KARNEVAL
Kostümsitzung mit rheinischen Top-Bands und dynamischen Tanz-Shows
Wiehl - Die Kostümsitzung des Karnevalsvereins Bielstein kredenzte eine anregende Mischung aus musikalischen Kölle-Top-Hits und attraktiver Gardetanz-Show vereinseigener Tanzsportler.
Von Ute Sommer
Nach dem prunkvollen Einmarsch des KVB- Prinzenpaares, Prinz Nils I. und Prinzessin Tina aus dem Hause Becher, in Begleitung des Hofstaates und der kompletten KVB-Entourage bot sich auf der Bühne des Schulzentrums Bielstein ein blau-weißes, karnevalistisches Monumentalbild, das den Ton für einen rauschenden Höhepunkt in der jecken KVB-Agenda der fünften Jahreszeit setzte. So richtete sich die „Grüßepyramide“ von Multifunktions-Moderator Tobias Rohde nicht allein an die 400 Jecken in der ausverkauften Aula, sondern schloss auch den Bürgermeister der Stadt Wiehl, Ulrich Stücker, seinen Amtskollegen aus der sächsischen Partnerstadt Crimmitschau, André Raphael, sowie die Vertreter von Brauerei, Sparkasse und Volksbank Oberberg mit ein.
[Bunt und fröhlich ging es zu in der Bielsteiner Schulaula.]
Das Sitzungs-Programm startete mit den verrenteten Sahneschnitten Willi & Ernst (Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum), die als schmantiges Senioren-Duo mit komödiantischem Slapstick, derbem Humor und Improvisation in der Aula auf Brautschau gingen. Als „Starkstromsteckdose“ wanzt sich Willi direkt an Jacqueline ran, die aus Wiehl kommend und als Stehlampe verkleidet im Publikum überrumpelt wird. Sein Partner Ernst steht als „Thermo-Mix unter den Singles“ auf Stand-by. Im schlüpfrigen Zwiegespräch produzierte das Silberlocken-Duo derart saukomisches Wortgeschwurbel zum „Frosch aus der Zoohandlung“, dass sich das Publikum vor Lachen bog und sich mit einem ersten, dreifachen „Bielstein Kapaaf“ revanchierte.
Anschließend übernahmen Bielsteins royale Regenten die Regie und offenbarten neben ihrer Aufgabe als Botschafter des närrischen Frohsinns ihre Seite als Emissäre der guten Sache. Seit November hatten Prinz Nils I. und Prinzessin Tina samt Gefolge bei jedem ihrer Auftritte für die Arbeit des Johannes Hospiz Oberberg gesammelt, der Verein hatte sich mit der Versteigerung eines Original-Prinzenordens und eines Vereins-Sonderordens an der Aktion beteiligt. Diese Spendensumme in Höhe von 2.500 Euro erhöhte sich durch die spontane 500-Euro Zusage des örtlichen Geschäftsstellenleiters der Volksbank Oberberg, Harry Faßbender, auf stolze 3.000 Euro. „Ihr seid ein toller Verein“, bedankte sich Dr. Jorg Nürmberger als Vertreter der Johannes Hospiz Oberberg Stiftung herzlich für die hilfreiche Unterstützung, für Menschen am Lebensende.
[Auch Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker (re.) und dessen Amtskollege aus Crimmitschau, André Raphael, feierten mit.]
Mit schmissigen Sessionsliedern, die das Publikum textsicher aufnahm, kochte das Prinzenpaar die Betriebstemperatur für den Auftritt der „Domstürmer“ wieder hoch. Die Traditionsband rund um Frontmann Micky Nauber verwandelte den eigentlich bestuhlten Saal in eine vor Stimmung überschäumende Tanzfläche, auf der die fantasievoll verkleideten „400“ zu den Ohrwürmern „Meine Liebe meine Stadt“, „Ohne Dom, ohne Rhing“ und „Mach dein Ding“ steilgingen. Dass sich angebotene Getränkte aus dem Publikum nur schlecht mit einer Live-Bühnen-Performance vereinbaren lassen, drang nur mühsam ins Bewusstsein der begeisterten Partymäuse durch, doch war das Missverständnis bei der gefühligen Zugabe von „Strosse en Kölle“ längst vergessen und alle lagen sich wieder schunkelnd in den Armen.
Stolz hinter der neuen Standarte einmarschierend, enterten die kleinen Stars der Bielsteiner Lollipops die Bühne, hatten noch ohne Auftritt bereits die Herzen des Auditoriums erobert. In schmucken Uniformen und von Eifer durchdrungen materialisierten die drei Tänze der KVB-Kinder-Tanzgarde die pure, unverfälschte Lebensfreude. Egal ob in Grundaufstellung, bei den Positionswechseln oder bei Akrobatikelementen, die bezaubernde Ausstrahlung der Lollis brachte der Nachwuchsgarde riesigen Applaus und anerkennende Pfiffe ein.
Das Erfolgsrezept aus dem Wechsel von musikalischen Top-Acts und Gardetanz- Höhepunkten strickten die Bielsteiner Hausherren im Laufe der Kostümsitzung fort. Die legendären „Klüngelköpp“ ließen mit den „Stääne“ und „4711“ die Aula beben, „De Bajaasch“ agierte als Überfallkommando mit absoluter Stimmungsgarantie und die elf Unkeler „Barhocker“ heizten mit fetzigen Bläsersätzen und emotionalen Hymnen ein. Optisch attraktive Kontrapunkte setzten die dynamischen Intermezzi der Bielsteiner Tanzgarden „Crazy Girls and Boys“ und der „Tanzmäuse“.
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