JUNGE LEUTE

Doppelte Freude über ein „Meisterstück“ für Kita-Kinder

lw; 27.09.2024, 18:00 Uhr
Fotos: Lars Weber --- Viel Applaus bekam Dorothee Faulenbach für ihr Engagement - und von Bürgermeister Ulrich Stücker gab es den Goldenen Wiehltaler.
JUNGE LEUTE

Doppelte Freude über ein „Meisterstück“ für Kita-Kinder

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lw; 27.09.2024, 18:00 Uhr
Wiehl – Im August haben Kita-Kinder die neuen Räume in der Repschenrother Mühle bezogen – Investorin Dorothee Faulenbach mit dem Goldenen Wiehltaler ausgezeichnet.

Von Lars Weber

 

Gleich zwei freudige Ereignisse sind heute in der Johanniter-Kita Wiehl-Bechtal gefeiert worden. Zum einen konnten die Kinder Anfang August aus den Containern quer über die Straße in die neuen Räume ziehen. Dort, wo einst Korn gemahlen wurde, spielen und lernen nun 80 Kinder in vier Gruppen jeden Tag. Es ist alles andere als eine normale Kita geworden, dort werden moderne Elemente verbunden mit dem Flair der historischen Repschenrother Mühle. Möglich wurde der Um- und Neubau überhaupt erst aufgrund des – auch finanziellen – Engagements der Besitzerin des Gebäudes: der Unternehmerin Dorothee Faulenbach. Sie ist auch der Grund für den zweiten freudigen Anlass gewesen. Denn die Stadt Wiehl verlieh Faulenbach in Anerkennung ihrer Verdienste den Goldenen Wiehltaler.

 

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Dorothee Faulenbach ist Geschäftsführerin von Faulenbach Schmiedetechnik. Ihr verstorbener Mann Dieter Faulenbach hatte die Mühle vor einigen Jahren der Familie Herhaus abgekauft, die dort die Mühle und eine Bäckerei betrieben hatte. Von Anfang an wollten er und seine Frau, dass die Bielsteiner von dem ältesten Gebäude im Ort – die Mühle besteht seit dem 16. Jahrhundert – profitieren. Bekannt wurden damals Pläne, dass der damalige zweite Vorsitzende des Heimatvereins ein Bürgerzentrum in der Mühle umsetzen wollte. Doch auch über eine Kita in dem Gebäude hätten sie noch zu seinen Lebzeiten gesprochen. Als Bürgermeister Ulrich Stücker dann bei Dorothee Faulenbach vorstellig wurde, war die Sache schnell klar.

 

[Dorothee Faulenbach und Bürgermeister Ulrich Stücker.]

 

Der Standort sei „ein Geschenk“, sagte Bürgermeister Stücker im Beisein vieler Gäste aus der Politik, aus Bielstein und anderer Wiehler Kitas. Die Stadt war angesichts steigender Kinderzahlen händeringend auf der Suche nach neuen Räumen gewesen. „Die Mühle war ein ungenutztes Scharnier in der Ortsentwicklung, das nun mit Leben gefüllt wurde“, sagte das Stadtoberhaupt. Als er dem Ältestenrat den Vorschlag gemacht habe, Dorothee Faulenbach den Goldenen Wiehltaler zu überreichen, habe dieser ebenso schnell „Ja“ gesagt wie die Unternehmerin zu der Idee, eine Kita in der Mühle anzusiedeln. Auch ihr Mann Dieter hätte diese Idee gut gefunden, befand Stücker und Faulenbach konnte sich vor der Verleihung ein paar Tränen nicht verkneifen. „Sie haben das Herz am rechten Fleck“, sagte Stücker.

 

[Auch ins Goldene Buch der Stadt Wiehl durfte sich Dorothee Faulenbach verewigen.]

 

Faulenbach war gerührt, dass so viele Menschen gekommen waren, um sich das Ergebnis der langen Arbeit anzuschauen. Von dem Ergebnis ist sie mehr als angetan. „Jetzt fällt aber auch ein bisschen Last ab“, sagte sie über das Ende des Projekts. Mit der Ehre, den Goldenen Wiehltaler zu erhalten, habe sie nicht gerechnet. „Das ist schwer in Worte zu packen.“ Besonders dankte sie Christoph Garten, Geschäftsführer von Faulenbach Schmiedetechnik. Er begleitete den gesamten Bau mit ihr. Dieser übergab dann auch symbolisch den Schlüssel an die Kita.

 

 

Steffen Lengsfeld (Foto), Regionalvorstand der Johanniter Rhein.-/Oberberg, dankte Faulenbach ebenso. „Wir hatten viele Herausforderungen zu meistern, besonders mit der Denkmalaufsicht und dem Landschaftsverband.“ All diese Hürden wurden gemeinsam übersprungen. Der Ort, die Mühle und der moderne Neubau, stehen für Beständigkeit und Wandel und er freue sich, dass dort Kinder ihre ersten Schritte ins Leben machen werden.

 

Historie und Zukunft zusammengeführt hat das Reichshofer Architekturbüros Hillnhütter in seinen Plänen, die nun Wirklichkeit geworden sind. Auf der einen Seite wurden die denkmalgeschützten Gebäude umfassend saniert, dazu gehören das Wohnhaus, ein Zwischenbau und der historische Mühlenbau. Dort wird sich vornehmlich das Team um Kita-Leiter Benedikt Krams aufhalten, es gibt aber auch das Kita-Bistro dort.

 

 

Auf der anderen Seite wurde, direkt mit dem Bestand verbunden, ein neues Gebäude geschaffen, allen voran ein neuer Haupteingang und ein zweigeschossiger, mehr als 150 Quadratmeter großer Scheunenbau auf der Wiehlseite. Die Räume wurden auf das teiloffene Konzept zugeschnitten, das die Johanniter für die Kita verfolgt haben. Außen haben die Kinder nicht nur eine große Rutsche, sondern kommen in einem geschützten Spielareal am Bech-Bachlauf der Natur auch ganz nah.

 

Modern gedacht wurde auch das Thema Nachhaltigkeit. Das Haus hat ein Gründach, eine PV-Anlage und eine Erdwärmepumpe. Den Schwenk ins Traditionelle gelang wiederum mit den verbauten Materialien, viel Holz und auch Grauwacke wurde verbaut. Sehr dankbar sind alle Beteiligten, dass Faulenbach keine Kosten und Mühen gescheut hat bei dem Projekt. Die Stadt selbst schoss 500.000 Euro zu.

 

[Kita-Leiter Benedikt Krams (re.) gemeinsam mit Dorothee Faulenbach und seinem Team.]

 

Noch mehr als schon zu ihrer Zeit in den Containern möchte die Kita nun ein Teil des Bielsteiner Lebens werden, sagte Kita-Leiter Benedikt Krams. Als „Meisterstück“ bezeichnete er die Kita, die aus alt und neu entstanden ist. Er dankte natürlich Dorothee Faulenbach und der Stadt, aber auch besonders seinem Team, das besonders durch den Umzug eine turbulente Zeit hinter sich habe.

 

Die Kinder dankten allen Beteiligten mit gemeinschaftlich gemalten Bildern und einem „Danke“-Song. Dorothee Faulenbach wird der Kita verbunden bleiben und sich davon überzeugen, dass sie in guten Händen ist. Sie möchte Lesepatin dort werden.

 

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