KULTUR

Junge Leute von heute gestalten die Welt von morgen

jaw; 20.11.2022, 12:05 Uhr
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Fotos: Jan Weber --- Alle Preisträger wurden für ihr ideenreiches Engagement gefeiert.
KULTUR

Junge Leute von heute gestalten die Welt von morgen

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jaw; 20.11.2022, 12:05 Uhr
Oberberg - Jugendkulturpreis für den Oberbergischen Kreis zum vierten Mal vergeben - Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Netzwerks gegen Rechts wurde ein Repertoire aus Gesang, Redebeiträgen sowie selbstgedrehten Filmen präsentiert.

Von Jan Weber

 

Eigentlich sind die Beiträge, die anlässlich des Jugendkulturpreises für den Oberbergischen Kreis vom Netzwerk gegen Rechts (NGR) eingereicht werden können, für junge Leute zwischen zwölf und 21 Jahren vorgesehen, die neunjährige Mia bekam aufgrund ihrer Einsendung bei der vierten Preisverleihung zum Motto „Zusammenhalt! Gegen Hass, Krieg und Rassismus“ aber einen besonderen Auftritt gewährt. Ihr selbstgemaltes Bild mit dem Titel „Die Welt soll sich verändern“, begeisterte nicht nur das Auswahlkomitee, sondern alle Nominierten und Gäste der Verleihung im Gummersbacher Lindenforum. Die besten drei der acht eingesendeten Beiträge wurden vorgestellt und honoriert.

 

[Die neunjährige Mia weiß genau, dass sie in einer friedlichen Welt leben möchte.]

 

„Wir setzen uns für ein buntes und vielfältiges Oberberg ein. Alle Bewerbungen teilen diese Werte“, berichtete NGR-Projektleiterin Nadine Lindörfer. Da der Preis coronabedingt zuletzt 2019 vergeben wurde, stammten einige der Beiträge aus dieser Zeit oder wurden von den Jugendlichen kurzerhand neu produziert. Der dritte Platz, ein Poetry-Slam mit dem Namen „Vielfalt“, stammt von Schülern der Realschule Waldbröl. Jeder von ihnen hat ein eigenes Gedicht verfasst, in dem Erfahrungen mit Diskriminierung beschrieben und Wünsche nach einer fairen Welt formuliert wurden.

 

Auf Rang zwei landete der Kurzfilm „Blickkontakt“. Schüler der neunten Klasse der Sekundarschule Nümbrecht/Ruppichteroth drehten einen Film, in dem eine Schülerin zunächst nur aufgrund ihrer Herkunft des Diebstahls verdächtig war, sie aber rehabilitiert wurde. Der Sieg ging an das Berufskolleg Dieringhausen und den Film „Wir sind nicht schuld“. Mehrere Jugendliche spielten ein Bewerbungsgespräch nach, bei dem eine offensichtlich ungeeignete Bewerberin einer Muslimin, die sehr gute Qualifikationen aufweisen konnte, vorgezogen wurde.

 

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Vor der Preisverleihung wurde das zehnjährige Bestehen des NGR mit einem Repertoire aus verschiedenen Beiträgen gewürdigt. „Ein langer Weg bis heute liegt hinter uns. Die Arbeit hat sich entwickelt, unsere Werte sind gleich geblieben“, resümierte Inge Lütkehaus, Kreisgruppengeschäftsführerin Oberbergischer Kreis des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes NRW. Die aus dem Iran stammende Musikerin Mehrra Solh und ihr Mann Daniel Zielke spielten Stücke wie „Applaus, Applaus“ oder „Lean on me“ und selbst geschriebene Lieder, darunter auch eins in persischer Sprache.

 

[Mehrra Solh und ihr Mann Daniel Zilke spielten bekannte und eigene Songs.]

 

„Heimat ist hier und dort, unsere Wurzeln sind nicht einfach fort“, hieß es in der Eigenkomposition, mit dem die Sängerin darauf anspielt, dass Menschen oftmals „zwischen zwei Zonen leben“. Unter Tränen schloss sie mit den Worten: „Man merkt zurzeit, wie wertvoll Demokratie ist. Danke, dass ihr euch alle dafür einsetzt“. Die Rapperin „Bush.ida“ schloss die Redebeiträge ab. Ihr Impuls zum Thema des Abends sollte die Zuhörer zum Nachdenken bringen. „Kunst und Kultur sind Hebel, um Menschen erreichen zu können“, berichtete sie in ihrem Vortrag über die Themen Klimaschutz und Feminismus.

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