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International: Bauern aus aller Welt besuchten das Oberbergische
(Red./19.5.2008-12:35) Oberberg - Auf Initiative des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) besuchen derzeit Bauern aus Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika das Bergische Land - Parallel zu den UN-Verhandlungen in Bonn informierten sich die Gäste über kleinere landwirtschaftliche Betriebe und die Kampagne Vielfalt lebt.

Wir spüren, dass wir mit unserer neuen Kampagne Vielfalt lebt Teil eines weltweiten Netzwerkes sind. Denn überall sind sich die Menschen bewusst, wie wichtig der Erhalt der landwirtschaftlichen Vielfalt ist und sie werden aktiv, um diese Vielfalt zu erhalten, begrüßte Theo Boxberg, Geschäftsführer des Naturparks Bergisches Land, die Gäste aus Asien, Afrika, Süd- und Mittelamerika. Die Besucher hätten oftmals sehr konkrete Erfahrungen, wie wichtig die landwirtschaftliche Vielfalt ist. In Indien beispielsweise sichert regionales Saatgut den Bauern das Überleben, im Mexiko sind die Plantagen der regionalen Maisbauern vom Genmais bedroht, in Georgien erfuhren die Bauern leidvoll, dass Importkartoffeln teurer waren und schlechte Erträge brachten, in Brasilien bedrohen große Gen-Soja-Felder die Existenz der Kleinbauern.

Die Archegruppe Bergisch Land als Partner der Vielfalt lebt-Kampagne des Naturparks hatte für die Besucher ein attraktives Programm zusammengestellt. Am Samstag schon stand ein Besuch bei Archezüchter Erich Lindsiepe in Hennef auf dem Programm. Der Experte für Krüper - einer der drei Bergischen Hühnerrassen - fesselte mit Geschichten, Anekdoten und einem eindrucksvollen Hühnerhof. Am Sonntag dann folgte die Rundreise durch das Bergische Land. Zunächst wurde bei der Lebensgemeinschaft Eichhof eine Rinderherde der vom Aussterben bedrohten Rasse Rotes Höhenviehs begutachtet und das Projekt, durch Menschen mit Behinderung einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen, näher gebracht.

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Zu Mittag empfing Archezüchter Thomas Schumacher die Gäste gemeinsam mit Boxberg auf seinem Hof in Wiehl-Kleinfischbach. Während eines bergisch pur- Imbisses tauschte man sich über Bentheimer Landschafe und Braune Bergschafe, über die Schwierigkeiten bei der Wollvermarktung in Deutschland wie auch über die Gefahren der Gentechnik in den außereuropäischen Staaten aus. Dabei machten die Gäste deutlich: Die Einführung der Gentechnik gefährdet die Artenvielfalt in der Landwirtschaft dramatisch - aber auch die natürliche Vielfalt in der Kulturlandschaft.
Den Abschluss machte ein Besuch auf dem Archehof von Lisa Anschütz und Karl-Josef Groß in Windeck. Neben den Bentheimer Landschafen werden dort Krüper und Glanrinder gezüchtet. Hier erlebten die Bauern, dass Arterhaltung auch ein Betriebskonzept sein und wie geschmackvoll der frisch gebackenen Streuselkuchen aus dem Hofbackes mundet.