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Sommerfest und Markt in Dorf Waldruhe
(Red./1.9.2007-16:30) Wiehl - Viele Besucher ließen sich von der familiären und angenehmen Atmosphäre inspirieren und verlebten einen schönen Tag im Dorf für psychisch behinderte Menschen.

Das Sommerfest am vergangenen Sonntag in Waldruhe, dem Dorf für psychisch behinderte Menschen der Theodor Fliedner Stiftung, fand wie jedes Jahr große Resonanz. Es begann mit einem Gottesdienst, der gemeinsam von der evangelischen Kirchengemeinde Börnhausen und der Einrichtung Waldruhe vorbereitet wurde. Der Festsaal war bis auf den letzten Platz besetzt. Bewohner der Einrichtung übernahmen die Lesung des Psalmtextes und die Fürbitten, die im wöchentlich stattfindenden Bibelgesprächskreis der Einrichtung vorbereitet wurden. Pastor Heinz Hübner und Diakon Heinz-Joachim Baumann legten mit dem Symbol der Hände den Lesungstext aus.
Hände können ausschließen und wegstoßen; sie können aber auch Menschen willkommen heißen und schützen. In dem Symbol der Hände wird Gottes Botschaft unter uns offenbar: Du bist, so wie Du bist, in Ordnung! Du brauchst Dich nicht zu verstecken! Jeder Gottesdienstbesucher erhielt als Andenken ein Kärtchen, auf dem große starke Hände ein Kind schützend umschließen. Der musikalische Rahmen des Gottesdienstes wurde vom Kirchenchor Börnhausen und dem Posaunenchor Wiehl gestaltet.
In der anschließenden offiziellen Begrüßung auf dem Festplatz stellte der Leiter der Einrichtung Waldruhe, Herr Baumann, die Gedanken aus dem Gottesdienst voran. Baumann dankte den Nachbarn, der Kirchengemeinde und allen Helfern, für die tatkräftige Unterstützung. Rolf Schäfer, stellvertretender Landrat und Leiter des Kreis-Sozialausschusses, hob die positive Atmosphäre in Waldruhe hervor, die er nun schon zum 3. Male erleben dürfe. Hier fühle man sich wohl. Mit dem 100jährigen Bestehen, das in Waldruhe im Jahre 2008 gefeiert wird, sei Waldruhe eine der ältesten Einrichtungen im Oberbergischen Kreis.

Bundestagsabgeordneter Klaus-Peter Flosbach berichtete davon, dass er seit mehr als zwölf Jahren Kontakt zur Einrichtung und zu den Menschen in Waldruhe habe. Zum Abschluss der offiziellen Begrüßung berichtete Landtagsabgeordneter Gero Karthaus über seine ebenfalls langjährigen Kontakte zu Waldruhe. Als er vor vielen Jahren das erste Mal mit der Dorfkommission Unser Dorf soll schöner werden unterwegs gewesensei, habe er bestaunen dürfen, wie selbstverständlich und mit Stolz die Dorfgemeinschaften das integrative Zusammenleben in den Mittelpunkt gestellt hätten. Anschließend ging es nahtlos in den 2. Waldruher Sommermarkt über. Mit noch mehr Ständen als im vergangenen Jahr wurden den Gästen viele interessante Waren angeboten, Lesungen und Filmvorführungen fanden statt und mit Mandalas malen aus der Mitte wachsen und kreativem Arbeiten mit Ton konnten eigene Erfahrungen mit der therapeutischen Arbeit der Einrichtung gemacht werden.
Für das leibliche Wohl, ob deftig oder süß war gesorgt. Zwei Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr konnten besichtigt werden. Das Angebot des Trike Club Engelskirchen zu kostenlosen Rundfahrten wurde von großen und kleinen Gästen dankend angenommen. Drei Stunden lang fuhren die Vereinsmitglieder mit Gästen durch die Strassen der umliegenden Dörfer. Die dreirädrigen Motorräder haben viele neue Freunde gefunden.
Am Stand des Förderkreises Waldruhe konnten antiquarische Bücher gegen eine kleine Spende erworben werden. Nebenan informierten Mitarbeiter aus ihrer Arbeit in Waldruhe. Musikalisch begeisterte Bianca Rausch mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire. Elke Bein und Lothar Sager aus Waldruhe ergänzten mit eigenen Beiträgen das Programm. Viele Gäste berichteten davon, dass man in Waldruhe gut aufgenommen werde: Man spürt, dass man so sein kann, wie man ist. Man braucht sich hier nicht zu verstecken.
