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HB-Oberliga: TuS haut Forsbach weg - TVB "nicht clever genug" - Löwen mit Rumpftruppe zum Sieg
(mp/24.9.2006-20:35 AKTUALISIERT von 15:00) Oberberg Reiner Schumacher hadert mit schwacher Chancenverwertung - Starker Tom Peters führt Löwen in Niederpleis zum Erfolg - Dennis Aust legt Rainer Hantusch Ketten an.

TV Bergneustadt HSG Siebengebirge-Thomasberg 26:29 (13:16)
Der TVB rutscht nach dieser Niederlage weiter in Richtung Tabellenende. Mit 2:8 Punkten rangiert man jetzt auf Platz zehn, zwei Punkte vor Schlusslicht MTVD Köln. Wir sind natürlich sehr enttäuscht, meinte Trainer Rainer Schumacher nach dem Spiel, wir hatten uns gegen Siebengebirge deutlich mehr ausgerechnet. Dabei konnte er seinen Mannen in kämpferischer Hinsicht nicht einmal einen Vorwurf machen, vielmehr war es am Ende vor allem fehlende Cleverness, die den Ausschlag zugunsten der Gäste gab. Die waren im Gegensatz zu den Neustädtern, schon hellwach in die Partie gestartet. 1:6 hieß es folgerichtig nach 15 gespielten Minuten. Ein energischer Zwischenspurt der Hausherren brachte in der 25. Minute den 12:12-Ausgleich, ehe die Gäste eine Reihe leichter TVB-Fehler zum 13:16-Pausenstand ausnutzen konnten.

Den Auftakt der zweiten Spielhälfte bestimmte klar der Gastgeber. In den ersten zehn Minuten ließ man nur einen Gegentreffer zu und ging mit 18:17 in Führung. Doch es blieb ein stetiges Auf und Ab. Statt ruhig weiter zu spielen, wurde nun aus allen Lagen aufs Tor gekeult, was die Gäste postwendend wieder mit drei Toren in Führung gehen ließ. Bergneustadt kämpfte zurück, glich zum 22:22 aus, musste aber dann in Überzahl der fehlenden Abgebrühtheit Tribut zollen, als man überhastet abschloss und dadurch endgültig den Faden verlor. Wir haben für die 26 Tore viel zu viele Versuche benötigt, sah Rainer Schumacher den Knackpunkt in der mangelhaften Chancenauswertung seines Teams. Zudem habe man schon früh die Schiedsrichter gegen sich aufgebracht, weil wir fast jeden Pfiff gegen uns kommentiert haben. Ein Lob hatte Schumacher für Torhüter Markus Heubach parat, der in der 20. Minute für Sven Achenbach zwischen die Pfosten gerückt war und mit 16 Paraden überzeugen konnte.
Tore TV Bergneustadt: Stefan Kakuschki (7/4), Jörn Klinnert (6/1), Matthias Kakuschki (4), Thomas Berscheid (3), Timo Bay (3/1), Stefan Kuxdorf (2), Björn Aust (1).

TuS Niederpleis TV Rodt-Müllenbach 31:34 (17:15)
Die 1:9 Punkte, die Niederpleis erst auf dem Konto hat, spiegeln nicht das Potenzial dieser Truppe wieder, machte Löwen-Trainer Dirk Schult den Gastgebern nach der Partie ein Kompliment. Es war ein bis zum Ende offenes Kampfspiel zwischen dem TuS und den personell dezimierten Müllenbachern. Zu Beginn der ersten Hälfte lagen die Hausherren meist mit zwei, drei Toren in Front, zwischendurch waren es gar fünf Treffer, denen die Doppeldörfler hinterher laufen mussten. Dennoch blieben die Schult-Schützlinge ruhig und spielten trotz einer insgesamt zu hohen Fehlerquote diszipliniert weiter. Auch das frühe Ausscheiden von Björn Lefherz, der sich bei einem unglücklichen Sturz auf die Hüfte verletzt hatte, und die Rote Karte für Eric Tiziani (drei mal Zwei-Minuten) ließen die verbliebenen TVR-M Akteure nicht aufstecken. Bis zur Pause konnte man sich mit guter Moral sogar wieder bis auf zwei Treffer herankämpfen.
Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass der Gegner am Limit spielt und wir unsere Chance bekommen, wenn wir bis zum Ende ruhig weiter spielen, hatte Schult sein letztes Aufgebot auf die zweiten 30 Minuten vorbereitet. Zunächst blieb der TuS weiter vorne, erst beim 28:28 knapp zehn Minuten vor dem Ende hatten die Löwen den Ausgleich geschafft. In den Schlussminuten war es dann vor allem der stark auftrumpfende Tom Peters, der sein Team von der Mittelposition aus dirigierte und mit routiniert und kühl verwandelten Toren für die Führung der Gäste sorgte, die man bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand gab. Am Ende war der Sieg nach einem tollen Kampf verdient, auch wenn es knapper hätte ausgehen können, freute sich Schult über den zweiten Sieg hintereinander, durch den sich die Müllenbacher mit jetzt 6:4 Punkten auf den sechsten Rang nach vorne schieben. Im ersten Spiel nach der Herbstferienpause kommt es dann zum Duell mit dem TuS Derschlag. Bis dahin hofft Schult, seine zur Zeit angeschlagenen Spieler wieder an Bord zu haben.
Tore TV Rodt-Müllenbach: Tom Peters (7), Timo Blanz (6), Dominik Heimes (6/1), Christian Daase, Jan-Hendrik van Münster (je 5), Eric Tiziani (4), Christian Georgewitsch (1).

TuS Derschlag TV Forsbach 26:21 (11:12)
Durch den verdienten Sieg gegen den bisherigen Tabellenzweiten schieben sich die Plohmann-Schützlinge selber in die Position des ersten Verfolgers von Spitzenreiter Longerich, das als einziges Team der Oberliga weiter ohne Punktverlust ist. Der TuS startete konzentriert in die Partie und lag während der ersten Hälfte meist mit zwei, drei Treffern in Front. Mit einer aggressiven 3:2:1-Deckung konnte der Aktionsradius des Haupttorschützen der Gäste, Rainer Hantusch, von Beginn an erfolgreich gestört werden. TuS-Trainer Oliver Plohmann lobte vor allem dessen direkten Gegenspieler Dennis Aust, der endlich einmal gezeigt hat, dass er auch richtig gut Deckung spielen kann. Fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff schaffte Forsbach dennoch den Ausgleich, ging dann seinerseits mit 12:10 in Führung, ehe beim 12:11 die Seiten gewechselt wurden.
In der Halbzeitpause hatten sich die Derschlager dann offenbar vorgenommen, nicht mehr lange zu fackeln. Basierend auf einer hochkonzentrierten Deckung und unterstützt von einem bärenstarken Gerrit Kolbe im Tor zogen die Gastgeber durch erfolgreich vorgetragene schnelle Gegenstöße innerhalb von zehn Minuten auf 17:12 davon. Weitere zehn Minuten später gab es beim 21:14 keine Zweifel mehr daran, wer die Halle als Sieger verlassen würde. In der Schlussphase haben wir es wegen einiger vergebener Chancen versäumt, ein deutlicheres Ergebnis herauszuschießen, bemängelte Plohmann das Wurfverhalten seiner Akteure in den Schlussminuten. Es war der einzige Kritikpunkt eines zufriedenen Derschlager Übungsleiters an diesem Sonntag.
Tore TuS Derschlag: Krzysztof Wach (6/1), Dennis Aust (5), Maik Pallach, Ralph Weinheimer (je 4), Thomas Hein, Timo Schädler (je 3), Norman Scholz (1).
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