JUNGE LEUTE
Mit Praxisübungen die Ausbildung schmackhaft machen
Gummersbach - Rund 220 Schüler der Realschule Steinberg informierten sich beim Berufswahlparcours über Ausbildungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Branchen.
Von Leif Schmittgen
Naafeg aus der Klasse 10b an der Realschule Steinberg steht vor einer weitreichenden Entscheidung, denn er muss sich langsam aber sicher festlegen, welchen Beruf er ergreifen möchte. „Eigentlich möchte ich zur Polizei“, so der Schüler. Trotzdem hat ihn der Beruf des Industriemechanikers neugierig gemacht, denn am Stand von Schmidt & Clemens unternimmt der Schüler unter Anleitung des Auszubildenden Syawal eine Praxisübung und lässt sich dabei die Vorzüge des Berufs erklären. Naafeg ist einer von rund 220 Schülern der Klassen 8 bis 10, die heute am Berufswahlparcours der Oberbergischen Koordinierungsstelle Ausbildung (OK) teilnahmen. 13 Unternehmen stellten sich dabei vor.
In der Sporthalle und auf dem Schulhof fanden jeweils 20-minütige „handlungsorientierte Praxisübungen“, so die Bezeichnung seitens des Veranstalters, aus unterschiedlichen Gewerken statt. „Früher haben uns die Mitgliedsunternehmen mit Informationsmaterial unterstützt, heute gehen sie aktiv auf die jungen Menschen zu“, sagte OK-Berufsorientierungscoach Susanne Reissner. Der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel sei längst bei den hiesigen Unternehmen angekommen.
Mit einer Koordinationsübung im echten Bagger buhlt das Bauunternehmen Gerhard Müller um geeigneten Nachwuchs, eine elektropneumatische Steuerung soll den künftigen Nachwuchs bei Ahle Federn begeistern. Herzen aus Schiefertafeln können beim Dachdeckerbetrieb Bernd Schnellenbach gezimmert werden.
Mike Schnellenbach hat spontan seine Schwester, die Steinmetzmeisterin Joy, mitgebracht, die den Realschülern von ihrer täglichen Arbeit an der Kölner Dombauhütte Köln erzählte. „Einige haben wirklich handwerkliches Talent gezeigt“, resümierte der Dachdecker und hofft nun auf Bewerbungen für das kommende Jahr. Außerdem standen Malerübungen hoch im Kurs. Nicht nur Handwerks- und Industriebetriebe stellten sich vor, sondern auch die Volksbank Oberberg und die Sparkasse Gummersbach.
Organisiert wurde die kleine Messe federführend von Sozialwissenschaftslehrer Dennis Hermann, der die Schüler im Unterricht auf die 36 vorgestellten Berufen vorbereitet hatte. „Rund zwei Drittel erlangen bei uns den Q-Vermerk zum Besuch der Oberstufe“, erklärte er. Viele würden sich aber trotzdem für eine Berufsausbildung entscheiden, wofür kräftig die Werbetrommel gerührt wurde. Der Verein „okausbildung“ besucht seit vielen Jahren auch andere Schulen im Oberbergischen Kreis.
Kontakt und weitere Informationen: www.ok-ausbildung.de
KOMMENTARE
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Es ist sehr traurig, dass die Jungen Leute heute so wenig über ihre Zunkunft informiert werden und Möglichkeiten bekommen über Schülerpraktikum ins Berufsleben herein zu schuppern. Oder bei uns war es so in der Schule wege aufgezeigt wurde, über ein Test welche Berufe für einen in Frage kommen. Das liegt aber an unser [....] Bildungssystem. Die jungen Leute können mir nur leid tun.
Uwe Märtens, 16.08.2023, 09:59 UhrLinks zu fremden Internetseiten werden nicht veröffentlicht. Die Verantwortung für die eingestellten Inhalte sowie mögliche Konsequenzen tragen die User bzw. deren gesetzliche Vertreter selbst. OA kann nicht für den Inhalt der jeweiligen Beiträge verantwortlich gemacht werden. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen oder nicht zu veröffentlichen.
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