KARNEVAL
Ründeroth zelebrierte „Mir maache üch jeck“
Engelskirchen – Die Kostümsitzung des Ründerother Karnevalsvereins bot viele Highlights - Interimspräsident Andreas Heckener betonte aus aktuellem Anlass: „Wir sind als RKV bunt und tolerant.“
Von Vera Marzinski
Das Prinzenpaar des Ründerother Karnevalsvereins in der Session 2022/2023 - Prinz Christoph III und seine Prinzessin Conny – zog nach dem Elferrat als erstes in die Sporthalle der Grundschule Engelskirchen ein und setzte den Spruch, der die Bühne zierte - „Mir maache üch jeck“ - direkt in die Tat um. Nicht nur zu ihrem Motto „Ob Alaaf oder Horrido, zusammen ston wir sowieso. Der Schütze schießt, der Jecke lacht - zusammen wird Krawall jemacht“ gab es einige mitreißende Sessionslieder.
Aus aktuellem Anlass wurden aber auch ernste Töne angeschlagen, nachdem die Abwahl des Präsidenten Gabriel Geishüttner hohe Wellen geschlagen hat (OA berichtete). Andreas Heckener übernahm den Posten kommissarisch. Es sei schade für das Ehrenamt, so Heckener, dass Diskussionen aufgekommen seien, vor allem angesichts des großen Engagements, das die Mitglieder in den letzten Wochen und Monaten gezeigt hätten. „Wir sind als RKV bunt und tolerant“ - und dies solle nicht nur an diesem Abend so bleiben, betonte er.
[Mit den vielen Jecken feierte das Prinzenpaar Christoph III und Conny aus dem Hause Wallefeld.]
Die RKV Dancing Kids zeigten ihr Können, angefeuert von Moderator und Motivator Olli Ley, der zum letzten Mal auf der Bühne stand und mit einem Tränchen im Knopfloch seinen Abschied feierte. Seit 1997 ist er im Verein aktiv - ob als Prinzenführer, Vizepräsident, Prinz oder Leiter der Dancing Kids. Dafür gab es langen Applaus und einen silbernen Verdienstorden, der ihm von Wolfgang Köckerling, Vizepräsident des Regionalverbandes Rhein-Berg, verliehen wurde.
Das Programm war mit vielen großen und kleinen Highlights gespickt. So kam „Ne Jeck vum Rähn“ - natürlich im gelben Regenmantel. Er ist die „Eifler Schnüss“ im rheinischen Karneval. Seine Geschichten und „Verzällchen uss em Levve“ haben es in sich. O und A und Lalala - intellektuell sehr herausfordert wurde es anschließend. Aber das machte richtig Spaß mit dem „Circus Gioco Duo Firlefanz“. Bei ihnen mussten die Matrosen, Piraten, Bienchen, Clowns und sogar die beiden als Strickliesel verkleideten Jecken erst Singen üben und dann auf Stufe zwei übergehen – vom Singen zum Klatschen mit „Schalalala“.
Das rote Pferd und die Laila gab es zum Abschied, bevor Cat Ballou ihren großen Auftritt hatten. „Oh wie schön, dich wieder lache zu seh‘n“ passte nach der zweijährigen Corona-Auszeit. Olli, Kevin, Hannes, Dominik und Yannick gaben richtig Gas und das Publikum zog voll mit. „Vor Jahren haben wir ein Lied geschrieben. Mal sehen, ob ihr es kennt?“, so Olli. Logisch: „Et jitt kei wood“ schmetterten alle textsicher mit, genauso wie die anderen Gassenhauer der Band.
[Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus war nebst Gattin ebenfalls vor Ort.]
Die Torwache Ründeroth enterte die Bühne mit „Mir sin besoffe“. Dann musste der Kommandant viel „schwaden“, damit sie wieder Luft hatten für „1.000 Nächte“. Atemberaubende Akrobatik zeigten die Aggerperlen, die Tanzgruppe des RKV, und das Tanzkorps Rot-Weiß KG Närrische Oberberger. Torben Klein verriet „Marieche, ich kan nit danze“. Der Sänger, Bassist und Komponist verbreitete richtig gute Stimmung, sang „Für die Iwigkeit“ und riet „Lääv jeden Daach als wenn it d’r letzte wör“.
Die fünf Jungs von Palaver begeisterten das Publikum mit modernem Kölsch-Rockpop, gepaart mit traditionellen Elementen. „Die Weisweiler“ lieferten Hits bekannter Karnevalsgrößen, moderne Tanzmusik und Titel aus den Charts im Big-Band-Stil. Der perfekte Übergang zur anschließenden Karnevalsparty, die noch Stunden weiterging.
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