Bild: Holger Kühr --- Bürgermeister Ulrich Stücker will Wiehl fir für die Zukunft machen.
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Stückers Stadtstrategie für Wiehl
Wiehl - Voller Tatendrang ist der Bürgermeister, dem die Erstellung eines Stadtentwicklungskonzepts Freude bereitet - Flüchtlingsunterkunft im Zentrum nur Übergangslösung - Wiehl erhält ein Forum.
Von Nils HühnSeit mittlerweile 84 Tagen ist Ulrich Stücker Rathauschef in Wiehl. Ab und an kommt noch Post, die an Bürgermeister Werner Becker-Blonigen adressiert ist, berichtet er. Die Bestandsaufnahme, die er sich für die ersten Wochen auf die Fahne geschrieben hatte, sei vorerst abgeschlossen. Klar lernt man immer noch wieder neue Personen kennen, aber ich denke, dass ich nun einen sehr guten Überblick habe, hat er sich in die Materie Wiehl eingearbeitet. Nun soll die Zukunft geplant werden.
Ich freue mich besonders auf die Gespräche mit Verwaltung und Politik, in denen die Strategie abgestimmt wird. Das ist Zukunftsplanung, merkt man Stücker die Energie an, die er in das Projekt stecken will. Es kommt nicht nur auf die kommenden ein, zwei Jahre an. Wir müssen uns überlegen, wie Wiehl 2020 und 2025 aussehen soll, plant er langfristig. Dabei soll auch die Entwicklung der Außenorte und Dörfer berücksichtigt werden. Wie die beste Art der Bürgerbeteiligung aussehen könnte, soll auch noch erarbeitet werden.
Neben der Entwicklung der Stadtstrategie werden in diesem Jahr viele andere Projekte begonnen oder abgeschlossen. Das zentrale Thema wird die Flüchtlingssituation bleiben, ist sich Stücker sicher. Derzeit baut die Stadt fünf neue Gebäude an der Eichhardt. Vorübergehend sollen in den kommenden Wochen Asylsuchende von der Eichhardt im ehemaligen ProMarkt-Komplex untergebracht werden. Das ist aber nur eine Übergangslösung. Dieser Bereich ist für die Stadtentwicklung sehr bedeutend. Hier sehe ich eher Raum für Wohnungen und Dienstleistungen, so der Rathauschef.
Das Kombibad wird im Herbst 2016 fertiggestellt. Bis dahin soll auch der Bereich vor dem Bad und der Eishalle überarbeitet worden sein. Ebenso die Zufahrt über die Homburger Straße. Die Sanierung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums wird auch konkretisiert. Ob allerdings noch in diesem Kalenderjahr, ist nicht absehbar. Die Arbeiten am neuen Skateparcours sollen hingegen bereits im Frühjahr beginnen, das beauftragte Fachbüro Maier stellt die Pläne im morgigen Bauausschuss vor. Das jetzige Jugendamt soll eine Erweiterung zur multifunktionalen Nutzung erhalten und künftig Altstadt-Forum heißen.
Außerhalb des Zentrums ist der dritte Bauabschnitt an den Wiehlauen in Bielstein in vollem Gange. Außerdem sollen die Arbeiten zur neuen Feuerwache in Oberwiehl starten. Ein weiterer Schwerpunkt wird die flächendeckende Breitbandversorgung sein, verspricht Stücker. Auch die Pläne eines Integrierten Handlungskonzepts für Drabenderhöhe biegen auf die Zielgerade ein. Bald werden die Ergebnisse einer demografischen Bestandsaufnahme vorliegen, mit denen konkretere Planungen möglich sind. Ein Dorn im Auge sind ihm die unzureichenden Erweiterungsmöglichkeiten der Gewerbeflächen. Wir prüfen aktuell, ob es noch freie Flächen im Stadtgebiet gibt, erläutert Stücker.
Wir haben viele Projekte vor der Brust, die es zu bewältigen gilt, krempelt der Bürgermeister die Ärmel hoch. Wir müssen Wiehl fit für die Zukunft machen. In der künftigen Stadtstrategie müsse aber auch festgelegt werden, was man sich nicht mehr leisten will oder kann. Das gehöre zu einer umfassenden Analyse und Planung dazu. Schon jetzt ist der Berg an Vorhaben groß. Aber ich habe ja auch noch jede Menge Zeit, freut sich Stücker über den vollen Terminkalender und die anstehenden Aufgaben.