JUNGE LEUTE

Gesamtschule zeigt Flagge für den Frieden

lw; 07.11.2025, 17:00 Uhr
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Foto: Lars Weber --- Johannes Heibel übergibt den Schülerinnen und Schülern der 6c sowie den Lehrern Nina Heinrichs und Daniel Köhler eine weiße Fahne als Zeichen für den Einsatz für Frieden.
JUNGE LEUTE

Gesamtschule zeigt Flagge für den Frieden

lw; 07.11.2025, 17:00 Uhr
Waldbröl – Die Aktion “Kleine Schritte für den Frieden” fand am Donnerstag an der Friedensmauer und an der Schule statt – Die Initiative „Weg der Weißen Fahne“ war zu Gast.

Von Lars Weber

 

Ein deutliches Zeichen für Frieden haben die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Waldbröl am Donnerstagmittag gesetzt. Zunächst wurde der Klasse 6c an der Waldbröler Friedensmauer eine weiße Fahne der Initiative „Weg der weißen Fahne“ übergeben, anschließend formten Schüler das Peace-Zeichen auf dem Schulhof. Mit dieser Aktion möchte die Schule Vergangenheit und Gegenwart verbinden und das Engagement der Schülerinnen und Schüler für Frieden und Erinnerungskultur sichtbar machen.

 

„Nie wieder Krieg“ heißt die klare Botschaft, die bereits 1982  - von der Marktstadt aus gut erkennbar – an jener Mauer aufgebracht wurde, wo die Nazis ab 1938 eine nationalsozialistische Schule planten, aufgrund des Zweiten Weltkriegs aber nur die 700 Meter lange Stützmauer fertiggestellt wurde. Schülerinnen und Schüler sollen es gewesen sein, die den Schriftzug damals an die Mauer malten. Eine Erlaubnis gab es damals nicht, der Schriftzug blieb aber – und ist heute nicht nur Blickfang, sondern eine Botschaft, die in der heutigen Zeit wichtiger denn je ist.

 

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Damit diese Botschaft auch stets klar und deutlich zu sehen ist, kümmert sich die Gesamtschule schon lange Jahre darum, alle fünf bis sechs Jahre den Schriftzug zu erneuern. In vergangenen Schuljahr war die jetzige 6c als Friedensmaler aktiv, tatkräftig unterstützt von mehreren Eltern. Über die Berichte über die Aktion stolperte auch Johannes Heibel aus dem rheinland-pfälzischen Siershahn. Heibel ist nicht nur seit Anfang der 90er-Jahre bundesweit mit der "Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen" aktiv. Im vergangenem Jahr hat er auch die Initiative „Weg der Weißen Fahne“ ins Leben gerufen – und verteilt seitdem jene weißen Fahnen, um für Frieden zu werben.

 

Sein Engagement geht noch auf Papst Franziskus zurück, der immer wieder für Frieden in der Welt geworben hat. 2019 traf Heibel ihn auf dem Petersplatz, um ihm im Rahmen der Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen einen “mahnenden Mühlstein” zu übergeben. “Mit Papst Franziskus verbindet mich die weiße Fahne”, sagt Heibel. Er hisst die Fahne am Ostermontag 2024 zum ersten Mal, seitdem ist es ihm ein Anliegen, das Symbol hinauszutragen. Unter anderem an  Margot Käßmann  oder auch dem Kardinal von Bologna, Matteo Maria Zuppi, habe er sie schon überreicht. Und als er von der Aktion der Waldbröler Schule las, nahm er sogleich Kontakt auf.

 

Direkt vor der Friedensmauer überreichte Heibel den Schülerinnen und Schülern der 6c mit ihren Lehrern Nina Heinrichs (zugleich Leiterin der AG “Schule ohne Rassimus – Schule mit Courage”) und Daniel Köhler die weiße Fahne. Auf dieser findet sich auch ein Zitat des Franziskus-Nachfolgers Papst Leo XIV., der noch im Mai einen eindringlichen Friedensappell an die Welt richtete und erneut "Nie wieder Krieg!" forderte. „Wir freuen uns über die Fahne“, sagte Heinrichs. „Es ist auch eine besondere Wertschätzung für das Engagement der Kinder.“

 

Nach Erhalt der Fahne ging es zurück von der Friedensmauer zur Schule, wo die Schülerinnen und Schüler der Profil-AGs mit weiße Fahnen ausgestattet das Peace-Zeichen bildeten. Zudem gestalteten sie ein weißes Friedensband individuell. Es soll später als Ausstellungsstück zum Tag der offenen Tür präsentiert werden – „als Zeichen dafür, dass sich der Frieden wie eine Welle ausbreitet“, so die Schule.

 

Heibel hofft, dass der Gesamtschule Waldbröl noch mehr Schulen folgen, die sich für Frieden positionieren möchten. Wer Interesse hat, kann eine E-Mail an Johannes Heibel schreiben.

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