JUNGE LEUTE
Einblick in eine simulierte OP
Oberberg – Im Rahmen der „Wochen der Pflege“ konnten Schüler in der AGewiS heute in den Pflegealltag reinschnuppern.
Wie man sich hygienisch die Hände desinfiziert, sollte während der Coronapandemie flächendeckend gelernt worden sein. Wie eine chirurgische Händedesinfektion abläuft, konnten Schüler heute in den Räumlichkeiten der „Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren“ (AGewiS) auf dem Gummersbacher Steinmüllergelände lernen.
Anlässlich des Internationalen Tages der Pflege, der alljährlich am 12. Mai begangen wird, veranstaltet das Amt für Soziale Angelegenheiten des Oberbergischen Kreises in diesem Jahr erstmals die „Wochen der Pflege“. Im Rahmen der Aktionswochen wurde heute in der AGewiS – zusammen mit dem Gesundheits- und Bildungszentrum (GBZ) des Klinikums Oberberg – ein Infotag für Ausbildungsinteressierte geboten.
„Pflege ist nicht nur Schichtdienst, Wochenenddienst, Ausscheidungen, Leid und Elend. Pflege ist so viel mehr“, sagte Akademieleiterin Nicole Meyer bei einer Führung durch die Schulräume der ersten Etage. Was die gelernte Altenpflegerin damit meint, wurde an den zahlreichen Stationen seh- und erlebbar, an denen sich die jungen Besucher ausprobieren konnten.
Ob eine simulierte Operation, das sterile Ankleiden, das Messen von Blutzucker, Puls und Blutdruck, das richtige Halten eines Neugeborenen, das Legen eines Zugangs, der Transfer raus aus dem Bett in einen Rollstuhl und wieder zurück, das Lagern oder auch die Wundversorgung: die Aufgaben, die auf die angehenden Pflegefachkräfte warten, sind durchaus vielfältig.
Wichtig sei, dass die Pflegeschüler ein Gespür für das Handling entwickelten und lernten, sich in die Patienten hineinzuversetzen. So könnten sie sich beispielsweise Brillen aufsetzen, die Augenerkrankungen nachvollziehbar machen, einen Tremor-Handschuh überziehen, der das Zittern bei Parkinson simulieren soll, oder zur Alterssimulation einen geriatrischen Anzug überstülpen.
[Heidi Knoppek (Klinikum Oberberg, l.) und Kim Beder (GBZ) haben die Schüler beim Infotag begleitet.]
Vor Ort war auch Heidi Knoppek, Leiterin des Akutschmerzdienstes im Klinikum Oberberg. Sie erklärte den Schülern, wie den Patienten durch die Aromatherapie geholfen werden könne und lud dazu ein, selbst Erfahrungen mit ätherischen Ölen zu sammeln. Ob Psychosomatik, Schmerztherapie, Tumor, Übelkeit oder Verstopfung: häufig könnten Beschwerden durch die Aromatherapie gelindert werden.
An vier Stationen konnten sich die potentiellen Azubis selbst ausprobieren. So konnten sie ihre Hände in ein Bad mit Basensalz und Öl legen, Quarkumschläge machen, Ölkompressen auflegen und verschiedene Schmerzöle kennenlernen. Auch hier gehe es darum, selbst zu erleben, welche Wirkung die Hilfsmittel hätten – und häufig „nehmen sich die Schüler das Wissen auch für zu Hause mit“, sagte Knoppek.
An der AGewiS gebe es laut Meyer derzeit etwa 350 Schüler im Bereich der Pflege. Neben der einjährigen Ausbildung zum Pflegefachassistenten, die auch ohne einen Schulabschluss absolviert werden kann, werde auch die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann geboten – ebenso beim GBZ.
[Besucht wurde der Infotag unter anderem von Schülern der Jakob-Moreno-Schule und der CJG St. Antoniusschule.]
Die „Wochen der Pflege“ laufen noch bis zum Freitag, 24. Mai. Unter dem Motto „#pflegefeiert“ soll das Thema „Pflege“ erneut in die Öffentlichkeit gebracht werden. Geboten werden dabei nicht nur Aktionen für mögliche Nachwuchskräfte sowie Fachkräfte, sondern auch einige Veranstaltungen für pflegende Angehörige.
In den Räumlichkeiten der AGewiS und im Foyer des Kreishauses werden unter dem Titel „Hommage an die Pflege“ zudem zwei Foto-Ausstellungen von René Schwerdtel geboten. Zum Abschluss der „Wochen der Pflege“ findet am Freitag, 24. Mai, für alle Interessierten auf :metabolon ein Konzert mit der Band „MeinSchu“ statt. Los geht es um 16 Uhr. Weitere Infos sind hier zu finden.
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