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KARNEVAL
Niemals ohne Alaaf in Denklingen
Reichshof - Einen Abend voller Fastelovendsmagie bot die Prunksitzung der KG Rot-Weiß Denklingen.
Von Vera Marzinski
Niemals ohne Alaaf“ heißt es von „Klüngelköpp“, die direkt nach dem Einmarsch des Prinzenpaares die Bühne rockten. Aber so feiert auch die KG Rot-Weiß Denklingen jede Karnevalssession und das anlässlich Prunksitzung stets im ausverkauften Zelt neben dem Rathaus. Das Stimmungsbarometer stieg minütlich und das Motto von Prinz Michél I. und Prinzessin Elena („Mer han Musik im Hätz, und Rhythmus im Blot, singe und danze, dat jefällt uns joot. Applaus un Ekstase sin et beste Jerüsch. Denn die jeilste Zick han mer nur met üch“) wurde hundertprozentig umgesetzt.
[„Lasst uns trotz allem zusammen Karneval feiern und Spaß haben“, wünschte sich „Da Tuppes vum Land“ und genau das zelebrierten auch die vielen Jecken im Denklinger Zelt.]
Der 1. Vorsitzende der KG, Dennis Spexard, begrüßte die Tollitäten, Präsident Kai Vogel und die vielen Gäste vor und auf der Bühne und heizte die Stimmung dabei jedes Mal noch ein bisschen mehr an. Die eigenen Tanzgruppen der Denklinger – von den „Burgmäusen“ über die „Pänz von der Burg“ bis zur „Burggarde Rot-Weiß“ – boten zudem ein akrobatisch und tänzerisch ausgefeiltes Programm. Da übernahm zwischenzeitlich Kommandantin und Chefin der Pänz, Jeannette Ginczek, voller Elan das Mikrofon. „Wat ich noch möchte, sin dausend Näächte“ wünschten sich die Klüngelköpp und das sangen auch die zehn in bunt-musikalischen Kostümen mit.
Sabine und Frank hatten wieder einmal mit Freunden zuvor gemeinsame Karnevalsoutfits gestaltet und diesmal wurde es bei ihnen mit Noten und Instrumenten auf den Köpfen und den Klamotten musikalisch. Diana aus Nümbrecht kam in diesem Jahr im Steampunk-Outfit. Sie hat zu Hause eine große Auswahl an Kostümen und geht schon seit Jahren von Donnerstag bis Dienstag mit ihrem Mann auf Karnevalstour – und samstags gerne nach Denklingen. Auch den Umzug am Sonntag lässt sie sich nicht entgehen und am Montag ist der Bielsteiner Karnevalszug dran. Kein Wunder, dass sie so jeck ist, denn ihr Mann ist waschechter Kölner und die gemeinsame Tochter ist an Karneval geboren.
Martina aus Freudenberg hatte für die Prunksitzung ein Kuh-Kostüm gewählt. Sie und ihre Schwester hoffen, auch nächstes Jahr wieder hier zu sein, „aber die Karten sind leider schnell ausverkauft“. Ganz begeistert waren sie von den „Drummerholics“, die kurz vor Schluss einige zum Kreischen brachten.
[Kunterbunt war nicht nur die Prunksitzung, sondern auch das Kostüm von Frank und seiner zehnköpfigen Karnevalstruppe.]
Der Name steht für die Leidenschaft für Beats und Drums und den unstillbaren Drang, sich den Rhythmen hinzugeben – dabei haben die Jungs eine tolle Choreographie und viel, viel Spaß. Das steckte an, genauso wie der freche musikalische Mix aus Pop, Rock, Ska und Latin mit ganz eigenen Songs von „Kempes Finest“. „Dä Tuppes vum Land“ alias Jörg Runge kombiniert die traditionelle Büttenrede mit modernem Kabarett und bezieht das Publikum aktiv mit ein.
Und er hat nicht nur sein Sessionsprogramm, sondern ist stets aktuell. So hofft er, dass bei „Rambo Zambo“ Merz und der neuen Regierung „unser Land und die Demokratie“ wichtig sei. Allmachtsfreak Elon Musk sei indes das Geld zu Kopf gestiegen – er solle doch gerne eine seiner Raketen nehmen und mit Trump und der AfD ins All verschwinden.
Wie der Tuppes sind auch Bands wie „Paveier“, „Lupo“, die „Domstürmer“ und „Planschemalöör“ auf sämtlichen großen und kleinen Bühnen des Rheinlandes unterwegs – und gern gesehene Gäste im Denklinger Karneval. Kein Wunder, dass es wieder mal ein unvergesslicher Abend voller Kölsch-Denklinger Lebensfreude, toller Stimmung und ganz viel Fastelovendsmagie war.
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