JUNGE LEUTE

„Laute“ Kunst gegen den Klimawandel

pn; 30.08.2019, 00:05 Uhr
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Fotos: Peter Notbohm --- Die Schülerinnen Lenya, Pia und Marie entwarfen unter anderem das Bild "Der Bauch muss weg", mit dem die Schülerinnen auf die gesundheitlichen Vorteile des Fahrradfahrens anspielen - Das Bild ist der heimliche Favorit von Künstler Hermann Josef Bach.
JUNGE LEUTE

„Laute“ Kunst gegen den Klimawandel

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pn; 30.08.2019, 00:05 Uhr
Engelskirchen – Schüler der Sekundarschule nehmen am Mobilitätskonzept der Gemeinde teil – Selbst gestaltete Gemälde werden als Plakate an der Hauptstraße ausgestellt.

Von Peter Notbohm

 

Seit Monaten verschaffen sich Schüler mit den „Fridays for Future“ Gehör bei der breiten Öffentlichkeit, streiken für die Zukunft des Planeten und fordern die ältere Generation und insbesondere die Politik zum Handeln in der Klimafrage auf. Dass Jugendliche aber nicht nur mit Demonstrationen auf sich aufmerksam machen können, zeigten am gestrigen Donnerstag Schüler der Sekundarschule Engelskirchen. Sie nahmen am integrierten Mobilitätskonzept der Gemeinde Engelskirchen teil und haben im zurückliegenden Schulhalbjahr Gemälde zum Themenfeld Radfahren, Umwelt, Klima und Gesundheit erstellt.

 

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„Das Eis in der Arktis schmilzt, die Eisbären müssen deshalb sterben und auch für uns entstehen giftige Gase“, beweist die junge Lenya, trotz ihres jungen Alters bereits ein feines Gespür für ihre Umwelt. Sie hat mit ihren Klassenkameradinnen der 7a, Pia und Marie, zwei der Bilder gestaltet. Insgesamt haben die Schüler der Klassen sechs bis neun gemeinsam mit dem ortsansässigen Künstler Hermann Josef Bach sieben Kunstwerke erarbeitet.

 

Sie sollen künftig in einer begleitenden Aktion zum Ausbau der Radwege als Plakate an der L 136 ausgestellt werden und die Bürger dazu animieren, vermehrt auf das Fahrrad umzusteigen. Die Gemeinde habe absichtlich keine Werbeagentur beauftragt, sondern die Ideen von jungen Menschen aufgreifen und diese „laut werden“ lassen wollen. Die Motive der Kinder stießen auch bei Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, während der Präsentation im Rathaus, auf Begeisterung. „Das ist keine alltägliche Aktion und ich bin gespannt, was man demnächst an unserer Hauptstraße sehen wird. Ich danke euch, dass ihr daran teilgenommen habt.“

 

 

 

Engelskirchens erster Bürger ging gestern mit gutem Vorbild voran und war ebenfalls mit dem Fahrrad zur Arbeit erschienen. Auch die Schulleiterin der Sekundarschule Claudia Lengen-Mertel lobte die Schüler für ihr Engagement: „Eure Bilder werden viele Menschen sehen. In Zeiten von Fridays for Future und den Amazonas-Bränden zeigt ihr mit diesem Projekt, dass ihr etwas erreichen könnt und euch demokratisch beteiligt.“ Die Arbeitsgemeinschaft war von Lehrer Josef Orliczek ins Leben gerufen worden, Künstler Bach füllte sie mit den Jugendlichen in 16 Doppelstunden mit Leben.

 

„Ich werde häufig im privaten Umfeld angesprochen, dass der Zug doch längst abgefahren sei und wir Bürger nur kleine Lichter sind, die nichts erreichen können“, erzählte der frühere Physiklehrer und zitierte anschließend Martin Luther: „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ Dass auch solch kleine Schritte wichtig sind, hätten die Schüler mit ihrem Engagement eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

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