst freizustellen.]

Nachdem er dem Löschzug Anerkennung und Dank ausgesprochen hatte, konnte er noch zwei Aktive ehren: Christian Schirp wurde für 25 Jahre Dienst ausgezeichnet, sein Kamerad Kurt-Jürgen Roth für 35 Jahre. Apropos Ehrungen: Mit Standing-Ovations gratulierten die Gäste dem Brandinspektor Dieter Schirp zu seiner Auszeichnung. Er erhielt nämlich das Feuerwehrehrenkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber.

Im gleichen würdigen Rahmen wurde Lars Hohmuth zum Unterbrandmeister befördert, die Kameraden Hans Suffner und Eckhard Meier erhielten den Ehrenteller und sind nun Mitglied der Ehrenabteilung.

[Im Rahmen des Festkommers ehrte Bürgermeister Helmenstein zwei Feuerwehrmänner für 25 und 35 Dienstjahre.]

[Bezirksbrandmeister Anton Mertens hatte für Dieter Schirp die Feuerwehr-Ehrennadel in Silber im Gepäck.]

Im Anschluss meldete sich Anton Mertens, Bezirksbrandmeister, zu Wort. Er gratulierte nicht nur zum Jubiläum, sondern auch zu einer gelungenen Präsentation. „Diese hat gezeigt, was die Gummersbacher Wehr zu leisten vermag. Gleichzeitig hat sie auch einen Überblick über den Wandel der zu bewältigen Aufgaben gegeben.“

Allen eine besondere Ehre sei es, heute ein so stolzes Jubiläum zu feiern, freute sich der stellvertretende Kreisbrandmeister Hans-Josef Ueberberg. „In einer echten Gemeinschaft hat der Löschzug Gummersbach die Aufgaben des Brandschutzes gemeistert. Jetzt wünsche ich mir, dass hier in Gummersbach diese Tradition noch lange weitergeführt werden kann.“

[Der stellvertretende Kreisbrandmeister Hans-Josef Ueberberg wünschte sich für die Zukunft, dass die Tradition des Löschzuges Gummersbach noch lange weiter geführt wird.]

Nicht nur den Wehrmännern, sondern auch ihren Ehefrauen, Lebensgefährtinnen und Freundinnen dankte Friedhelm Köster, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Gummersbach. Schließlich seien sie es, die im Hintergrund die Aktiven unterstützen. Ihnen wurde als Dank eine rote Rose überreicht. „Diese Löschgruppe ist die älteste Einheit der Stadt. Natürlich hat auch sie sich im Laufe der Zeit entwickelt, und ist nun zu einem wertvollen Bestandteil der Feuerwehr Gummersbach geworden“, so Köster.

[Friedhelm Köster ließ es sich als Leiter der Feuerwehr nicht nehme, auch den Partnerinnen der Wehrmänner für ihre Unterstützung zu danken.]

"Die Stadt Gummersbach kann stolz darauf sein, seit 1880 eine so leistungsfähige Feuerwehr zu haben", lobte Manfred Stettes, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gummersbach- Bergneustadt, das ehrenamtliche Engagement der Aktiven. Er zeigte auch eine Parallele zur Sparkasse auf: „Wir sind mit unseren Filialen im Stadtgebiet vertreten, während die Feuerwehr mit ihren Löschzügen direkt vor Ort ist.“ Auch fördere die Feuerwehr das Miteinander.

[Dass die Stadt Gummersbach stolz auf eine so leistungsfähige Feuerwehr sein könne, stellte Manfred Stettes, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Gummersbach- Bergneustadt, heraus.]

Neben den geladenen Rednern kamen aber auch die sogenannten Gastredner zu Wort. Dabei gratulierten andere Löschzüge, aber auch Vertreter der örtlichen Vereine zum Jubiläum. Getreu dem Motto „Ein Onkel, der etwas mit bringt, ist beliebter als eine Tante, die Klavier spielt“ überraschten Marco Gelhausen, Vorsitzender des Freizeitparkes Hexenbusch, Dieter Schwarzmann (Präsident der Gesellschaft für Eintracht) sowie die Löschgruppen Windhagen und Niederseßmar mit kleinen, aber feinen Präsenten.

Ein Blick in die Geschichte:

- 1875: Änderung des Feuerlöschreglements und somit Einführung der Pflichtfeuerwehr
- 1876: Stadtverordnetenversammlung regt Bildung einer Freiwilligen Feuerwehr an
- 9.6.1880: Gründungstag des Löschzuges Gummersbach und somit auch der Freiwilligen Feuerwehr
- 1930: zum 50-jährigen Jubiläum wird die Motorspritze „Hansa Lustig“ angeschafft
- 15.12.1955: aufgrund des neuen Feuerlöschgesetzes werden alle freiwilligen Wehren in Gummersbach zu einer Einheitsfeuerwehr zusammengefasst
- 1.1.1967: Hauptwache in der Kaiserstraße nimmt ihre Arbeit auf
- 10.10.1987: Löschzug Gummersbach zieht vorübergehend in ein Zelt um, da die Feuerwache neu gebaut werden soll
- 1987: Feuerwehr Gummersbach erhält Rüstwagen I
- 11.8.1988: Neue Hauptwache wird eingeweiht
- 2000: Werkfeuerwehr der Firma Steinmüller wird aufgelöst; viele Kameraden schließen sich umliegenden Löschgruppen an, die Ehrenabteilung tritt geschlossen dem Löschzug Gummersbach bei

[Als Gastredner grautlierten Marco Gelhausen vom Verein "Freizeitpark Hexenbusch" (linkes Bild) und Dieter Schwarzmann als Vorsitzender des ältesten Vereins Gummersbach, der "Gesellschaft für Eintracht".]

[Ein besonderes Geschenk hatten die Löschgruppen Windhagen und Niederseßmar mitgebracht.]

[Für die musikalische Untermalung des Festkommers sorgte der Musikzug der Feuerwehr Gummersbach.]



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