KARNEVAL

Endlich wieder wild, bunt und laut

lw; 25.01.2023, 21:23 Uhr
Fotos: Michael Kleinjung --- Viel Mühe haben sich die Besucherinnen mit ihren Kostümen gegeben.
KARNEVAL

Endlich wieder wild, bunt und laut

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lw; 25.01.2023, 21:23 Uhr
Engelskirchen – Die KG Närrische Oberberger ließ sich in ihrer 130. Session nicht lumpen und servierte den Damen im ausverkauften Festzelt ein Programm voller Höhepunkte.

Von Lars Weber

 

Endlich wieder tanzen. Endlich wieder schunkeln. Endlich wieder klatschen. Endlich wieder Bützchen hier und Bützchen da. Oder, wie es Ingrid Kühne später sagte: „Endlich dürfen wir wieder Spaß haben!“ Geschlagene drei Jahre ist die letzte Damensitzung in Engelskirchen her. Das ist natürlich viel zu lang, und deshalb hat sich die KG Närrische Oberberger nicht lumpen lassen und für das große Comeback an einem Programm gestrickt, das sich auch in Köln nicht zu verstecken bräuchte. Die Rückkehr ins große Zelt ist aber noch lange nicht das Einzige, was dieses Karnevalsjahr besonders macht für die KG. Es ist auch die sage und schreibe 130. Session. Kein klassisches Jubiläum, aber ein weiterer Grund zum Feiern allemal. Viel mehr Tradition geht nicht. Und genau diese haben heute die rund 1.500 jecken Wiever hochleben lassen.

 

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Eine kleine Änderung gab es beim Damenelferrat. Sitzungspräsident Peter Miebach musste erkrankt passen, darum nahm der blendend aufgelegte Senatspräsident Reinhold Müller den Platz von Miebach ein. Wie sehr die Wiever ihre Sitzung vermisst hatten, war von der ersten Sekunde des Programms spüren. Schon beim Einzug des Elferrats und dem Dreigestirn Prinz Tim I., Bauer Adi und Jungfrau Sissi herrschte im ausverkauften Festzelt am Aggertal-Gymnasium eine fantastische und gelöste Atmosphäre. Der Tenor: Endlich wieder „richtig“ Karneval! „Drei Jahre haben wir gewartet, um solche Bilder wieder zu sehen. Das ist wie ein Traum heute“, war Müller überwältigt.

 

Nach dem Einmarsch ging es Schlag auf Schlag. De Frau Kühne, selbsternannte „Rampensau“, machte diesem Namen alle Ehre und lockerte sachte die Lachmuskeln der Damen. Es ist einige Jahre her, dass sie Gast in Engelskirchen bei der Damensitzung war. Seitdem hat sie sich in einer Männerdomäne zu einer der Top-Rednerinnen gemausert. Und das stellte sie heute auch unter Beweis. Bei ihr durften die Gags auch gerne mal unter die Gürtellinie zielen. Wie unkaputtbar Frauen sein können, zeigte sie gratis dazu, als Müller sie auf ihren unrunden Gang ansprach. „Ich bin zwar gefallen, aber Frauen arbeiten ja auch mit Verletzung weiter.“

 

[Gemeinsam genossen die Mädels das Programm.]

 

Sind die Lachmuskeln erst einmal warm, wollen die Beine sich natürlich auch bewegen. Das wussten auch Klüngelköpp, die sich inzwischen seit 20 Jahren mit Liedern zum Tanzen auskennen. Sie schmetterten ihre Hits wie „Bella Ciao“ in die bunte Menge aus Clowns, Cowgirls, Hexen, Feen und allerlei anderen schönen Gestalten. Bei dem Hit wackelte das Zelt zum ersten, aber nicht zum letzten Mal.

 

Mit Christian Pape als ebenso charmanten wie dynamischen Büttenredner sorgte die KG nochmal für eine kurze Verschnaufpause. Wobei dies nicht für Pape selbst galt, der gemeinsam mit seinem Keyboarder und Pollunderträger Dr. Stefan Bimmermann eine feine Choreografie auf die Bühne brachte.

 

Anschließend wurde sogleich in den sechsten Gang geschaltet. Kasalla fegten über die Bühne. Bremsen war ab diesem Zeitpunkt nicht mehr erlaubt. „Alle Jläser huh“, „Stadt met K“, „Pirate“. Die Jungs legten die Messlatte noch ein Stückchen höher. Und beim neuen Song „Sing mich noh Hus“ ging die Band mitten ins Publikum und zeigte, wie gut Nähe tun kann.

 

[Ohne Zweifel ein Höhepunkt der Sitzung: Kasalla-Frontmann Bastian Campmann performt im Publikum.]

 

Die Stimmung wurde auch nach Kasalla weiter hochgehalten. Egal ob beim Heimspiel der Tanzgruppe Rot Weiß und ihren akrobatischen Künsten, von der „kölschesten Brass-Band Bonns“ Druckluft oder der Tanzgruppe der Schlossgarde.

 

[Die Wiever hatten das Feiern in der Pandemie nicht verlernt.]

 

Aber nichts geht über ein ordentliches Finale. Und wer bei Cat Ballou oder Brings noch gesessen haben sollte, der muss sich aus Versehen ins Festzelt verlaufen haben. Eine Stunde lang folgte Hit auf Hit: Nur die besten Lieder für die jecken Wiever! Den Deckel drauf machten am Ende die „Gentlemen“ der Fauth Dance Company, die zum ersten Mal den Weg nach Engelskirchen gefunden hatten. Aber vermutlich nicht das letzte Mal. Ebenso wie die glücklichen Besucherinnen, von denen viele bestimmt im nächsten Jahr wiederkommen werden. Sie dürfen sich den 24. Januar 2024 rot im Kalender markieren.

 

Zu Beginn der Sitzung hatte Aushilfs-Sitzungspräsident Reinhold Müller nach drei Jahren Pandemie-Pause noch Sorge, dass sie den Karneval neu erfinden müssten. Die jecken Wiever haben indes bewiesen, dass sie nichts verlernt haben – angelehnt an den Song von Klüngelköpp: „Niemols ohne Alaaf…niemols ohne Kall du!“

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