JUNGE LEUTE
Karottensaft hält sich gut im Weltall
Marienheide – Gesamtschüler schickten Heliumballon auf 36 Kilometer Höhe - Erste Erkenntnisse sind da (AKTUALISIERT).
+++2. Meldung, 23. Juli+++
Nachdem die Gesamtschule Marienheide Ende Juni einen mit Helium gefüllten Forschungsballon 36.000 Meter ins All schickte, berichtet die Schule über die ersten Erkenntnisse des Experiments anhand von drei Bildern aus verschiedenen Phasen des Flugs.
Das erste Bild stammt laut Mitteilung aus der Startphase, in welcher die Experimentierbox recht schwungvoll Höhe gewinnt und sich schnell dreht. Der Calliopé-Kleincomputer (von links), der Karottensaft, der Schokokuss, das Wasser und die Kochsalzlösung wie auch die Schulastronautin „Space-Marie“ mit der MINT-Fahne der Gesamtschule sind noch unversehrt. Zu erkennen ist auf dem Bild unten links der östliche Teil des Marienheider Gemeindegebietes mit der Hauptstraße. Unten wird das Bild durch die Bahnlinie der RB 25 begrenzt. Links oben neben dem Kleincomputer erkennt man einen Teil der Brucher, etwas weiter oben den Unnenberg.
Das zweite Bild ist laut der Schule in vier Kilometern Höhe aufgenommen. Immer noch kann man im Vordergrund das Gemeindegebiet erkennen. Genauer, von links ausgehend, den Gervershagener Forst, die Brucher mit Zeltplatz und den östlichen Randbereich des Gewerbegebietes Rodt. Im Hintergrund ist die Schönwetter-Cumulus-Bewölkung zu erkennen und das nach oben dunkler werdende Blau der oberen Troposphäre. Mittlerweile hat auch der Schokokuss einen Riss bekommen, verursacht wahrscheinlich durch die rasche Luftdruckabnahme beim Aufstieg.
Im dritten Bild befindet sich der Ballon in 32 Kilometern Höhe. Gut zu sehen ist die Erdkrümmung und der Übergang des troposphärischen Blaus in das Schwarz der Stratosphäre. Der Schokokuss wurde weiter in Mitleidenschaft gezogen und ist hinten aufgeplatzt. Die Vorderseite sieht jedoch trotz rund minus 60 Grad Celsius noch gut aus. Die beiden rechten Reagenzgläser, welche Wasser und eine Kochsalzlösung beinhalten, haben den Flug ebenso wenig überlebt. Das Wasserglas ist gesprungen und der obere Teil des Reagenzglases, in dem sich die Kochsalzlösung befand, ist sogar weggesprengt. Beiden fehlen die Böden. Nur der Karottensaft hat den Flug gut überstanden und sich, trotz der hohen UV-Strahlung, nicht einmal verfärbt.
Woran das liegt und weitere Auswertungen werden noch folgen, kündigt die Schule an. Im neuen Schuljahr sollen sich auch die Schüler der MINT-Klassen an der Analyse des Experimentes beteiligen. Auch ein Video ist geplant, das dann auf der Schulhomepage veröffentlicht werden soll.
+++1. Meldung, 26. Juni+++
Nach langer Vorbereitung wurde kürzlich ein Forschungsballon der Gesamtschule Marienheide ins All geschickt. Schon im Dezember sollte der Ballon eigentlich starten. Das Projekt musste jedoch wegen schlechter Wetterverhältnisse im Dezember und Januar und dann wegen der Corona-Pandemie immer wieder verschoben werden. Nun ist der Start unter anderem im Beisein von Marienheides Bürgermeister Stefan Meisenberg geglückt.
Bei bestem Wetter sollte der mit Helium gefüllte Ballon in knapp drei Stunden bis in etwa 36 Kilometer Höhe gebracht werden. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten das Schauspiel deutlich weniger Zuschauer als ursprünglich geplant beobachten. Dennoch waren unter anderem zahlreiche Schüler der MINT-Klassen, einige Eltern und Lehrer anwesend, teilt Schulleiter Wolfgang Krug mit. Mit an Bord waren eine Forschungsbox mit zwei Kameras, die den Verlauf filmten. An Bord des Ballons wurden via Daten-Logger Messergebnisse zu Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit gespeichert. Darüber hinaus gab es Außenexperimente im Blickfeld einer der beiden Kameras: An einem angeklebten Schokokuss sollte getestet werden, ob er dem Druck nachgegeben hat oder ob er gefroren ist.
Die Konstruktion kehrte mit einem Fallschirm zur Erde zurück. Man fand die Box gut drei Stunden nach dem Start nahezu unversehrt in der Wahner Heide bei Köln. Die gesammelten Daten und Videos sollen nun sukzessive ausgewertet und verfügbar gemacht werden.
KOMMENTARE
1
Ein sehr interessantes Schulprojekt ich bin dankbar, dass mein Sohn und ich live dabei sein durften. Die Zeit und Mühe aller Beteiligten hat sich gelohnt.
Heike J. aus M., 28.06.2020, 00:32 Uhr2
Das ist ja mal was Tolles! Ich bin sehr gespannt was aus den Daten wird. Hoffentlich bekommen die Schüler die Möglichkeit die Ergebnisse zu präsentieren. Ich freue mich darauf!
A.Schmitz, 01.07.2020, 08:08 Uhr3
So einen Lehrer muss man haben...Respekt ???
Ahnungsloser , 11.07.2020, 20:26 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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