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FB-Kreispokal: Lindlar ringt Dürscheid nach langem Kampf nieder

lo; 18. Oct 2006, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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FB-Kreispokal: Lindlar ringt Dürscheid nach langem Kampf nieder

lo; 18. Oct 2006, 00:00 Uhr
(lo/3.10.2006-19:20) Oberberg – In einem spannenden Finale besiegte der TuS Lindlar den ebenbürtigen A-Ligisten DJK Dürscheid erst in den letzten Minuten der Verlängerung – Dieringhausen gelingt dank Schmidts Elfmetertor die Titelverteidigung - „Aki“ Schneider schießt Süng im Alleingang auf den dritten Platz.
500 Zuschauer besuchten den diesjährigen Kreispokal-Endspiele in Lindlar und machten aus dem Tag eine „rundum gelungene Sache“, wie Rolf Müller, Vorsitzender des Fußballkreises Berg, fand. In Sachen Spannung kamen die Fans auf jeden Fall auf ihre Kosten. Alle drei Partien waren bis zum Schluss umkämpft, das Finale wurde sogar erst in den letzten Minuten der Verlängerung entschieden.

[Bilder: Björn Loos --- Henk Hesslenberg (rechts) war zweifacher Torschütze für den TuS.]

Endspiel Männer

TuS Lindlar – DJK Dürscheid 4:2 nach Verlängerung (1:1, 1:0).

Das war ein ganz harter Kampf für den TuS Lindlar, der auf eigenem Platz nach 16 Jahren Wartezeit endlich wieder den Kreispokal gewinnen wollte. „Vor eigener Kulisse“ fand die Partie allerdings nur bedingt statt. Rund 150 Dürscheider Anhänger waren nach Lindlar gepilgert und sorgten für mächtig Stimmung.

Der Bezirksligist zeigte sich aber kaum beeindruckt und war nach einer ereignislosen Anfangsphase ganz klar Herr im Hause. Nach der ersten Chance für Stefan Pilgram (25.), der mit einen Kopfball knapp das Tor verpasste, setzte man den A-Ligisten unter Druck und ging durch eine Flachschuss von Markus Ubl verdient in Führung. Keeper André Mathies verhinderte mit zwei tollen Reflexen einen höheren Pausenrückstand.

Schien es bis dorthin eine lockere Angelegenheit für die Füting-Truppe zu sein, kippte die Partie nach der ersten Möglichkeit der DJK durch Marco Kellner plötzlich. Nachdem es zuvor schon dreimal im TuS-Strafraum lichterloh brannte, besorgte Christian Metten per Drehschuss den Ausgleich. Lindlar hatte nun sämtliche Souveränität verloren und ließ sich von den unermüdlich rackernden Dürscheidern beeindrucken.

Auch als Henk Hesslenberg in der dritten Minute der Verlängerung den neuerlichen Führungstreffer für Lindlar erzielte, steckte der A-Ligist nicht auf und konnte fast im Gegenzug erneut egalisieren. Als dann noch TuS-Akteur Martin Reif die gelb-rote Karte sah, schien für Dürscheid zumindest das Elfmeterschießen greifbar nah, doch nach einer unglücklichen Rettungstat prallte der Ball vom nachsetzenden Hesslenberg ins Netz (117.). Michael Pohl setzte mit einem Schuss in den Torwinkel den sehenswerten Schlusspunkt.


Torschützen
1:0 Markus Ubl (32.)
1:1 Christian Metten (67.)
2:1 Henk Hesslenberg (93.)
2:2 Christian Metten (95.)
3:2 Henk Hesslenberg (117.)
4:2 Michael Pohl (120.+2 Henk Hesslenberg)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot für den Lindlarer Martin Reif (114.)

TuS Lindlar
Phlip Cürten; Daniel Steiner, John Klabuhn (78. Benjamin Butter), Joachim Wesenberg, Stefan Pilgram, Bastian Hagen, Markus Ubl (70. Michael Pohl), Martin Reif, Sascha Jonen, Abdu Turan (109. Kai Henkelmann), Henk Heßlenberg

DJK Dürscheid
André Mathies; Sebastian Lenninghausen, Sebastian Schmidt (77. Hannes Schmidt), Daniel Hornig, Torsten Ley, Andreas Landwehr (119. Daniel Finger), Florian Wermann, Bastian Kramm, Christoph Landwehr, Christian Metten, Marco Kellner (60. Robert Dudek).


[Sandra Schmidt (links) glänzte als Abwehrorganisatorin und bewies beim Elfer Nervenstärke.]

Endspiel Frauen

TuRa Dieringhausen – Blau-Weiß Hand 1:0 (1:0).

TuRa-Stürmerin Gülcan Mentese hätte bereits nach zwei Minuten für Beruhigung beim Pokal-Verteidiger sorgen können, doch sie scheiterte aus kurzer Distanz an der Hander Torfrau Alexandra Esch, die auch in der 21. Minute im Mittelpunkt stand, als sie erneut gegen Mentese die Überhand behielt. Beim dritten Versuch von Dieringhausen in der 30. Minute war es dann aber soweit: Sandra Schmidt verwertete einen Strafstoß. Iris Sappelt war zuvor von Christine Rauch gefoult worden. Johanne Mikoschek hatte kurz darauf die Vorentscheidung auf dem Fuß, aber auch sie scheiterte an Esch.

In der zweiten Halbzeit nahm das Niveau der Partie merklich ab. Hand hatte nun zwar ein Übergewicht, entwickelte aber keine Torgefahr. Dagegen stand Dieringhausen in der Defensive sehr sicher, auf konstruktive Angriffsaktionen wartete man allerdings vergebens. Lisa Heinze vergab leichtfertig die beste Konterchance (90.). „Ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst, dass wir das Spiel noch aus der Hand geben. Wenn wir unsere Möglichkeiten besser nutzen, hätten wir schon frühzeitig für Klarheit sorgen können“, erklärte TuRa-Coach Dieter Müllenborn nach der erfolgreichen Titelverteidigung.

Torschützen
1:0 Sandra Schmidt (30. Elfmeter nach Foul an Iris Sappelt)

TuRa Dieringhausen
Martina Braun; Gülcen Mentese (63. Sonja Klaas), Yvonne Gouranis (87. Janine Günther), Daniela Müllenborn, Anja Funken, Nicole Heinze, Iris Sappelt, Sandra Schmidt, Lisa Hasenburg (81. Evelyn Pfeffer), Johanna Mikoschek, Kathrin Winheller.

Blau-Weiß Hand
Alexandra Esch; Svenja Serafin (79. Jennifer Frömbgen), Carolin Berthold, Christine Rauch (61. Pia Fett), Corinna Bandig, Barbara Spessart, Martina Patzek, Inga Kohlhans, Sandra Dreschmann (85. Nicole Jager), Luisa Friedrichs, Selda Kurak.



[Patrick Kriebel (links) war noch einer der besseren Schnellenbacher und traf zum 1:2.]

Spiel um den dritten Platz

SV Schnellenbach – SSV Süng 1:3 (0:0).

Süngs Spielertrainer Axel „Aki“ Schneider war der Hauptdarsteller dieser Partie. Der ehemalige Lindlarer lief an alter Wirkungsstätte zur Höchstform auf und schoss die Schnellenbacher mit drei Toren im Alleingang ab. Der A-Ligist offenbarte von Beginn an Defensivmängel, hätte Mitte der ersten Halbzeit aber in Führung gehen können. Zudem wurde dem SVS ein klares Tor – Süngs Torwart Lukasz Borzyk konnte den Ball im Zurücklaufen erst hinter der Linie abfangen – nicht gegeben (24.).

Der starke SSV-Keeper leitete dann mit einem Befreiungsschlag auch das 0:1 ein. Gegen die im Tiefschlaf befindliche Abwehr des SV hatte Schneider zum ersten Mal keine Mühe (48.). Kurz darauf leistete sich Charly Kasongo einen Blackout und bediente mit einem Fehlpass seinen Gegenspieler Hansi Krzisch, der seinem Trainer mustergültig zum zweiten Treffer auflegte. Zwar gelang den Schnellenbachern in Unterzahl noch der Anschluss, in der Nachspielzeit machte sich aber erneut Schneider auf und davon und machte alles klar.

„Wer solche Fehler wie bei den ersten Toren macht, der muss sich nicht wundern. Wir haben heute nicht gut gespielt. Die Einstellung hat nicht richtig gestimmt“, sagte SVS-Trainer Peter Schneider, während sich die Sünger über den Einzug in die erste FVM-Pokalrunde freuten. Dort trifft man kommenden Sonntag auf den VfL Leverkusen (15 Uhr).

Torschützen
0:1 Axel Schneider (48.)
0:2 Axel Schneider (52.)
1:2 Patrick Kriebel (85.)
1:3 Axel Schneider (90.+2)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rote Karte für Schnellenbachs Edwin Olescher (57.).


[Der SSV Süng trifft nun auf den Verbandsligisten VfL Leverkusen.]

SV Schnellenbach
Sascha Stephan; Martin Janssen, Alex Kriesten, Toni Skarica (74. Jan Schneider), Igor Bola, Ivan Fusca (62. Philipp Schneider), Patrick Kriebel, Milan Preuss-Martinovski (46. Dennis Baumunk), Charly Kasongo, Edwin Olescher, Angelo Lombardo.

SSV Süng
Lukasz Borzyk; Tom Luxem, Michel Luxem, Axel Heinrich (65. André Rump), Martin Börsch, Hansi Krzisch, Patrick Scheider, Volkan Geles, Kai Frangenberg (83. Sebastian Harmuth), Björn Blaschke, Axel Schneider.

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