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Jugendlicher bei tragischem Unglück an der Brucher ertrunken - DLRG-Taucher fanden heute die Leiche des 18-Jährigen
(pl/11.5.2008-13:55 AKTUALISIERT vom 10.5.2008) Von Peter Lenz
Marienheide Bei einem Unglück gestern Nachmittag auf der Brucher Talsperre, als ein Tretboot mit drei Jugendlichen gekentert war, ertrank ein 18-Jähriger Gestrige große Suchaktion nach vier Stunden abgebrochen - DLRG-Taucher fanden heute Mittag die Leiche auf dem Talsperren-Grund.

Großalarm für Feuerwehr und DLRG in Marienheide gestern Nachmittag um 14:47 Uhr: Ein Tretboot auf der Brucher Talsperre ist mit drei Jungen gekentert. Zwei konnten sich retten, ein Jugendlicher ist untergegangen und wird vermisst.
Mit 75 Einsatzkräften rücken die Feuerwehr aus Marienheide und Karlsbach um Einsatzleiter Ernst Theißen, die DLRG-Rettungstaucher Oberberg Süd, Nord und Rhein-Berg mit Einsatzleiter Heiko Altendorf, das DRK und die Polizei an, um den Jugendlichen zu finden. Auch der Rettungshubschrauber Christoph 25 aus Siegen beteiligt sich an der Suche mit einer Wärmebild-Kamera, muss aber aufgrund schlechter Sichtverhältnisse unter der Wasseroberfläche nach kurzem Einsatz abbrechen.

Ich habe das Boot kentern sehen und bin sofort ins Wasser gesprungen, um dem Jungen zu helfen, aber als ich an der Stelle ankam, war er bereits untergegangen, schildert eine junge Frau das tragische Unglück. Sie hatte mit eine Freundin am Ufer gelegen, als der Unfall nach Zeugenangaben etwa 40 Meter entfernt auf dem Wasser passierte. Laut weiteren Zeugen vor Ort war eine Gruppe mit insgesamt 13 jungen Menschen aus Kierspe auf Tretbooten unterwegs. Auf dem gekenterten Boot befanden sich drei Jungen, zwei konnten sich selbst retten, für den Dritten kam jede Hilfe zu spät.

An der Unglücksstelle ist die Brucher etwa elf Meter tief. Auch die Feuerwehr war mit einer Wärmebild-Kamera im Boot unterwegs, um den Vermissten zu finden. Die DLRG hatte insgesamt vier Tauchtrupps a vier Leuten in Einsatz leider alles ohne Erfolg. Nach rund vier Stunden musste die Suche vorerst eingestellt werden. Der Notarzt war bereits um 17 Uhr, also rund zwei Stunden nach dem Unglück abgerückt. Eine reelle Überlebenschance für den Jungen bestand zu diesem Zeitpunkt nicht mehr.

Wie es genau zu dem Unglück kommen konnte, ermittelt zurzeit noch die Polizei, die etliche Zeugen befragte. Das Unglücksboot wurde sichergestellt und wird von einem Sachverständigen untersucht. Laut Polizei konnte der Ertrunkene schwimmen. Die Leiche wird nun obduziert. Neben den Rettungskräften waren auch vier Seelsorgen und das Deutsche Rote Kreuz vor Ort, um die anderen Jugendlichen und die Eltern des toten Jungen zu betreuen. Während der Suche war die Unglücksstelle sowie die Brucherstraße komplett abgesperrt.

