JUNGE LEUTE

OBKarriere: „Match“ zwischen Unternehmen und jungen Talenten

us; 14.09.2024, 18:30 Uhr
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Fotos: Michael Kleinjung --- Vor dem experimentellen endoskopischen Eingriff in die Demonstrationsbanane demonstrierten Noah Lomberg (li.) und Anna Horst (re.) den interessierten Besuchern das Operationsbesteck.
JUNGE LEUTE

OBKarriere: „Match“ zwischen Unternehmen und jungen Talenten

us; 14.09.2024, 18:30 Uhr
Gummersbach - 75 Unternehmen stellten sich heute in der SCHWALBE arena potenziellen Nachwuchskräften vor.

Von Ute Sommer

 

Das neudeutsche Wort „Match“ im Sinne von „exakt übereinstimmen, gut zueinander passen“, bezeichnet für Jugendliche den echten einen „Volltreffer“. Weil dieses „Match“ für Unternehmen auf der Suche nach geeigneten Nachwuchskräften und für Schulabgänger auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz eine klassische Win-win-Situation bedeutet, organisiert die Ausbildungsinitiative Oberberg (AIO) als Zusammenschluss aller Akteure des Ausbildungsmarktes im Oberbergischen Kreis die „OBKarriere“. Auf der Plattform der Berufs -und Studienorientierungsmesse haben beide Seiten die Möglichkeit, in direkten Kontakt miteinander zu treten und sich „auf Augenhöhe“ kennenzulernen.

 

[Virtual-Reality-Erfahrungen konnte man am Stand des Aggerverbandes sammeln.]

 

„Wir sind sehr stolz darauf, dass sich Angebot und Umfang der Messe ausgeweitet haben und wir nach Vorjahresstationen in der Halle 32 und auf dem TH-Campus mit unseren auch global agierenden Unternehmen, in diesem Jahr in der SCHWALBE arena zu Gast sind“, sagte Kreisdirektor Klaus Grootens und hieß die teilnehmenden Aussteller und die Heranwachsenden willkommen. Längst habe sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt extrem verschoben, sei der Anteil der unbesetzten Stellen im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, sodass sich Unternehmen proaktiv um Nachwuchs bemühen müssten.

 

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So hatten heute rund 3.500 „Fachkräfte von morgen“ die Chance, Einblicke in eine Vielzahl anerkannter Ausbildungsberufe in Industrie und Handwerk zu nehmen, sich über die akademischen Bildungsangebote beteiligter Hochschulen zu informieren, praxisnahe Workshops in den Hörsälen der TH zu besuchen oder im erstmals realisierten Format „Speakers Corner“ den Schilderungen von Azubis aus deren Berufsalltag zu folgen.

 

 

Allerdings schien die neue Informationsoption der „Ausbildungsbotschafter“ anfangs noch nicht gut kommuniziert worden zu sein, standen die Martinrea-Azubis Neo Skibowski (Industriemechaniker) und David Zeeb (Maschinen- und Anlagenführer) mit ihrer extra ausgearbeiteten Berufsfelder-Präsentation leider vor leeren Sitzgelegenheiten. Als weltweit führender Hersteller von Abstandsgewirken informierte das Team der Müller Textil Group aus Wiehl über den Einsatz ihrer technischen Textilien und die Ausbildungsmöglichkeiten/duales Studium im Hause. „Für uns als global tätiges Familienunternehmen ist es wichtig, hier Präsenz zu zeigen, Werbung für uns zu machen“, sagte Müller-Textil-Personalleiterin Elke Nentwich, die den interessierten Schülern in Begleitung ihrer Azubis Lucie Martinez und Mykhailo Novyskyi Rede und Antwort stand.

 

[Die Akteure der AIO und Veranstalter der OBKarriere: Rainer Drescher (Geschäftsführer Jobcenter Oberberg) v.l., Prof. Dr. Christian Kohls, Klaus Grootens, Claudia Fuchs (Leiterin Kommunale Koordinierungsstelle Übergang Schule-Beruf/Studium), Frank Herhaus (Kreisdezernent Planung, Regionalentwicklung, Umwelt).]

 

Der Leiter der OP-Abteilung des Klinikums Oberberg, Ralf Otto, assistierte dem künftigen Nachwuchs beim endoskopischen Eingriff in eine Banane, als demnächst ausgelernte operationstechnische Assistenten standen Noah Lomberg und Anna Horst beim Hantieren mit den biegsamen Gummischläuchen und dünnen Metallrohren hilfreich zur Seite. Emma, Leni und Maya, Schülerinnen der Stufe 12 der Gesamtschule Marienheide probierten ihre feinmotorischen Fertigkeiten beim endoskopischen Umlagern von Gummibärchen-Tütchen. „Es ist cool, so etwas praktisch ausprobierten zu können“, meinte Leni, die bereits ein Pflegepraktikum im Krankenhaus absolviert und sich eine Ausbildung im OP-Bereich durchaus vorstellen kann.

 

Erstmals mit einem Stand vertreten die Diakonie Oberberg, die für ihre sechs oberbergischen Standorte im kommenden Jahr bis zu zehn Auszubildende sucht. „Das Klischee, das die Pflege schlecht bezahlt wird, stimmt so nicht, weil das Einstiegsgehalt nach Ende der Ausbildung zwischen 3.100 und 3.300 Euro liegt“, betonte Diakonie-Chef Sven Herzberg. Ebenfalls zum ersten Mal besuchte eine der fünf internationalen Förderklassen des kaufmännischen Berufskollegs des Oberbergischen Kreises unter Leitung von Klassenlehrer Wolfgang Arndt die oberbergische Bildungs-Orientierungsmesse.

 

[Schüler und Lehrer der internationalen Förderklasse des kaufmännischen Berufskollegs des OBK zu Gast auf der OBKarriere.]

 

Im zweiten Jahr widmen sich die 16 jungen Leute aus Kriegs- und Krisengebieten in Afghanistan, Syrien, Albanien, Liberia, der Ukraine oder Russland dem Erwerb der deutschen Sprache, um nach erfolgreichem Hauptschulabschluss für Leben und Arbeit in Europa oder der globalisierten Welt gerüstet zu sein. In Begleitung des Schulleiters Rainer Gottschlich, ihrer Lehrer, Übersetzer und Unterrichtsbegleiter nutzten sie die Chance, sich einen Überblick über die Bandbreite der beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten in der Region zu verschaffen.

 

Mit der Zielsetzung: „Studieren mit dem kurzen Draht zur Industrie“ präsentierten sich die Mitarbeiter des Campus Gummersbach der TH Köln. „Der Campus handelt behördenübergreifend und arbeitet eng mit den heimischen Unternehmen zusammen“. Dies sichere den guten Kontakt zwischen potenziellen Arbeitgebern und Studenten, zudem eröffneten weiterentwickelte Studiengänge neue berufliche Karrierechancen, so Prof. Dr. Christian Kohls, TH-Dekan.

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