Wiehl – Oberwiehler Schulen eröffnen ihr gemeinsames grünes Klassenzimmer – Gute Ergänzung zum Konzept.

Von Lars Weber

Raus aus dem Klassenzimmer im Gebäude, rein in das grüne Klassenzimmer auf dem Schulgelände. Umringt von Bäumen, Sträuchern und Gräsern stehen am Oberwiehler Schulstandort mehrere Bänke samt Lehrtisch. Geschützt vor Wind und Sonne werden dort die Kinder der Sprachförderschule des Oberbergischen Kreises und der Gemeinschaftsgrundschule Oberwiehl unter freiem Himmel den Unterricht ganz anders gestalten, als es drinnen möglich ist. Das „grüne Klassenzimmer“ ist heute im Beisein von Vertretern der Stadt Wiehl, des Oberbergischen Kreises und der Schulen und zugehörigen Fördervereine eröffnet worden.

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Bürgermeister Ulrich Stücker freute sich, wieder in Oberwiehl an den Schulen zu sein. Vor einem Jahr noch hatte er den neuen Seilgarten und den Schulgarten eröffnet. Auch an den leckeren Kartoffeln, die ihm in der Zwischenzeit überbracht worden seien, merke er: „Das Konzept hier geht auf“. Da sei das grüne Klassenzimmer ein guter nächster Schritt, um die wichtigen Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Natur erfahrbar zu machen.

„Von der Natur lernt es sich am besten“, sagte auch Anke Koester, Leiterin des Kreisschulamts. „Es ist ein Unterschied, ob man nur etwas liest, oder ob man rausgehen kann, um es anzufassen oder um etwas auszuprobieren.“ Koester hob zudem die tolle Zusammenarbeit der beiden Schulen vor Ort hervor. André Kolpe vom Förderverein der GGS hoffte, dass die installierten Anlagen von Schülern wie Nicht-Schülern pfleglich behandelt werden und alle lange Spaß mit dem grünen Klassenzimmer haben.

[Das grüne Klassenzimmer ist eröffnet (v.li.): Nadine Safarik-Rohr, Bürgermeister Ulrich Stücker, Anke Koester und Daniela Nyenhuis.]

Dort steht die Natur natürlich im Mittelpunkt, wenn die Schüler dort Platz nehmen werden. Aber nicht nur. Wie die Leitungen Daniela Nyenhuis (Sprachförderschule) und Nadine Safarik-Rohr (GGS) erzählen, könne dort ebenso gut Mathematik oder der Erzählkreis stattfinden. Zum Start des grünen Klassenzimmers gab es direkt ein spannendes Experiment mit Backpulver und einer Essig-Wasser-Lebensmittelfarben-Mischung zu sehen: Der grüne Vulkan hatte es in sich.

An den Oberwiehler Schulen gehört gelebte Inklusion zum Alltag dazu. Gemeinsam verfolgen die Leitungen schon länger das Ziel, die Einrichtungen und vor allem den Schulhof naturnaher zu gestalten. Das ist an einigen Stellen schon gelungen. Dazu passen Veranstaltungen wie das Umwelttheater oder Aktionen wie nachhaltig geschmückte Weihnachtsbäume oder das Projekt „Saubere Landschaft“. Auch als „Schule der Zukunft“ wurde sich beworben. Das grüne Klassenzimmer an der Sporthalle ist da eine schöne Ergänzung, es soll aber noch nicht das Ende sein. Wenn es nach Nyenhuis und Safarik-Rohr geht, soll künftig weiterer Asphalt weichen, um mehr Grün an die Schule zu holen.

[Die Schulleiterinnen stellen die vielfältigen Projekte vor.]

Rund 4.500 Euro hat das grüne Klassenzimmer gekostet. Finanziert wurde es mithilfe der Fördervereine der Schulen, mit dem Preisgeld vom Schulentwicklungspreis „Gute und gesunde Schule“ und mit dem Sponsorenlauf, bei dem ein Teil der Einnahmen an die UNICEF und der andere Teil in das eigene Schulgelände ging. Beim Aufbau half schließlich die Gärnterkolonne der Stadt Wiehl, wobei die Kinder dabei gerne mit angepackt haben.

Wie viel die Schüler schon über Natur wissen, haben sie gerade erst in einer Projektwoche unter Beweis gestellt, die unter dem Jahresmotto der Schulen lief: „Mensch – Natur – Tier, das alles sind wir“. Die Ergebnisse zu Themen wie Wald, Wiese und Wasser stellten sie heute in der Aula auch ihren beeindruckten Gästen vor.