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Pflege im Hotel: Residenz Ambiente stellt neues Konzept vor
(cn/1.3.2007-16:00) Gummersbach Die Leitung der Residenz Ambiente stellte gestern nachmittag vor geladenem Fachpublikum das neue Hotel-Konzept der Einrichtung vor. Nach einer Krankenhausbehandlung können Patienten sich hier rundum versorgen lassen.

Residenzleiter Gero Engel präsentierte das Konzept Pflege-Hotel vor den geladenen Vertretern der Bereiche ambulanter Pflegedienst, Ärzte, Apotheker und Sozialdienste der Krankenhäuser. Im Zuge der Gesundheitsreform im Jahr 2000 hätten die diagnosebezogenen Fallgruppen in der Krankenbehandlung Einzug erhalten. Diese pauschalen Beträge zur Behandlung von Kranken führten in der Praxis dazu, dass immer öfter ambulante statt stationärer Behandlungen durchgeführt würden, beziehungsweise Krankenhausaufenthalte stark verkürzt würden. Die Frage ist, was passiert danach?, stellte Engel zur Diskussion. Viele Patienten seien ohne Bezugspersonen gar nicht in der Lage, in der ersten Zeit für sich selbst zu sorgen.
Ambulante Dienste würden zwar für die Wunde sorgen, aber Aufgaben wie Kochen, Putzen und andere Haushaltsbeschäftigungen könnten oftmals nicht ausgeführt werden. Diese Versorgungslücke wolle man schließen. Bei Beratungsgesprächen haben wir oftmals festgestellt, dass es hier Bedarf gibt, erklärte Engel. Viele teilweise jüngere Patienten würden nicht gerne in einer Pflegeeinrichtung untergebracht werden.

Hier knüpfe man mit dem Konzept Pflege-Hotel an, dass als Brückenschlag zwischen stationärer und häuslicher Pflege gelten solle. Rund sechs Zimmer stehen zum Start der neuen Arbeit zur Verfügung. Sie sind allesamt im Appartmentblock der Einrichtung untergebracht. Auf Wunsch bestehe aber auch die Möglichkeit, die selben Dienste des Konzeptes in den Zimmern des Best Western Victor's Residenz Hotel in Anspruch zu nehmen, versicherte Engel. Diese beinhalten Vollpension, ganztägigen Zimmerservice, Wäscheservice mit Bettwäsche und Handtüchern und einen Einkaufsservice. Daneben stelle die Einrichtung ihre Infrastruktur zur Verfügung, um beispielsweise über den reinen Hotelservice auch den Pflegeservice in Anspruch zu nehmen.
Engel stellte wiederholt klar, dass man im neuen Konzept auf eine weitreichende Zusammenarbeit mit anderen Diensten setze. Natürlich können andere Pflegedienste in Anspruch genommen werden, an die der Patient möglicherweise eher gewöhnt ist, versicherte der Residenzleiter. Zudem biete man in Zusammenarbeit mit externen Kräften vielfältige Therapieangebote. Von Logopädie, Psychologen und Neurologen, Physiotherapie und seelsorgerischer Beratung sei man auf professionelle, aber individuell auf den Patienten zugeschnittene Behandlung eingestellt. Alle Behandlungen und Therapien, auch die der externen Dienste, würden dokumentiert um eine vollständige Begleitung des Patienten zu ermöglichen.
Die Hotelkosten belaufen sich auf 51 pro Tag, zu denen sich bei Bedarf ein Zuschlag für pflegerische Leistungen gesellt. Das positive Feedback für das Konzept, das schon in einer Einrichtung in Hannover erfolgreich getestet wurde, bestätigte auch das Fachpublikum. Dafür kriegt man keine Haushälterin, meinte einer der Anwesenden. Nach dem Vortrag konnten sich alle Interessierten ein eigenes Bild vom Konzept machen, als Engels und Residenzberaterin Manuela Gräf eine Führung auf eines der Zimmer anboten. Der Service ist ab sofort in der Residenz Ambiente zu nutzen. Der erste Besucher hat sich schon für nächste Woche angekündigt, meinte der gut aufgelegte Gero Engel.
