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HB-Landesliga: Desolate Leistung im Südkreisderby jagt Pohl aus der Halle - Strombach zerlegt SSV
(pn/22.3.2009-13:05 AKTUALISIERT 21:35) Oberberg - Oberwiehls Trainer verlässt noch während des Spiels die Halle - Der CVJM macht ein katastrophales Spiel und muss im Abstiegskampf weiter zittern - Strombach macht mit Marienheide kurzen Prozess.

SSV Nümbrecht II CVJM Oberwiehl II 31:21 (12:10).
Wir hatten scheinbar Angst vor der eigenen Courage, suchte CVJM-Sprecher Peter Madel nach der desaströsen Leistung im Südkreisderby nach Erklärungen. Es lief eigentlich alles falsch, was nur irgendwie falsch laufen konnte, sah Madel bei keinem Spieler auch nur annähernd Normalform. Freude dagegen auf Seiten der Gastgeber, die auch ohne ihre Toptorschützen Patrick Seebaum und Nico Keyser einen souveränen Sieg im prestigeträchtigen Duell einfuhren. Es war erstaunlich, sagt SSV-Trainer Markus Dormagen, obwohl wir nach dem sicheren Klassenerhalt eigentlich locker ins Spiel gegangen sind, hatten wir die bessere Einstellung als Oberwiehl. Sie wirkten nicht gerade so, als ob es für sie noch um etwas ging.

Oberwiehl ging beim 0:1 das erste und einzige Mal in Führung. Danach spielte zunächst nur noch der SSV. Wie CVJM-Trainer Jürgen Pohl schon unter der Woche befürchtet hatte, schmeckte die Defensivarbeit der beiden Heß-Brüder seinem Rückraum gar nicht. Die beiden setzten den gegnerischen Rückraum früh unter Druck und sorgten so für einige Ballverluste der Gäste. Die Quittung war eine schnell 9:3-Führung (13.). Nun ließen die Hausherren das Tempo allerdings ein wenig schleifen und trafen zudem das Tor nicht mehr. Zusätzlich verlor man kurz vor der Pause auch noch Christian Heß mit einem Cut über dem Auge. Mehr als der 10:10-Ausgleich (26.) sollte Oberwiehl aber nicht gelingen. Es war schon erstaunlich genug, dass wir die Partie zur Pause noch offen gestalten konnten, resümierte Peter Madel den ersten Durchgang.
Kurz nach dem Seitenwechsel brachen bei den Gästen allerdings alle Dämme. In doppelter Überzahl haben wir uns zum Teil hanebüchene Fehler erlaubt, so Madel. Nümbrecht gab hingegen noch einmal Knallgas und zog über 12:11 (31.) auf 21:14 (44.) und 25:16 (50.) davon, ehe Jürgen Pohl genug gesehen hatte. Der Coach nahm seine Auszeit, machte seinem Unmut über die katastrophale Leistung seiner Mannschaft Luft und verließ noch während des Spiels die Halle. Als Rücktritt will er dies aber nicht verstanden wissen: Ich mache weiter. Ralf Dannenberg wurde übrigens nicht eingesetzt. Doch an CVJM-Torhüter Jürgen Schmidt konnte man die Niederlage auch keinesfalls festmachen. Er hat gut gehalten, lobte Dormagen den gegnerischen Keeper. Beste Akteure auf Nümbrechter Seite waren Michael Heß, Marcus Schwemke sowie Gordon Hildebrandt, der die SSV-Abwehr stets gut organisierte.
Tore SSV Nümbrecht: Marcus Schwemke (7/5), Michael Heß (5), Jörg Weber (4), Holger Scholz (3), Christian Neermann (3), Mario Mattowitz (2), Christian Heß (2), Michael Krieger (2), Linus Biegale (2), Markus Ohrendorf (1).
Tore CVJM Oberwiehl II: Christian Schneider (9/6), Alexander Baldamus (4), Daniel Krauß (2), Marc Krüger (2), Mathias Ullenboom (1), Nico Lutz (1), Daniel Hertrampf (1), Peter Madel (1).

TV Strombach SSV Marienheide II 40:20 (21:7).
Kurzen Prozess machte der TV Strombach mit dem Absteiger aus Marienheide. Ich habe den Jungs vor dem Spiel noch nicht einmal viel gesagt, nur dass sie bitte dieses Mal Marienheide nicht unterschätzen sollen, trafen die Worte von TVS-Trainer Kai Stübben keineswegs auf verschlossene Ohren. Seine Spieler nahmen sich die Worte zu Herzen und führten den Gast von Anfang an vor. Über 5:1 und 9:2 fiel bereits sehr früh eine Entscheidung zu Gunsten der Hausherren. Marienheide war im Endeffekt chancenlos, so Stübben. Dem musste auch SSV-Coach Wolfgang Schmalz zustimmen: In der ersten Hälfte fehlte die kämpferische Einstellung und Strombach hat uns nicht erneut unterschätzt.

Den Vorwurf der fehlenden Einstellung mussten sich die Strombacher nach dem Seitenwechsel allerdings ebenfalls gefallen lassen. Marienheide gestaltete das Spiel nun bis zum 30:16 offen, ehe der TVS noch einmal Gas gab. Zur Pause führen wir mit 14 Toren. Da ist es einfach schwer die Konzentration hochzuhalten, hatte Stübben allerdings ein wenig Verständnis für diesen Schlendrian. Zumal sein Team das Heft nicht mehr aus der Hand gab. Die zweite Hälfte konnten wir deutlich erträglicher gestalten, war dann auch Schmalz mit dem zweiten Durchgang zufrieden. Lobende Worte fand er für den kurzfristig eingesprungenen Torhüter Stefan Krumme, der die abwesenden Daniel Winkelmann und Mario Gegner glänzend vertrat, und eine höhere Niederlage verhinderte. Beim TVS überzeugte neben Gerwin Häusser und Kenny Dahm vor allem Tobias Wohlfromm.
Tore TV Strombach: Tobias Wohlfromm (8), Kenny Dahm (6), Gerwin Häusser (5/1), Lars Jakubowski (5/3), Arthur Kunkel (3), Christian Daniel (3), Jonas Rau (3), Tim Sauermann (2), Dominik Wellhäuser (2/1), Fabian Peters (2), Eric Voß (1).
Tore SSV Marienheide II: Mathias Huster (5), Rico Hochstein (4), Torben Kramer (4), Willi Derksen (3), Tom Schaukowski (2/1), Volker Neumann (1), Hendrik Klaus (1).

