KARNEVAL
Hollywood meets Karneval: Waldbröls jecke Damen im Partyhimmel
Waldbröl – Die Damensitzung der Waldbröler Karnevalsgesellschaft in der Nutscheidhalle geriet zu einer rauschenden Karnevalsfeier mit Gänsehautstimmung.
Von Kathrin Roloff-Jamin
Damensitzungen sind ein fester Bestandteil des Karnevals. In Waldbröl lautete in diesem Jahr das Motto „Hollywood meets Karneval“ und die jecken Frauen versetzten die Nutscheidhalle am Samstag in ein stimmungsvolles Tollhaus. „Wir haben jedes Jahr ein anderes Motto, an dem sich die Damen orientieren können. Es handelt sich um ein breites Spektrum an Möglichkeiten, um der Fantasie freien Lauf zu lassen“, sagte die Presseverantwortliche der Waldbröler Karnevalsgesellschaft, Sabine Schneider-Nosbach. So war von glamourös, extravagant, elegant und flippig alles vertreten. Die weiblichen Jecken waren unter anderem als Micky Mäuse, Wonder Woman, Blues Brothers, Schneewittchen, Prinzessin oder Minion verkleidet.
Das karnevalistische Programm war perfekt auf die gut gelaunten Närrinnen abgestimmt. Musikalisch eröffneten die Jeck Street Boys den Nachmittag. „Hallo Mädels, ihr seht super aus“, animierte Sänger Sascha Breuer-Rölke die feiernde Meute und legte mit seinen Musiker-Kollegen auch gleich los. Die in weiß gekleideten Kölner sorgten mit ihrem Mix aus Rock, Pop und Beat Box-Einlagen, einer Michael Jackson-Adaption und einem Backstreet Boys-Medley für Kreischalarm, Klatschsalven und Jubelstürme. Für die Zugabe „Let‘s twist again“ holten sie die Garde-Mädels gleich mit auf die Bühne.
[Die „Jeck Street Boys“ sorgten für Kreischalarm.]
Angekündigt mit „Er sucht mit seinem Charme seinesgleichen und hat immer eine sehr flinke Zunge“ eroberte Lieselotte Lotterlappen die Bühne. Als feste Größe im Karneval interagierte er auch gleich ordentlich mit dem Publikum und verschonte niemanden. „Lachen macht ja schön. Ihr lacht ja nicht so häufig“, witzelte Lieselotte, alias Joachim Jung, mit den Damen in der ersten Reihe.
Danach wurde es laut mit den Drummerholics. Die fünf jecken Männer, die nach eigener Aussage „so richtig Bock auf Fastelovend“ hatten und trommelten, was das Zeug hielt. „Putzfrau“ Achnes Kasulke ist eine große Nummer im rheinischen Karneval und schon lange im Geschäft. Dass sie nichts unter den Tisch kehrt, bewies sie auch zur Damensitzung. „Wer braucht schon Donald, wenn wir Olaf haben. Wer hätte gedacht, dass wir mit Entertainment die USA in den Schatten stellen“, so Achnes Kasulke. Die Kaldenkirchener Annette Esser spielt diese freche Kunstfigur.
Mit „Chantarella“ stürmte wieder eine „Boyband“ die Bühne. Mit Songs wie „Jaqueline“ und „Immer Wigger“ sind sie nicht nur fester Bestandteil in der neuen Session, sondern eroberten die Waldbröler Herzen im Sturm. Die Kölner Jungs spielten auch ihren neuen Song „Kölle, mi Antidepressivum“ – mit Ohrwurmgarantie. Eine besondere Abwechslung brachte mit „High Energy“ die Showtanzgruppe des SV Rot-Weiß Billig in die Nutscheidhalle. Ihr Motto für die neue Session heißt „Gefallene Engel, die letzte Versuchung“. Die Tänzerinnen und Tänzer zeigten akrobatische Leistungen auf hohem Niveau und nutzten dafür nicht nur die Bühne. In der himmlisch-feurigen Performance geht es um eine Reise in die mystische Welt gefallener Engel.
[Lieselotte Lotterlappen und WKG-Sitzungspräsident Henning Hergt.]
Einen festen Platz im Kalender der Waldbröler Karnevalsgesellschaft haben auch die Paveier. Seit 1983 sind sie in der Musikszene unterwegs und bekannt für ihre kölsche Mundart. Sie können laute, aber auch leise Töne spielen. Davon konnten sich das Publikum überzeugen. Mit im Gepäck hatten sie aber auch den neuen Song „Wo bist du Amore“ und grüßten damit „die schönsten Mädchen aus Waldbröl“. Danach holte die Band Palaver mit modernem Rock und Pop, gepaart mit traditionellen Elementen der kölschen Musik, das weibliche Publikum ab.
Was fehlte noch an diesem Abend? Richtig, ein „Gentleman Ensemble“. Sie begeisterten nicht nur durch ihr tänzerisches Können, sondern auch durch energiegeladene Interpretationen zu Songs, die aus dem Karneval nicht wegzudenken sind. Die kölsche Rockband Lupo mit neuem Frontsänger und Gitarristen sowie ihrem einzigartigen Sound bildeten das große Finale der Damensitzung am Samstagabend. „Wir hoffen für diese Session, dass alles friedlich, harmonisch und tolerant bleibt. Jeder ist willkommen“, wünscht sich WKG-Sprecherin Sabine Schneider-Nosbach.
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