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Die AOK in Oberberg präsentiert: Fußball-Bezirksligist VfR Wipperfürth
(lo/7.8.2005-18:30) Von Björn Loos
Wipperfürth Der souveräne Kreismeister der vergangenen Saison konnte fast alle Leistungsträger halten und will in der Bezirksliga Platz neun bis zwölf erreichen Euphorie rund um den VfR ungebrochen Voß Abgang schmerzt.
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Es war eine Demonstration der eigenen Stärke: nach zwei vergeblichen Anläufen, die jeweils mit der Vize-Meisterschaft endeten, gelang dem VfR Wipperfürth der Bezirksliga-Aufstieg in beeindruckender Manier. Die Jäger aus Altenberg, Rösrath und Frielingsdorf hatten am Ende nicht den Hauch einer Chance. Der beste Angriff (103 Tore), die sicherste Hintermannschaft (32 Gegentreffer) und nur eine einzige Saisonniederlage sprechen eine deutliche Sprache. Jetzt beginnt für den VfR das Abenteuer Bezirksliga. Die Euphorie ist groß, aber allen ist klar, dass man als Aufsteiger zunächst kleinere Brötchen backen muss.
Kommen und Gehen
Nach der erfolgreichen Vorsaison konnte der VfR fast alle Spieler aus den eigenen Reihen halten. Vor allem das allseits begehrte Offensiv-Quartett mit Torschützenkönig Franco Lemke, dem überragenden Mittelfeldregisseur Giovanni Bernardo sowie den Flügelflitzern Patrick Althoff und Pasquale Probo blieb dem Verein trotz intensiver Lockrufe anderer Klubs (Baris Spor Hackenberg, Heiligenhauser SV) erhalten. Eine Schwächung ist der Weggang von Benjamin Voß, der zusammen mit Bernardo in der Zentrale spielte. Das tut uns weh. Ein brillanter Linksfuß wie er ist schwer zu ersetzen, sagt Trainer Norbert Scheider.

Kommen und Gehen
Nach der erfolgreichen Vorsaison konnte der VfR fast alle Spieler aus den eigenen Reihen halten. Vor allem das allseits begehrte Offensiv-Quartett mit Torschützenkönig Franco Lemke, dem überragenden Mittelfeldregisseur Giovanni Bernardo sowie den Flügelflitzern Patrick Althoff und Pasquale Probo blieb dem Verein trotz intensiver Lockrufe anderer Klubs (Baris Spor Hackenberg, Heiligenhauser SV) erhalten. Eine Schwächung ist der Weggang von Benjamin Voß, der zusammen mit Bernardo in der Zentrale spielte. Das tut uns weh. Ein brillanter Linksfuß wie er ist schwer zu ersetzen, sagt Trainer Norbert Scheider.

Scheider setzt bei den Neuverpflichtungen erneut auf Kicker aus Vereinen in der Umgebung, die schon einmal in Wipperfürth gespielt haben und denen er den Sprung durchaus zutraut. Christopher Schmitz (DJK Thier) hat in der Innenverteidigung gute Chancen auf einen Stammplatz, sein Bruder Oliver ist ein Kandidat fürs linke Mittelfeld. Mit dem jungen Sinan Ataoglu (vorher RS 19 Waldbröl A-Jugend) konnte bereits zur Winterpause ein interessanter Fang fürs zentrale Mittelfeld als möglicher Statthalter Bernardos gemacht werden. Scheider: Bei ihm fehlt noch ein bisschen die Spritzigkeit, von der Spielintelligenz bringt er alles mit.
Die Mannschaft
Scheider kann im Kasten mit Tobias Kapellen und Bastian Schneider auf zwei gleichstarke Torhüter zurückgreifen - das Rennen zwischen den beiden ist völlig offen. Die Defensive in der vergangenen Spielzeit die sicherste der Kreisliga A - wird wie gehabt vom routinierten Andrea Esposito organisiert. Nicht wegzudenken ist in der Abwehr auch Murat Yorganci. Der Kampf um die restlichen Plätze ist entbrannt. Die Neuzugänge können sich durchaus etwas ausrechnen.
Schon längst Bezirksliga-reif ist die VfR-Offensive, in der die oben erwähnten Fab Four mit Sicherheit gesetzt sind. Man darf allerdings gespannt sein, ob Tor-Phantom Lemke (75 Treffer alleine in den vergangenen zwei Jahren) und seine Nebenmänner Probo und Althoff in der Lage sind, ihre Qualitäten auch in der Bezirksliga optimal ausspielen zu können. Bernardo kennt die Klasse durch seine langjährige Tätigkeit beim TuS Lindlar bestens. Den Platz an seiner Seite könnte Manuel Größ einnehmen.

Spielsystem und Taktik
Der Trainer will schon wie in den vergangenen Jahren flexibel agieren. Ob mit Libero, Dreier- oder Viererkette, drei Angreifern oder nur Lemke als einziger Spitze Scheider wird je nach aktuell zur Verfügung stehendem Spielermaterial und Gegner variieren. Vieles läuft selbstverständlich über die Schaltzentrale Bernardo, der Lemke immer wieder mit seinen Steilpässen einsetzt. Ausgezeichnete Zuarbeiter und dazu noch torgefährlich sind Althoff und Probo auf den Flügeln. Sie beteiligen sich aber auch an der Drecksarbeit im Mittelfeld und tauschen oft die Positionen. Esposito und möglicherweise Christopher Schmitz sollen von hinten raus für eine vernünftige Spieleröffnung sorgen.
Stärken und Schwächen
Keine Frage, die Offensive ist das Prunkstück des VfR und wird auch die meisten Bezirksliga-Abwehrreihen vor schwierige Aufgaben stellen. Dazu konnte die Hintermannschaft zuletzt immer mehr stabilisiert, personelle Engpässe durch die Defensiv-Neuzugänge zukünftig besser kompensiert werden.
Die Aufstiegseuphorie ist weiterhin ungebrochen. Die Trainingsbeteiligung ist groß. Viele sind schon früh in Urlaub gefahren, so dass wir komplett in die Saison starten können, so der Coach. Als Vorteil sieht er, dass man nicht mehr in jedem Spiel als Favorit gilt. Die Konterstärke der Mannschaft könnte dabei ein großes Plus sein.
Für fast alle Akteure ist es das erste Jahr in der Bezirksliga. Zwar ist die Mannschaft eine eingespielte und eingeschworene Gemeinschaft, so rund wie im Meisterjahr kann und wird es aber nicht laufen. Ob der Teamgeist stark genug ist, die veränderten Rahmenbedingungen und die zu erwartenden Rückschläge zu verkraften, bleibt abzuwarten. Dass es trotz des vergrößerten Kaders schwer wird, Schlüsselspieler wie Bernardo und Lemke bei längerfristigen Verletzungen adäquat zu ersetzen, steht ebenfalls außer Frage. Deswegen macht sich Scheider aber keinen Kopf: Dann müssen wir taktisch umstellen und die Aufgaben auf verschiedene Schultern verteilen.
Trainer und Umfeld
Der VfR Wipperfürth hat den Aufstieg in die Bezirksliga nach mehreren knapp gescheiterten Anläufen endlich wieder geschafft. Scheider kann im sechsten Jahr seiner Tätigkeit beruhigt in die Saison gehen, zumal auch der Vorstand keine Wunderdinge erwartet. Wir stehen nicht unter Druck, versichert er. Die Spieler sind froh, durch die überzeugenden Auftritte der Vorsaison auch wieder für mehr Zuschauerinteresse gesorgt zu haben. Scheider: Es tut allen gut, zu merken, dass sich die jahrelange Arbeit ausgezahlt hat. Bleibt dem VfR zu gönnen, dass die Fans auch im Falle von Misserfolgen bei der Stange bleiben und der Meisterglanz nicht so schnell verblasst wie in der vergangenen Spielzeit bei Wipperfürths Vorgänger Borussia Derschlag.

Saisonziel
Platz neun bis zwölf ist ein realistisches Ziel. Es wäre nicht gut, mit der über Jahre aufgebauten Mannschaft sofort wieder abzusteigen", erklärt Scheider. Das Auftaktprogramm gegen Dattenfeld II, Baris Spor, Marialinden, Hermesdorf und Lindlar ist happig. Jeder will gegen uns als Aufsteiger natürlich punkten. Wenn wir nach diesen fünf Spielen nicht auf einem Abstiegsplatz, haben wir eine gute Grundlage, ist sich der Übungsleiter sicher. Zwar räumt er seinen Spielern eine Eingewöhnungsphase ein, man will aber nicht wie das Kaninchen vor der Schlange stehen: In den vergangenen Pokalrunden haben wir gegen Bezirksligisten eigentlich immer gut ausgesehen.
Zugänge
Christopher Schmitz (DJK Thier)
Oliver Schmitz (DJK Thier)
David Breuer (TSV Hämmern)
Norman Kirchsieper (RSV Hückeswagen)
Abgänge
Björn Blakschke (DJK SSV Süng)
Benjamin Voß (VfB Kreuzberg?)
Spielerkader
Tor
Tobias Kapellen
Bastian Schneider
Abwehr
Christopher Schmitz
Pechat Charaf
Carsten Koch
Andrea Esposito
Christian Keller
Marcel Thierenbach
David Breuer
Norman Kirchsieper
Mittelfeld
Giovanni Bernardo
Manuel Größ
Sinan Ataoglu
Thomas Bober
Oliver Schmitz
Sebastian Geisler
Angriff
Franco Lemke
Eyyüb Zurnaci
Patrick Althoff
Pasquale Probo
Trainer
Norbert Scheider
Beutreuer
Norbert Becker
Detlef Lemke
Wolfgang Diekmann.