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"Thema 'Patientenverfügung' brennt den Leuten unter den Nägeln“

mp; 19. Aug 2006, 00:00 Uhr
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"Thema 'Patientenverfügung' brennt den Leuten unter den Nägeln“

mp; 19. Aug 2006, 00:00 Uhr
(mp/4.8.2006-12:35) Wiehl – Die Gruppe „Wiehl vernetzt“ bietet zum zweiten Mal einen mehrtägigen Workshop zum Thema an – anderen Kommunen zur Nachahmung empfohlen.
[Bild: Mischa Peters --- Beate Mehler (von links), Silvia Krüger (Pflegedienst der Diakonie), Elke Neuburg, Sandra Peifer (OASe) und Anke Groß freuen sich über die große Resonanz des von "Wiehl vernetzt" initiierten Workshops.]

„Was passiert mit mir, wenn ich im Krankenhaus liege und nicht mehr selber bestimmen kann, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen?“ Eine Frage, die nicht nur kranke oder ältere Menschen bewegt, wie Elke Neuburg von der OASe (Offene Arbeit für Senioren der Stadt Wiehl) gestern im Rahmen der Vorstellung eines für diesen Monat geplanten Workshops zum Thema Patientenverfügung zu berichten wusste. Bereits zum zweiten Mal nach März diesen Jahres veranstaltet „Wiehl vernetzt“, ein Zusammenschluss von Johanniter-Unfallhilfe Wiehl, Hauskrankenpflege Uwe Söhnchen, Malteser Hospizgruppe Wiehl, Betreuungsbüro Groß & Mehler, Diakonie Sozialstation Wiehl und der OASe der Stadt Wiehl, eine derartige Arbeitsgruppe.

Die Nachfrage beim ersten Workshop habe bei Weitem das Platzangebot von 20 Teilnehmern übertroffen, erzählte Anke Groß vom Betreuungsbüro Groß & Mehler. Mehr Interessierte aufzunehmen, sei aber nicht möglich, da im Rahmen des Workshops das gesamte Spektrum des Themas Patientenverfügung behandelt werde. Alle Teilnehmer haben zudem die Möglichkeit mit professioneller Hilfe eine eigene Verfügung nach ihren ganz persönlichen Wünschen zu erstellen. Besonders wichtig ist den Organisatoren dabei, dass sich die Teilnehmer intensiv mit den verschiedenen und nicht selten schwierigen Fragestellungen des Themas auseinander setzen.

Neben einer allgemeinen Einführung in die Materie werden ethische Fragen erörtert sowie die medizinische und rechtliche Seite des Themas beleuchtet. Beate Mehler aus dem Betreuungsbüro Groß & Mehler äußerte die Hoffnung, dass sich auch andere Kommunen und der Kreis des Themas Patientenverfügung annehmen. In Wiehl reagiert man mit den Workshops auf eine im letzten Jahr mit hoher Beteiligung durchgeführte Bürgerumfrage (cirka 40 Prozent Rücklauf) bei Menschen über 55 Jahren. Dabei gaben über 1.000 Personen auf die Frage zu dem Thema Patientenverfügung an, sich für eine Inormationsveranstaltung zu diesem Thema zu interessieren.

Zurückzuführen ist das große Interesse wohl auch auf die Unübersichtlichkeit inerhalb dieses Themenkomplexes. Es gebe zwar viele Informationsquellen, zum Beispiel im Internet, doch die qualitativen Unterschiede seien dabei gewaltig, kritisierte Elke Neuburg. Wer Informationen suche, könne sich aber auf den Internetseiten des Bundesjustizministeriums einen guten ersten Überblick verschaffen. Für telefonische Auskünfte stehen die Kreisbetreuungsbehörde in Gummersbach, die Einrichtungen bei den Kommunen oder auch die OASe in Wiehl zur Verfügung.

Der Workshop im Einzelnen:

16. August: „Einführung“, Referentinnen: Anke Groß und Beate Mehler vom Betreuungsbüro Groß & Mehler in Wiehl

23. August: „Selbstbestimmung am Lebensende – Patientenverfügung in ethischer Sicht“, Referent: Dr. Martin Vetter, evangelische Stadtakademie, Düsseldorf

30. August: „Umsetzung der Patientenverfügung aus Sicht des Haus- und Klinikarztes“, Referenten: Dr. med. Bürger, Arzt für Innere Medizin, Wiehl – Krankenhausarzt ist angefragt

6. September: „Erstellung der eigenen Patientenverfügung“ in Zusammenarbeit mit Rechtsanwältin Corinna Bauer, Wiehl.

Alle Veranstaltungen finden von 19 bis 20:30 Uhr im Clubraum des Johanniter-Hauses in der Homburger Straße statt. Die Kosten pro Person betragen 35 €. Eine Anmeldung ist erforderlich.

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