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CDU will Peter Koester zum neuen Bürgermeister machen

mp; 4. Jan 2008, 00:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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CDU will Peter Koester zum neuen Bürgermeister machen

mp; 4. Jan 2008, 00:00 Uhr
(mp/20.12.2007-22:30) Von Mischa Peters
Waldbröl - Das haben die Waldbröler Christdemokraten jetzt bekannt gegeben - SPD will sich noch nicht festlegen.
„Jetzt können wir entspannt in die Weihnachtstage gehen“, freut sich Monika Höfer, die Vorsitzende der Waldbröler CDU, auf ein besinnliches Fest. Der Grund für die einkehrende Ruhe mitten im Adventstrubel hat einen Namen, der im Waldbröler Rathaus schon bald einen prominenten Klang haben könnte: Peter Koester, so heißt der von Vorstand und Fraktion der Union jetzt auch offiziell auserkorene Wunschkandidaten für die im kommenden Jahr anstehende Bürgermeisterwahl. Die wird notwendig, weil Amtsinhaber Christoph Waffenschmidt (CDU) zum 1. Februar als Geschäftsführer zur Hilfsorganisation World Vision wechselt. Laut Gemeindeordnung muss die Neuwahl innerhalb eines sechsmonatigen Zeitfensters und damit spätestens bis zum 31. Juli stattfinden.

An den potenziellen „Neuen“ verteilt Monika Höfer Vorschusslorbeeren: „Peter Koester ist ein ausgewiesener Finanz- und Verwaltungsexperte, und er hat hervorragende Kontakte zu Bund, Land, Bezirksregierung und Kreis.“ Vor allem aber habe der 49-jährige Prombacher die entscheidenden Parteigremien im persönlichen Gespräch überzeugen können. „Da hat er gezeigt, dass er über den Tellerrand hinausschauen kann.“ Und Talent zur Personalführung erkennen lassen. Der Kontakt zu dem in Waldbröl bisher eher unbekannten Kandidaten hatte der Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende der Kreis-CDU, Klaus-Peter Flosbach hergestellt.

[Bild: Privat --- Der 49-jährige Peter Koester soll die Waldbröler CDU als Spitzenkandidat in die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr führen.]

Peter Koester kommt aus Oberbantenberg und wohnt seit 1990 mit seiner Familie in Prombach. Er ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter, 13 und 16 Jahre alt. Zurzeit arbeitet Koester beim Oberbergischen Kreis als Leiter der Kommunalaufsicht. Er selber sieht sich als „Kind der Kreisverwaltung“, dort arbeitet er schon seit seiner Ausbildung. An der Aufgabe in Waldbröl - wenn es denn soweit kommen sollte - reizt ihn vor allem die Möglichkeit, „wirklich etwas zu bewegen“. Als besonders drängende Themen für Waldbröl führte Koester Boxbergkreisel, Merkurhaus, Nutscheidkaserne und die Wirtschaftsförderung an.

„Motor und Ideengeber für Waldbröl“ wolle er sein, sagt er, und die Verwaltung fit machen. Fit machen als mittelstandsfreundliche Verwaltung. „Ich würde mich als Bürgermeister auch in der Rolle des Wirtschaftsförderers sehen“, sagt Koester, „der den direkten Kontakt zu den Unternehmen sucht.“ In dieser Hinsicht habe sich die Verwaltung aber im Übrigen mit der „Wir für Waldbröl GmbH“ bereits sehr gut aufgestellt. Koester selber würde aus seiner bisherigen Position erhebliches Fachwissen in Sachen Finanzmanagement mit in den Kreissüden bringen. Angesichts chronisch klammer Kassen in Waldbröl sicher keine schlechte Qualifikation.

Die Entscheidung „pro Peter Koester“ sei erst an diesem Montag endgültig gefallen, betont Monika Höfer. Bestätigt werden muss der Vorschlag der CDU-Spitze jetzt noch von der Mitgliederversammlung der Waldbröler Christdemokraten, die voraussichtlich im Februar stattfinden soll. Dort könnten sich allerdings auch die anderen gehandelten CDU-Kandidaten, wie Eckhard Becker, Sylke Dickmann oder Roger Herzer, den Mitliedern zur Wahl stellen.

Die SPD reagiert auf die Kandidatenkür der Union mit Gelassenheit. „Wir haben überhaupt keine Eile“, sagt der Vorsitzende des SPD-Ortsverbands, Jürgen Hennlein, „eine Entscheidung fällen wir, wenn es auch einen Wahltermin gibt.“ Der könne auch erst im Februar oder März feststehen. Dass die Wahl am Ende erneut auf den Fraktionsvorsitzenden Bernd Kronenberg fallen könnte, der schon bei der letzten Bürgermeisterwahl für die SPD in den Ring stieg, und gegen Waffenschmidt deutlich unterlag, wollte Hennlein nicht ausschließen. Aber auch ein „neuer Kandidat“ sei gut denkbar. „Es ist noch nichts entschieden.“ Offensichtlich gehen auch die Sozialdemokraten entspannt in die Weihnachtsfeiertage.

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