Morsbach - Prinz Philip I. sicherte sich den Schlüssel für die Amsstuben, nachdem er sich in einer Show mit Jörg „Rudi Carrell“ Bukowski für die richtige Kandidatin entschieden hatte.

Für Philip I. aus dem Hause Zimmermann war „Einmal Prinz zu sein“ nicht genug. Coronabedingt verlängerte sich seine Regentschaft und so durfte er auch endlich die traditionellen Festivitäten der Morsbacher Karnevalsgesellschaft genießen. Laut und deutlich schmetterte er das „Muesbech deheem“ der großen Schar auf dem Rathausplatz entgegen. Doch die Erstürmung des Rathauses in Morsbach ist nicht leicht. Normalerweise stellt Jörg Bukowski schwierige Fragen, doch der Bürgermeister hatte anscheinend andere Dinge zu tun. Dafür kam ein grauhaariger, im beige-braunen Anzug gekleideter Herr - ganz offensichtlich handelte es sich um Rudi Carrell. Der vereinnahmte seine Tollität als Herzblatt. Und hinter der Wand begrüßte er drei Damen, die den Traumprinzen suchten. Aber nur eine hatte den Schlüssel zum Amtssitz.

[Bis Aschermittwoch ist Bürgermeister Jörg Bukowski nicht mehr Chef im Rathaus.]

Philip stellte sich vor – warum er Prinz geworden ist und was er beruflich macht. Die sehr schlagfertigen Damen durften seine Fragen beantworten. Die Ergebnisse fasste Susi (Anja Ersfeld) zur Entscheidungshilfe zusammen. Demnach würde Kandidatin Nummer eins – Linda Launisch (Jana Schmidt) – nach der gemeinsamen privaten Party Bilder und Sprüche posten und sei bei Wind und Wetter mit ihm unterwegs. Die zweite Bewerberin – Margarete Mauschel (Liane Becker) – würde sich zwar um die Wäsche kümmern, sei aber bei PC-Problemen auf ihn angewiesen und könne beim Rosenmontagszug nicht genug feiern. Letztlich gefielen ihm die Antworten der dritten Kandidatin – Sissy Sonnenschein (Sigrid Stark) – am besten. Sie wolle ihm etwas ins Ohr flüstern, damit er beim Skifahren den Kontakt sucht und dann gemeinsam mit ihr Karneval in Mueschbech feiert.

Wahrhaftig war es dann auch Sissy, die den Schlüssel besaß. Nachdem er das Objekt der Begierde endlich in den Händen hielt, verkündete der Prinz sogleich die elf närrischen Paragraphen. So sollte der Bürgermeister als Investor für den Wohnpark „An der Wisser“ auftreten und diesen der KG ganzjährig als Vereinsheim zur Verfügung stellen. Zudem werde ab sofort die Funkenpflicht eingeführt. „Alle Männer im hebefähigen Alter haben sie spätestens mit Vollendung des 17. Lebensjahres beim Speis der Funken zu melden. Ein Ersatzdienst wird nicht gewährt.“ Ganz wichtig auch der Paragraph neun, der verlangte, dass zur Aufrechterhaltung der Tradition neue Fächer in den Morsbacher Schulen eingeführt wurden – Mundart und Gardetanz.

Am Montag geht es in der „Republik“ mit dem großen Rosenmontagszug (ab 13:11 Uhr) und anschließender Party im Festzelt weiter.

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