KARNEVAL
Der „Plan B“ trifft voll ins Schwarze
Engelskirchen - Beim Mütterkaffee der KFD war Theater- und Improvisationstalent gefordert und es gab zudem einen Mord aufzuklären.
Von Leif Schmittgen
An zwei Tagen feierten insgesamt 880 jecke Damen beim Mütterkaffee der KFD Engelskirchen ausgiebig in der örtlichen Grundschulaula traditionellen Karneval. Dieses Mal wurde den Veranstalterinnen spontanes Organisationstalent abverlangt. Nach dem kurzfristigen Ausfall von Thomas Berfeld, der normalerweise für die musikalischen Zwischeneinlagen am Keyboard zuständig ist, musste kurzerhand eine Soundkonserve zusammengestellt werden. Der übrig gebliebene Berthold Heuser am Schlagzeug und die improvisierte Soundkulisse schmiegten sich hervorragend in das bunte Programm ein, womit „de Musik“ gesichert war.
[Viele bunt kostümierte Frauen bevölkerten an den beiden Veranstaltungstagen die Grundschulaula...]
Einen „Plan B“ schmiedeten auch die Närrischen Oberberger für den gestrigen Nachmittag, da die Tollitäten Prinz Marian I. und Prinzessin Anna den Platz am Tisch auf der Bühne krankheitsbedingt mit dem heimischen Bett tauschen mussten. Sie wurden hervorragend vom Kinderprinzenpaar Indra und Matteo vertreten und wurden schon beim triumphalen Einmarsch samt Schmölzchen vom Publikum frenetisch gefeiert. Daniela Borschbach und Tina Baldus begrüßten anschließend die „vielen Dämlichkeiten“ im Saal und stellten – verpackt in Sketche - die vielen Helfer im Hintergrund vor. Arbeitsausschuss, Kuchenausgabe und „De Tuppesse vom Bühnenbau“ waren nur einige der Genannten. Im Mittelpunkt aber standen die 17 aktiven Damen, die mit selbstinszenierten Sketchen für etliche Lacher im Publikum sorgten.
Bei einer Duschszene wurden die Rasiergewohnheiten von Mann und Frau auf die Schippe genommen, bei einer „Sommelier-Bahnfahrt“ wurde lautstark auf Wein verzichtet und stattdessen das hierzulande viel begehrtere Kölsch eingefordert, beim Casting von „Hänneschen und Bärbelchen“ war vor der Jury Gesangstalent gefragt und bei unterschiedlichen Tanzeinlagen wurde das Publikum gleich mit einbezogen. Insbesondere das „starke“ Geschlecht bekam an den bunten Nachmittagen immer wieder sein Fett weg.
[... und genossen neben Kaffee und Kuchen auch selbst Mitgebrachtes.]
Programmhöhepunkt aber war das eigens für den Mütterkaffee geschriebene Stück „Mord am Aggerstrand“. Seit dem Sommer hatten sich die Protagonistinnen die Szenen einstudiert und sorgten für Unterhaltung und Spannung. An der „Loopacabana“ hat ein Tötungsdelikt stattgefunden, nur fehlte die Leiche. Die Ermittler um „James Blond“ stoßen bei ihrer Suche in Mafiakreise vor, letztendlich stellt sich aber heraus, dass es keinen Toten gibt und sich bei einem der Gangster nur ein Schuss ins Leere gelöst hat.
Aufwendig gestaltete Bühnenbilder wurden beim Stück und etlichen Sketchen präsentiert, hinzu kamen selbstgenähte Kostüme der 17 Frauen. Bei der KFD freut man sich über eine bunte Mischung aus Jung und Alt, etliche „Neuzugänge“ gaben sich mit routinierten Protagonistinnen die Klinke in die Hand. Bereits seit 40 Jahren dabei sind Heidi Klug (Foto oben, Mitte) und Doris Eggert (unten Mitte), seit 30 Jahren engagiert sich Hildegard Bauer und seit einem Vierteljahrhundert hält Conny Mester der KFD die Treue. Sie alle wurden unter viel Applaus der Gäste für ihr langjähriges Engagement geehrt.
„Ihr seid unter acht Milliarden Menschen weltweit die einzig 440 glücklichen Frauen, die heute mitfeiern dürfen“, rief Daniela Borschbach dem Publikum zu. Unter die weiblichen Jecken hatten sich mit Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus (Foto, Mitte) und Kreisdechant Christoph Bersch zumindest zwei männliche Gäste gemischt, die Kaffee, Kuchen und das bunte Programm genossen. Am Ende jedenfalls waren sich alle Beteiligten einig, dass die Veranstaltung trotz „Plan B“ voll ins Schwarze getroffen hat.
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