Bilder: Michael Kleinjung ---- Ob der Letzte wirklich das Licht ausmachen muss, wird sich Anfang Januar entscheiden. Noch hofft die HSG auf ein Umdenken der Politik.
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HSG-Fans zeigen beim Kantersieg der Politik ihre Meinung
Oberberg - Marienheide/Müllenbach zerlegt Bocklemünd in seine Einzelteile - Strombach verkauft sich gegen MTVD Köln teuer - Auch Oberwiehl zeigt eine starke Leistung, bleibt aber ebenfalls unbelohnt.
HSG Marienheide/Müllenbach HSV Bocklemünd 35:23 (18:12).Der 35:23-Kantersieg der HSG Marienheide/Müllenbach war am gestrigen Abend natürlich nur ein Randaspekt der wahrscheinlich letzten Begegnung des Verbandsligisten. Zahlreiche Marienheider hatten den Weg in die Heier Halle gefunden und zeigten so ihre Unterstützung für den Verein. Das war eine echte Solidargemeinschaft. Alle waren interessiert zu sehen, wie sich ein Team verkauft, das eigentlich keine Zukunft mehr hat, war HSG-Trainer Heinz Jürgen Walter beeindruckt. Ich habe ja schon viele Bundesligaspiele erlebt, die Stimmung hätte dort nicht besser sein können, führte er weiter aus. Ob auch Marienheider Ratsmitglieder anwesend waren, ist derweil nicht überliefert. Vielleicht war ihnen der Eintritt aber auch zu teuer. Denn einige HSG-Fans hatten ein satirisches Schild an den Eingang gehangen, wonach der Eintritt für die Politiker 30.000 Euro gekostet hätte.

Doch gespielt wurde auch. Wobei sich die Bocklemünder Gäste gegen eine ehrgeizige HSG-Mannschaft auch als dankbarer Gegner erwiesen. Einzig beim 1:1 gelang dem HSV der Ausgleich, in der Folgte kontrollierten die Gastgeber Ball und Gegner. Über 4:1 wurde der Vorsprung bis zur Pause auf sechs Treffer ausgebaut. Und auch nach dem Seitenwechsel ließ die Spielgemeinschaft nicht locker. Spätestens nach dem 30:22 ergab sich Bocklemünd in sein Schicksal, so dass die HSG sich zumindest vorläufig mit einem Handballfest verabschiedete, auch wenn die Verantwortlichen natürlich weiterhin auf ein Einlenken der Politik hoffen.
Tore HSG Marienheide/Müllenbach: Holger Fischer (10/3), Peter Voiss (6/1), Lutz Lichtinghagen (4), Simon Voiss (3), Marcus Schneider (3), Christian Daase (3), Nils Meinhardt (2), Yannick Knabe (1), Marc Bubenzer (1), Christopher Kreutzer (1), Thilo Rein (1).
TV Strombach SG MTVD Köln 27:30 (13:13).
Ich habe selten eine Niederlage erlebt, bei der es soviel Spaß gemacht hat, meiner Mannschaft zuzusehen, urteilte TVS-Coach Holger Faulenbach noch nach dem Schlusspfiff. Einen Tag später wusste er dieses Urteil allerdings bereits ein wenig zu revidieren: Es ist und bleibt aber auch eine Niederlage. Doch gegen den Tabellenzweiten aus der Domstadt lieferte Strombach in der Tat eine der besten Saisonleistungen ab und verkaufte sich gegen den Favoriten tapfer. Den Gästen schmeckte vor allem die taktische Variante, beide Außen kurz zu decken überhaupt nicht, so dass Strombach bis zum 13:10 (28.) den Ton angab. Einzig Thomas Wurm konnte mit Einzelaktionen die starke TVS-Defensive in Bedrängnis bringen.

[Die HSG-Fans zeigten mit mehreren Bannern der Politik ihre Meinung.]
Doch nach einer Auszeit der Gäste verfiel der TVS in Hektik und fing sich so bis zur Pause noch drei Gegenstöße ein. Doch auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie lange Zeit offen. Bis zum 20:20 (45.) führten die Gastgeber noch, ehe Köln das Kommando übernahm. In der Schlussphase mussten wir dann etwas riskieren, brachte Faulenbach in den letzten Minuten den siebten Feldspieler. Zwar konnte der TVS so noch einmal von fünf auf drei Tore verkürzen, mehr war allerdings nicht mehr möglich. Am Ende fehlte einfach ein wenig die Kraft und MTVD hatte mehr Substanz. Insgesamt haben wir aber ein starkes Spiel gezeigt und uns nicht so abkochen lassen, wie noch im Hinspiel, hob Faulenbach Carsten Mundhenk, Tom Peters und Jacek Krajnik hervor.
Tore TV Strombach: Tom Peters (9/4), Jannes Pulla (6), Jacek Krajnik (5), Marcus Gillmann (2), Nico Blech (2), Joscha Jaeger (2), Kristian Wieche (1).
CVJM Oberwiehl TV Birkesdorf 27:33 (16:19).
Trotz der am Ende deutlichen Niederlage war Florian König alles andere als unzufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft. Der Jungcoach überraschte die starken Gäste zunächst mit einer 4:1:1-Deckung und nahm den gefährlichen Jan Antons in Manndeckung. Dieser taktische Schachzug klappte bis zum 13:12 (20.) sehr gut, ehe ein Bruch ins Spiel kam, nachdem König seiner Startaufstellung einige Pausen gönnen musste. Birkesdorf nutzte dies eiskalt aus und lag zur Pause plötzlich mit drei Treffern in Führung. Zudem fand Gästetrainer Jozo Petrovic in der Kabine endlich ein Mittel gegen die Manndeckung seines torgefährlichsten Spielers.

Der BTV spielte nun seine bessere Athletik gnadenlos aus und erzielte endlich auch einfache Tore, die der CVJM nicht mehr zu verhindern wusste. Oberwiehl haderte stattdessen mehrfach mit den Unparteiischen und ließ auch zu viele klare Chancen ungenutzt. Zehn freie verworfene Würfe notierte König zu Spielschluss für die zweite Hälfte. Bis zum 21:25 durfte sein Team zwar noch hoffen, doch am Ende gewann Birkesdorf völlig verdient, nachdem auch noch Matthias Ullenboom eine Rote Karte mit Bericht sah, nachdem er ein zuvor nicht geahndetes Foul an ihm selbst mit einer Tätlichkeit bestrafte. Birkesdorf war der erwartet schwere Gegner. Auf unsere Leistung können wir aber aufbauen, so Königs Fazit.
Tore CVJM Oberwiehl: Andre Rischikov (5),Nils Hühn (5/2), Christopher Suhr (4), Mirco Gröbner (4/1), Arthur Gartung (3), Robin Ziegler (2), Bastian Schneider (2), Matthias Ullenboom (1), Fabian Schneider (1).
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