KARNEVAL
„Einfach jeck sein“: Wipperfürther feierten ihr neues Prinzenpaar
Wipperfürth - Mit der Proklamation der Tollitäten Prinz Tim I. und Prinzessin Alina gelang der Narrenzunft Neye ein fulminanter Start in die Karnevalssession.
Von Astrid Deckers
In der Alten Drahtzieherei wurden Prinz Tim I. und seine Prinzessin Alina als Prinzenpaar der Karnevalssession 2024/2025 von Wipperfürths Bürgermeisterin Anne Loth proklamiert. Die Narrenzunft Neye hatte gerufen und zahlreiche Jecken waren der Einladung gefolgt und feierten eine stimmungsvolle Partynacht. Anmoderiert vom Präsidenten der Narrenzunft, René Löhr, hatten die Tanzmäuse und Tanzbärchen des Tanzcorps Blau-Weiß Neye die Aufgabe, das Eis zu brechen. Dies gelang ihnen wunderbar und mit ihren Darbietungen bewiesen die jüngsten Tanzgruppen des Tanzcorps wieder einmal, dass man nie zu klein ist, um großartig zu sein. Erst nach einer lautstark geforderten Zugabe konnten sie die Bühne verlassen und an das Dreigestirn 2023/2024 übergeben.
[Prinzessin Alina, Bürgermeisterin Anne Loth und Prinz Tim I. stießen auf eine stimmungsvolle Session 2024/2025 an.]
Prinz Uli I. dankte auch im Namen von Bauer Lars und Jungfrau Lisbeth allen Vereinsmitgliedern, den Tanzgruppen und jedem, den sie in ihrer Session kennengelernt und begleitet hatte, für viele Gänsehaut-Momente und auch das ein oder andere Tränchen der Rührung, dass geflossen war. Besonders stolz sei er darauf, dass mit seinem Patenkind Till die Narrenzunft Neye nunmehr das erste Vereinsmitglied mit Trisomie 21, dem so genannten Down-Syndrom, in den eigenen Reihen begrüßen dürfe. Nachdem das Dreigestirn den wohlverdienten Prinzenorden als Anerkennung für die Leistungen in seiner Session erhalten hatte, nahmen sie mit ihrem Sessionslied „Über sieben Dörfer musst Du gehen“ sichtlich bewegt Abschied.
Als nächstes Highlight konnte Präsident Löhr den Elferratstanz ankündigen. Im Poncho und mit Sombreros präsentierten die Herren ein Potpourri aus südafrikanischen Rhythmen und Melodien. Zur Begeisterung der Anwesenden ließen sie nicht nur den „Mambo No.5“ und „Buenos dias Senorita“ erklingen, sondern hatten diese Gassenhauer auch noch mit choreografisch anspruchsvollen Bewegungen umgesetzt. Spätestens beim „Todespendel“ war dann auch das letzte Zuschauerherz erobert.
[Jungfrau Lisbeth, Prinz Uli I. und Bauer Lars nahmen Abschied von der Session.]
Der Einmarsch des designierten Prinzenpaars war geprägt von den „Shalalalalas“ aus den Boxen. Prinz Tim I. und seine Prinzessin Alina genossen sichtlich den Weg durch die Menge und den einen oder anderen Schlenker in die Zuschauerreihen. Dabei wurde gebützt, umarmt und auch die zahlreichen Rosen der Prinzessin fanden neue Besitzer. Prinz Tim I. drückte lang und innig seine Oma, hatte diese doch vor 41 Jahren als Prinzessin auf der gleichen Bühne wie er gestanden. Selbst als die Musik verstummte, ertönte im Saal immer noch die „Shalalalala“-Gesänge, die erst bei der Vorstellung des Prinzenpaars verstummten.
Prinz Tim I. ist ein waschechter Wipperfürther und seine Prinzessin Alina, die gebürtig aus Hannover stammt, hat dank ihm ihr Herz an die Hansestadt verloren. Sie sind seit diesem Jahr verheiratet und arbeiten beide im Kölner Dorinth Hotel. Nach dieser offiziellen Vorstellung durch René Löhr übergab dieser das Mikrofon und die Aufgabe der Insignien-Übergabe an Anne Loth. Die Bürgermeisterin unterstrich in ihrer Rede, dass nach dieser denkwürdigen Woche alle es verdient hätten, „einfach jeck zu sein und die Seele baumeln zu lassen.“ Prinz Tim I. dankte der Bürgermeisterin und verlieh ihr den diesjährigen Sessionsorden, bevor er das diesjährige Sessionsmotto - „Dä beste Kompass, dä Dich führt, dat ist ding Hätz für Wipperfürth!“ -verkündete.
[Der Elferrat begeisterte mit seinem Tanz und die Tanzmäuse und Tanzbärchen eröffneten den Abend fulminant.]
Traditionell wäre nun das neue Sessionslied gesungen worden, da dieses jedoch nicht rechtzeitig fertig geworden war, habe man sich alternativ dazu entschieden, das Tanzbein zu schwingen. Mit „Oben - unten“ von den Räubern rissen die Tollitäten auch den letzten Nichttänzer mit und brachten die alte Drahtzieherei zum Beben.
Bestens gelaunt und bewegungsaktiv zeigten sich auch die Abordnungen befreundeter Karnevalsvereine. Der Festausschuss Wermelskirchen-Dabringhausen war mit 50 Aktiven der „Jecken Wiever“, der „Grünewalder“, des „Allerleis“, der „Altstadtgarde“ und „Rut-Wieß Wermelskirchen“ in einem eigens angemieteten Bus angereist. Das Komitee Lenkelner Karneval feierte mit Abordnungen der KG Rot-Weiß Lindlar, des KV Rot-Weiß Fenke und der Sünger Butzen aus Hartegasse mit.
Bei der anschließenden Party heizten „Die Sternrocker“ aus Lindlar dem Publikum mit „Leev Marie“ und anderen kölschen Coversongs ordentlich ein, bevor die Tanzgarde des Tanzcorps Blau-Weiß Neye ihren neuen Sessionstanz präsentierte. Die Jungs der Engelskirchener Band „lossjonn“ boten zur Freude der Anwesenden eine Mischung aus kölschen Medleys und eigenen Songs, bevor DJ Axel die lange Tanznacht einläutete, die bis tief in die späte Nacht hinein andauerte.
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