JUNGE LEUTE
„Man braucht keinen Alkohol, um Spaß zu haben“
Engelskirchen – Zahlreiche Gäste besuchten heute die Sekundarschule und schauten sich die ersten Plakate der Schüler zur Kampagne „bunt statt blau – gegen das Komasaufen“ an.
Von Bastian Winkelströter
Zur Karnevalszeit steht immer wieder das Thema Alkohol und dessen Folgen im Raum. Aus diesem Grund war das Dreigestirn der Karnevalsgesellschaft Närrische Oberberger gestern bei der Sekundarschule in Engelskirchen-Ründeroth zu Gast. Gemeinsam mit Michaela Engelmeier, Schirmherrin und Vizepräsidentin des Landessportbundes NRW, Bürgermeister Dr. Gero Karthaus, Ralf Schmallenbach, Gesundheitsdezernent des Oberbergischen Kreises und Schulleiterin Claudia Lengen-Mertel wurden den Tollitäten die ersten Plakate gegen das „Komasaufen“ vorgestellt. 20 Schüler der siebten bis zehnten Klasse hatten unter der Leitung von Kunstlehrerin Dagmar Shamekhi an der bundesweiten Kampagne „bunt statt blau“ der DAK teilgenommen, welche durch Wolfgang Brelöhr, Chef der DAK-Gesundheit in Oberberg, vertreten wurde.
[Angelina stellte ihr bereits fertiges Bild vor.]
„Man braucht keinen Alkohol, um Spaß zu haben“, versicherte Prinz Bernd I. über den Karneval. „Wir trinken zwar auch mal gerne ein Kölsch, gehen aber nie betrunken von der Bühne“, so die Tollität weiter. „Die Karnevalisten sind Profis der guten Laune und somit das beste Beispiel“, ergänzte Gero Karthaus. Wie aktuelle Zahlen zeigen, sieht das aber scheinbar nicht jeder so: In den vergangenen fünf Jahren kamen bundesweit jeweils rund 22.000 Kinder und Jugendliche mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus. Die Dunkelziffer mit den Personen, die noch rechtzeitig von Verwandten oder Bekannten abgeholt wurden, schätzt man deutlich höher ein. In Oberberg gab es durchschnittlich 77 Betroffene des „Komasaufens“ in den vergangenen fünf Jahren.
Die erstellten Plakate sollen im Rahmen der Kampagne „bunt statt blau“, welche zum elften Mal stattfindet, warnen und über die Folgen des Alkoholkonsums aufklären. Sie werden nicht nur auf bundesweiter Ebene ausgezeichnet: Die besten Darstellungen der Engelskirchener Schüler sollen wieder für ein Jahr einen Linienbus der OVAG schmücken. Dadurch werden die Arbeiten präsent und eine bessere Langzeitwirkung hergestellt, da man den Bus immer mal wieder durchs Oberbergische fahren sieht. Die OVAG weist so bereits zum siebten Mal auf die Ergebnisse von „bunt statt blau“ hin.
[Prinz Bernd war es ein Anliegen mit den Schülern ins Gespräch zu kommen.]
Bei der Vorstellung im Kunstraum der Schule waren einige Projekte bereits weiter fortgeschritten. So zum Beispiel das Bild der Schülerin Angelina: Sie hatte auf Leinwand ein zweigeteiltes Bild gemalt. Die eine Seite stand für das Wort „bunt“ bzw. für den Verzicht von Alkohol, die andere war die „blaue“ Seite. Auf beiden ist ein Mädchen zu sehen: Einmal ruhig und fröhlich und auf der anderen Seite alkoholisiert.
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