KARNEVAL
Neues Prinzenpaar mit geballter Karnevalserfahrung
Engelskirchen - Proklamation bei den Närrischen Oberbergern mit buntem Programm - Beide Protagonisten sind im Karneval keine Unbekannten - Letzte Inthronisierung durch Bürgermeister Dr. Gero Karthaus.
Von Michael Gauger
Da der designierte Prinz Marian I. aus dem Hause Lüdenbach in den vergangenen Jahren oft die Tollitäten der Gesellschaft als Fahrer zu den Auftritten chauffierte und auch als Adjutant bereits tätig war, kam bei ihm im vorigen Jahr zu Weiberfastnacht spontan die Idee, einmal selber als Prinz im Karneval auf den Bühnen stehen zu wollen. Nachdem mit Anna Söhngen zudem sehr schnell eine Prinzessin für dieses Projekt gefunden war, wurden „Nägel mit Köpfen“ gemacht und im Handumdrehen war auch das Schmölzchen der beiden am Start. Letzteres besteht nicht nur aus karnevalserfahrenen Freunden und Familienmitgliedern, sondern auch aus ehemaligen Tollitäten. So ausgestattet sollte mit dem „Unternehmen Prinzenpaar 2025 in Engelskirchen“ also nichts schiefgehen: Das hat auch die Proklamation gezeigt, die gestern stattfand.
[Senatsgeschäftsführer Marc Bauer und Senatspräsident Reinhold Müller moderierten gemeinsam die Veranstaltung.]
Nach der Begrüßung durch Literat Phillip Söhngen waren es mit den „Pänz der Garde“ und der Jugendtanzgruppe der tänzerische Nachwuchs der KG, die am Samstagabend als Eisbrecher fungierten und das buntkostümierte Publikum in der ausverkauften Sporthalle der Grundschule, liebevoll "Aggertaler Gürzenich" genannt, schwungvoll auf den Abend einstimmten. Reinhold Müller, der gemeinsam mit Marc Bauer durch das Programm führte, nutzte die Gelegenheit, um die beiden Ehrenvorsitzenden Egon Prinz und Horst Meinerzhagen auf die Bühne zu bitten. Diese berichteten kleine Anekdoten aus längst vergangenen Zeiten der KG-Geschichte. Das zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Dreigestirn mit Prinz Hans Peter I. (Valdor), Bauer Holger Kirschnik und „Juchuu-Jungfrau“ Uli „Mirjam“ Ueberberg verabschiedete sich unmittelbar darauf. Kurz darauf rockte die Kölner Band „Kempest Feinest“ um ihre quirlige Frontfrau Nici Kempermann zu kölschen Tönen, bei denen es den Saal nicht auf den Stühlen hielt. Zu etwas ruhigeren Klängen wurde munter geschunkelt, bevor es mit einer Art „Workout“ bei der Zugabe wieder richtig zur Sache ging.
Dann folgte der nahezu 25-minütige Einmarsch der wichtigsten Personen an diesem Abend, dem Prinzenpaar mitsamt seinem Schmölzchen, denen der Elferrat der KG voranmarschierte. Klatschend und winkend, teils auf den Stühlen stehend, wurden Prinz Marian I. und Prinzessin Anna vom jubelnden Saal empfangen. Bützend und Gratulationen empfangend wurde sich der Weg zur Bühne gebahnt, wo die Tollitäten die befreundeten Gesellschaften aus dem Kreis das Prinzenpaar bereits erwarteten. Kurzer Zwischenstopp vor dem Ziel für Marian, denn hier wartete mit dem 91-jährigen Josef Büscher der stolze Großvater des Prinzen, um diesem alles Gute zu wünschen.
Nach kurzer Vorstellung durch Senatspräsident Müller schritt Bürgermeister Dr. Gero Karthaus zur Tat, um mit der letzten Proklamation in seiner Amtszeit nach tiefgründiger Recherche die Inthronisierung durchzuführen. „Unser Fastelovend ist viel zu wertvoll, um ihn zum seelenlosen Massenauflauf zu machen, der einem schnellen Euro dient. Unser Karneval ist das Gefühl von Heimat, fröhlichem Miteinander und von echter Gemeinsamkeit“, lobte Karthaus das bunte Miteinander in der fünften Jahreszeit. Er freue sich unter dem aktuellen Motto „Karneval im Hätze“ genau wie früher auch heute Karneval gemeinsam zu feiern.
[Großvater Josef Büscher gratuliert seinem Enkel persönlich, und das mit immerhin 91 Jahren.]
Mit allen karnevalistischen Wassern gewaschen sei das diesjährige Prinzenpaar, erklärte Karthaus. Prinzessin Anna habe laufbahnmässig im Karneval alles durchlaufen, was möglich gewesen sei, berichtete er, denn von klein an habe sie in allen Tanzgruppen bis 2015 eine wichtige Rolle gespielt, war Kinderprinzessin und fünfmal als Mariechen mit diversen Tollitäten unterwegs. „Mehr geht nicht. Bewegungstechnisch wird sie dem Prinzen wohl einiges abverlangen“, scherzte Karthaus und erklärte augenzwinkernd, dass die Friseurmeisterin bestimmt auch ein Auge auf das Haupthaar und die Bärte ihrer Adjus haben wird.
„Aus einem der nordrheinwestfälischen Groß-Clans, dem Hause Lüdenbach, entstammt der 34-jährige Prinz. „Wenn die Lüdenbachs Sippentreffen machen, ist Loope wie leergefegt“, scherzte der Bürgermeister. Als gelernter Garten- und Landschaftsbauer sei der Prinz mit Meisterbrief Wind und Wetter gewohnt, was im Karneval bestimmt kein Fehler sei. Beide Tollitäten lieben das gesellige Beisammensein, entweder mit Freunden in der Gaststätte oder beim Schockclub. Nachdem die Insignien überreicht waren, freute sich der Saal über das neue Prinzenpaar, die sogleich die ersten Orden überreichten und auf die neuen Ordensträger ein kräftiges „Alaaf und Kall-Du“ ausriefen.
Im Schnelldurchgang wurde das Schmölzchen vorgestellt, bevor man die erdachten Paragraphen vorlas und es wurden Aufgaben vergeben. Ein besonderer Punkt , der dem Schmölzchen besonders am Herzen liegt, umfasst das Spenden eines Einkaufswagens mit Grundnahrungsmitteln für die Ründerother Tafel, den alle Gruppierungen der KG, auch das Prinzenpaar selbst, durchführen sollen.
[Mal etwas Besonderes: Dr. Gero Karthaus überreicht die Insignie des Prinzen.]
KG-Botschafter Jörg Runge, alias „dä Tuppes vom Land“ nahm neben der Bundespolitik auch das politische Geschehen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auf die Schippe. Aber auch die Frage, ob es Sinn mache, in diesem Jahr vor einer Herrensitzung noch zur Wahlurne zu schreiten, beschäftigte ihn. Vier flotte Tänze legte die Schlossgarde mit ihrem neuen Tanzpaar, „Marie“ Yasmine El Faitossi und Sven „Jummy“ Loddoch aufs Parkett, gefolgt vom Engelskirchener Mütterkaffee, die das Thema „Alice im Wunderland“ tänzerisch mit Vollgas umgesetzt hatten.
Für den letzten Rundumschlag sorgten das Tanzkorps Rot-Weiss, die mit ihrer großen Anzahl von Mädels und Tanzpaaren für Begeisterung sorgten und viel Applaus für Hebungen und Akrobatik erhielten, was Kommandant Peter Trupke durchaus erfreute. Den musikalischen Schlusspunkt setzte die fünfköpfige Kölner Band Lupo, deren Lied „Jespenster“ viele noch im Ohr hatten. Im Saal selbst verließ man sich eerneut auf die bewährte Saalkapelle „Quartier 06“, die erneut für die stets perfekte musikalische Begleitung sorgte.
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