JUNGE LEUTE
Orientierung auf Augenhöhe bei der Ausbildungsbörse
Bergneustadt - Bei der 22. Ausbildungsmesse Oberberg-Mitte präsentierten 55 Unternehmen aus der Region gezielte Berufs-und Ausbildungsinformationen, kamen in Gesprächen und Workshops mit den Fachkräften von morgen in Kontakt.
Von Ute Sommer
Schule fertig. Wie geht es weiter? Hilfe bei der Beantwortung der wichtigen Frage zur Berufswahl und Orientierung in der Angebotsvielfalt der Berufsbilder bot gestern die 22. Ausbildungsbörse in der Sporthalle "Auf dem Bursten". Organisiert von der Stadt Bergneustadt in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule/Beruf/Studium und den Kommunen Reichshof und Wiehl wurde die Fachkräfte-Kontaktbörse zum Forum für potenzielle Arbeitgeber und künftige Auszubildende.
[Zusammen mit ihren Mitorganisatoren zeigten sich Frank Herhaus (v.li.), Ulrich Stücker und Matthias Thul von der Sinnhaftigkeit der Ausbildungsbörse überzeugt.]
Die Dimension des Fachkräftemangels auf dem Arbeitsmarkt veranschaulichte eine Wäscheleine entlang der Längswand der Sporthalle, auf der auf Info-Blättern 300 offene Stellen aus allen Arbeitsbereichen flatterten. Im Namen seiner Bürgermeisterkollegen Rüdiger Gennies (Reichshof) und Ulrich Stücker (Wiehl) hieß Bergneustadts Rathauschef Matthias Thul alle Akteure willkommen und wünschte der Messe viele konstruktive Begegnungen. Deren Ausrichtung nach zwei Jahren Corona-Pause sei keine Selbstverständlichkeit gewesen, deshalb richtete er seinen Dank insbesondere an Frank Herhaus, den Leiter der Abteilung Wirtschaftsförderung des Oberbergischen Kreises, für die erstmalige Unterstützung.
"Das rege Interesse bestätigt unser aller Engagement", sagte er mit Blick auf die vielen jugendlichen Besucher aus 16 Bildungseinrichtungen aus der Kreismitte und die hohen Anmeldezahlen für die 55 Workshops, in denen sich die Firmen und die Inhalte ihrer 120 Ausbildungsberufe vorstellten. "Nutzen sie die Chance, heute ist ein wichtiger Tag für ihre Zukunft", gab OBK-Dezernent Frank Herhaus den interessierten Schülern mit auf den Weg. Diese starteten dann ihren Rundgang entlang der ausstellenden Unternehmen aus Handwerk, Industrie, Gesundheitswesen und Behörden. Am Glücksrad der Volksbank Oberberg versuchten Charlotte, Leni und Lana, Schülerinnen der Realschule Gummersbach ihr Glück und kamen en passant ins Gespräch mit den Bankkaufleuten.
[Große Arbeitgeber in der Region: Der Andrang bei AggerEnergie und der Sparkasse Gummersbach war entsprechend groß.]
"Wir schauen mal, was so geht", sagte Leni, "Kann ja nicht schaden sich zu informieren", schloss sich Charlotte an. Am Stand des Aggerverbandes standen Personalentwicklerin Macide Imprachim und Julian Ulbig den Interessierten Rede und Antwort. Julian, der im Sommer seine Abschlussprüfung aus Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice ablegen wird, ist selbst beredtes Beispiel für den Mehrwert der Ausbildungsbörse, hat er seinen Ausbildungsplatz auch nach Besuch der Bergneustädter Ausbildungsbörse antreten können. Ähnlich wie Ahmet Semi Sayar, der sich auf der Messe informiert hatte und dessen Ausbildungsbeginn 2019 von Corona ausgebremst wurde.
[Mit Azubi-Workshops, Berufseignungstests und Bewerbungscoachings machen die Ausbildungsexperten um Marlene Weiner (re.) die Bewerber fit für den Job.]
Nach Vermittlung durch das Arbeitsamt konnte er Im Herbst vergangenen Jahres die Lehre als Zerspanungsmechaniker bei Lukas-Erzett beginnen. Gerade in Zeiten der zunehmenden Digitalisierung ist es besonders das persönliche Gespräch zwischen den jungen Leuten im Unternehmen und den Bewerbern, das zählt, weiß Ausbildungsexpertin und Vize-Vorsitzende der oberbergischen Koordinierungsstelle Ausbildung, Marlene Weiner. "Beim Kontakt auf Augenhöhe werden die Auszubildenden zu Influencern für ihre Betriebe".
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