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Netzwerk gegen Rechts: Nicht alle machen mit

nh; 24. Oct 2013, 14:55 Uhr
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Netzwerk gegen Rechts: Nicht alle machen mit

nh; 24. Oct 2013, 14:55 Uhr
Oberberg - Im Oberbergischen Kreis gibt es seit fast zwei Jahren das Netzwerk gegen Rechts - Seit gut einem Jahr arbeitet die Koordinierungsstelle gegen „Rattenfänger-Parolen“ und für Toleranz und Vielfalt.
Von Nils Hühn

Im Dezember 2011 wurde das Netzwerk gegen Rechts vom Kreistag ins Leben gerufen. Seit gut einem Jahr gibt es eine Koordinierungsstelle und inzwischen sind 32 Kommunen, Parteigliederungen, Vereine, Verbände und andere Organisationen diesem Netzwerk beigetreten. „Es wäre wünschenswert, wenn alle Kommunen dabei wären“, meinte Gerhard Marzinkowski, Geschäftsführer von Parisozial Bergisches Land, als Träger der Koordinierungsstelle. Doch die Stadt Bergneustadt und die Gemeinde Marienheide lehnen den Beitritt zum Netzwerk aus unterschiedlichen Gründen ab. Die Gemeinde Hückeswagen sowie die Stadt Gummersbach haben sich zum Beitritt immer noch nicht geäußert. Allerdings nehmen von den verschiedenen Kommunen Vertreter bei diversen Veranstaltungen teil und erhalten den Newsletter des Netzwerks.


25.000 € Haushaltsmittel stellt der Kreis für die Arbeit des Netzwerks zur Verfügung. Sechs Stunden in der Woche arbeitet Gudrun Martineau in der Koordinierungsstelle und hat in den vergangenen zwölf Monaten schon einiges bewegt. Oberstes Ziel des Netzwerkes sei die Aufklärung darüber, dass es Aktive aus dem rechten Sumpf auch in Oberberg gibt, die mit „Rattenfänger-Parolen“ operieren, wie Marzinkowski erklärte. Während es im Norden vorwiegend der „Freundeskreis Rade“ ist, machen sich im Süden die „Freien Kräfte Oberberg“ breit. Martineau informiert alle Mitglieder des Netzwerkes, aber auch andere Institutionen, in regelmäßigen Abständen über neue rechtsextreme Aktivitäten.

Dabei handelt es sich häufig um braune Schmieren mit rechtsextremen Zeichen, wie SS-Runen oder der Zahl „88“, die für den achten Buchstaben im Alphabet steht und die Abkürzung „Heil Hitler“ bedeutet. „Die Kommunen müssen wissen, was bei ihnen vorgeht“, so Martineau. Neben der Sammlung von Informationen fanden in diesem Jahr auch drei Fortbildungen statt. Bei einer wurden Ordnungsamt-Mitarbeiter dafür sensibilisiert, was die Schmierereien zu bedeuten haben. Bei zwei weiteren Fortbildungen wurden Mitarbeiter aus Jugendzentren, Jugendämtern und Streetworker geschult.

Im November finden nun auch erstmals zwei öffentliche Veranstaltungen statt. Am 8. November gibt es im Sitzungssaal des Gummersbacher Hohenzollernbads die Veranstaltung „Der NSU-Prozess“, bei dem Journalist Paul-Elmar Jöris den NSU-Prozess bilanziert. Am 13. November liest Toralf Staud in der Halle 32 aus seinem Buch „Neue Nazis“. Neben diesen Events will das Netzwerk in absehbarer die Zusammenarbeit mit den Schulen ausbauen. In Oberberg gibt es bereits neun „Schulen ohne Rassismus – Schulen mir Courage“ von denen zwei auch Mitglied des Netzwerkes sind.
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