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36:26-Sieg gegen Absteiger Schwerin: Auch VfL-Handballer feiern Gummersbacher Schützenfest
(pl/22.5.2005-17:55) Von Peter Lenz
Gummersbach Am Nachmittag feierten auch die VfL-Handballer Gummersbacher Schützenfest. Im letzten Saison-Heimspiel gegen den Absteiger aus Schwerin siegte die Mannschaft von Trainer Lajos Mocsai klar mit 36:26.

Durch den Kantersieg sichern die Gummersbacher einen Spieltag vor Saisonschluss zwar den fünften Tabellenplatz, aber aufgrund des gleichzeitigen Erfolges von Lemgo in Minden (30:29) ist der Zug in Richtung viertem Rang endgültig abgefahren.

In Sachen Meisterfrage ist derweil noch nichts entschieden. Primus Kiel (32:25 gegen Essen) hat zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger Flensburg (31:26 gegen Düsseldorf). Beim Finale am kommenden Sonntag gastieren die Kieler beim Aufsteiger in Düsseldorf, während Flensburg in Lemgo auflaufen muss. Gefallen sind die Würfel bezüglich des Abstiegs. So müssen Schwerin und Pfullingen den schweren Gang in die Zweite Liga antreten, Minden geht in die Relegation.
VfL Gummersbach SV Post Schwerin 36:26 (17:14).
Einen gebührenden Saisonabschied boten die knapp 1.900 Fans in der Eugen-Hass-Halle ihrem VfL, der es aber zunächst nicht wirklich verstand, seinerseits mit gutem Handball die Zuschauer zu belohnen. So glänzten vor allem in der Anfangsphase beide Teams mit vielen technischen und individuellen Fehlern. Die Gummersbacher um Spielmacher Frank von Behren kamen mit der offensiven Deckung der Gäste überhaupt nicht klar. Der Absteiger indes nutzte die Nachlässigkeiten der zu respektvoll auftretenden Gummersbacher, um mit 4:2 vorzulegen.


Nachdem der VfL zwischenzeitlich besser ins Spiel kam und mit 6:5 vorlegen konnte, waren in der Folgezeit zunächst wieder die Mannen von SV-Trainer Peter Pysall am Drücker. Insbesondere Stephan Just bekam die VfL-Deckung nicht in den Griff. Erst als VfL-Coach Mocsai nach 16 Minuten den Spielmacher von Daniel Narcisse an die kurze Leine nehmen ließ, kam der Post-Zug ins stocken. Einen 7:10-Rücktstand (15.) wandelten die Hausherren in eine 12:10-Führung um. Zur Pause betrug der Vorsprung bereits drei Tore.
Nach dem Seitenwechsel waren es dreimal Nick Yoon, Alexander Mierzwa und Daniel Narcisse, die endlich die Gummersbacher Weichen auf Sieg stellten 22:15 nach 36 Minuten. Maßgeblichen Anteil hieran hatten aber nicht etwa nur die VfL-Angreifer, vielmehr war es Steinar Ege zwischen den Pfosten, der endlich die Bälle zu packen bekam und sich in der Folgezeit zu dem gewohnt starken Rückhalt mauserte. Beim 28:20 Mitte des zweiten Durchgangs war eine Vorentscheidung gefallen, beim 31:23 neun Minuten vor Schluss die Katze im Sack.


Trotz der letztendlich klaren Angelegenheit mutierte die Eugen-Haas-Halle in den letzten zehn Minuten zu einem wahren Hexenkessel. Der Grund: die VfL-Verantwortlichen gaben den scheidenden Gummersbachern Dirk Schumacher, Henning Wiechers, Ivan Lapcevic und Jörn Kuno Ilper nochmals die Gelegenheit, sich auf dem Parkett zu verabschieden. Und vor allem Dirk Schumacher sowie Kuno Ilper dankten es mit fünf blitzsauberen Treffern. Standing Ovations, als Ilper mit der Schlusssirene das 36:26 markierte.
Trainerstimmen:
Peter Pysalll (Schwerin): Wir haben das Spiel bis zur 20. Minute offen gehalten. In der Folgezeit konnten wir dem hohen Tempo des VfL nicht mehr folgen. Der Sieg für Gummersbach ist zwar ein paar Tore zu hoch ausgefallen, geht aber vollkommen in Ordnung.
Lajos Macsai (Gummersbach): Schon unter der Woche habe ich gemerkt, dass die Mannschaft Respekt vor dem Gegner hatte, welches auch auf die Hinspielniederlage zurückzuführen ist. Wir haben uns dann auch sehr schwer mit der offensiven Deckung getan, auch Frank von Behren hatte als Spielmacher Probleme mit dieser Abwehrformation. Unserer Deckung fehlte zunächst die nötige Präzision, aber im Laufe der Partie haben die Spieler dann doch die Freude am Spiel gefunden. Nicht zuletzt aufgrund der konditionellen Überlegenheit haben wir den Sieg heraus gespielt.

VfL Gummersbach:
Steinar Ege (1.-40., 13 Paraden)
Henning Wiechers (41.-60., 4 Paraden)
Jörn Ilper (3)
Mark Dragunski (3)
Kyung-Shin Yoon (9/3)
Frank von Behren (4)
Francois-Xavier Houlet (n. e.)
Ivan Lapcevic (3)
Daniel Narcisse (5)
Alexander Mierzwa (3)
Ian Marco Fog
Cédric Burdet (4)
Michael Spatz
Dirk Schumacher (2)
SV Post Schwerin:
Marco Stange (1.-60., 13 Paraden)
Dragan Jerkovig (n. e.)
Carsten Kommoß (3)
Aurel Witt
Stephan Riediger (2)
Fabian Christ (2)
Manuel Erora (?)
Robert Framm
Ronald Bahr (4)
Sergej Kudrjawzew (3)
Alexander Ladig (3)
Matthias Schwarzer
Stephan Just (9/2)
Zuschauer: 1.821
Schiedsrichter: Christopher Biaesch und Frank Sattler (Frankfurt/Main, Oberursel)
Siebenmeter: 3:2 / 3:2
Zeitstrafen: 10:8 (Dragunski, von Behren, Lapcevic, zweimal Burdet Witt, Christ, Framm, Ladig
Beste Spieler: Steiner Ege, Daniel Narcisse Marco Stange, Stephan Just
Spielfilm: 1:0 (1.), 2:4 (5.), 6:5 (10.), 7:10 (15.), 12:10 (22.), 15:13 (28.), 17:14 (Halbzeit), 18:15 (32.), 22:15 (36.), 24:16 (40.), 28:20 (46.), 31:22 (51.), 33:26 (58.), 36:26 (Endstand).
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