JUNGE LEUTE

Gymnasiasten setzen sich gegen das Komasaufen ein

ls; 11.09.2024, 20:00 Uhr
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Fotos: Leif Schmittgen --- Die Zehntklässler setzen sich unterschiedlich mit dem Thema auseinander - Heute wurden Bilder und Bus der Öffentlichkeit auf dem Schulhof präsentiert.
JUNGE LEUTE

Gymnasiasten setzen sich gegen das Komasaufen ein

ls; 11.09.2024, 20:00 Uhr
Wiehl - Heute wurden neue Bilder der DAK-Kampagne „bunt statt blau“ auf einem Bus der OVAG vorgestellt - Die Botschaft ist nun für ein Jahr im gesamten Kreisgebiet präsent.

Von Leif Schmittgen

 

Zeiten ändern sich: Sah man in den 1980er-Jahren noch Kräuterschnapswerbung in großen Lettern auf den Bussen der OVAG prangen, wirbt man heute für das Gegenteil und setzt sich mit Kunstdrucken gegen das Komasaufen ein. Während die Flanken der meisten Fahrzeuge weiterhin gewinnbringend vermarktet werden, stellt das Verkehrsunternehmen seit nunmehr zehn Jahren auf einem Bus kostenlos Flächen für die DAK-Aktion „bunt statt blau“ zur Verfügung. Während der Kunstwettbewerb gegen das Komasaufen bundesweit veranstaltet wird, ist die Nutzung des Busses als Werbebotschafter gegen das Komasaufen deutschlandweit einmalig.

 

In diesem Jahr fiel die Wahl vom Gummersbacher DAK-Leiter Jörg Müller auf das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wiehl. Die Zehntklässler ließen binnen fünf Doppelstunden unter der Anleitung von Kunstlehrerin Angela Streffing ihrer Kreativität freien Lauf. Herausgekommen sind unterschiedliche Stile und Motive, die sich mit dem Thema Alkoholismus und Sucht auseinandersetzen.

 

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Katharina und Alina (Foto rechts) beispielsweise wollten symbolisieren, wie schnell man der Sucht verfallen kann. Ein Weinglas und Tränen sollen den Teufelskreis aufzeigen, vor dem die beiden 15-Jährigen ihre Mitmenschen warnen möchten. Das Motto wörtlich genommen haben Ferdinand und Haoyu (beide 15, Foto unten), die jeweils eine bunte Seite mit alkoholfreien Getränken auf der „Sonnenseite“ gemalt haben, auf der anderen Hälfte des Gemäldes erschufen sie eine düstere und schwarze Seite des Lebens mit Alkohol. Maja setzt in ihrem Kunstwerk auf den eigenen Glauben: „Gott kann jedem einen Weg aus der Sucht aufzeigen“, sagte die 16-Jährige und verarbeitete das in ihrem Gemälde.

 

 

Vom Engagement der jungen Künstler begeistert zeigte sich auch OVAG-Geschäftsführerin Corinna Güllner. „Ein Großteil unsere Fahrgäste sind Schüler. Damit entspricht die Aktion genau unserer Zielgruppe“, begründete sie die langjährige Zusammenarbeit mit der DAK. Der Bus ist in Gummersbach stationiert und wird ab sofort im gesamten Kreisgebiet unterwegs sein.

 

[Maja nahm auf dem Fahrersitz Platz und freut sich, dass auch ihr Kunstwerk nun für ein Jahr im gesamten Kreis unterwegs sein wird.]

 

Geschäftsstellenleiter Müller freute sich, dass „bunt statt blau“ offenbar auch hierzulande Wirkung zeigt. „Im Oberbergischen ist die Zahl der Krankenhauseinweisungen im vergangenen Jahr um rund sechs Prozent gesunken“, berichtete er beim Ortstermin in Wiehl. Bundesweit verzeichnet man sogar einen Rückgang des exzessiven Alkoholgenusses um rund 20 Prozent. Müller macht die Zahlen, die vom Statistischen Bundesamt und dem eigenen Haus stammen, an zwei Faktoren fest: Zum einen sei die Coronapandemie insbesondere in Großstädten für einen deutlichen Rückgang verantwortlich, zum anderen der Alkoholkonsum bei den Jugendlichen im Alter von zehn bis 20 Jahren aber auch längst nicht mehr so angesagt wie in früheren Zeiten.

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