Gummersbach – Das Kunstforum Gummersbach lädt zu der Ausstellung „Passt das?“ von Martin Steiner ein.

Martin Steiner liebt es, sich als Künstler mit Ornamenten zu beschäftigen. Ab morgen stellt der 57-Jährige, der in Düsseldorf lebt und arbeitet, einige seiner Werke in der Alten Vogtei in Gummersbach aus. Doch man muss gar nicht in die Vogtei gehen, um einige seiner Arbeiten sehen zu können – ein paar sind sogar im Außenbereich oder von außen zu entdecken. Trotzdem lohnt sich auch ein Besuch in der Vogtei, nicht nur, um Gummersbachs ältestes Gebäude zu erkunden oder sich die Werke der Ausstellung „Passt das?“ anzusehen, sondern vor allem, um die Arbeiten an genau diesem Ort – und damit in Verbindung zu ihrem Ausstellungsort – zu erleben.

Martin Steiner hat sich im Vorfeld der Ausstellung von den Räumlichkeiten inspirieren lassen, einige Arbeiten extra für „Passt das?“ in der Alten Vogtei angefertigt. Zu der Ausstellung lädt nun das Kunstforum Gummersbach ein, ein Verein der Freunde und Förderer zeitgenössischer Kunst. Die Idee, dass der Düsseldorfer Künstler hier einmal ausstellen könnte, sei schon vor einigen Jahren entstanden, erzählte Silke Knapp-Trauzettel als Vorsitzende des Vereins. Kennengelernt haben sich beide schon vor vielen Jahren, als sie an der Universität Siegen auf Lehramt studiert haben. Martin Steiner zog dann aber für ein Studium der Freien Kunst nach Saarbrücken, der Kontakt blieb.

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Die Ausstellung habe einige Male verschoben werden müssen, nun ist es endlich so weit. Seit zwei Tagen ist Martin Steiner mit einem kleinen Team in der Alten Vogtei dabei, die Räumlichkeiten für die Ausstellung vorzubereiten. Am Mittwoch wurden bereits sechs Kreissegmente in Bäume gehängt – zwei finden sich im Vorgarten der Vogtei, vier weitere am gläsernen Anbau. Steiner berichtete davon, zunächst mit Kreisen gearbeitet zu haben. So habe er 2019 im Tiergarten in Siegen zehn farbige Ringe in Bäume gehängt, nannte das Ganze „HULAHOOP für Bäume“. Bunt sind – im Gegensatz zu den Kreissegmenten – die Lichtobjekte, die Steiner mitgebracht hat. Drei von ihnen lassen sich von außen entdecken und leuchten bis spät in die Nacht.

[Im Kunstfenster zeigt Martin Steiner vier Acrylgemälde auf Dibond.]

Die Ausstellung soll insgesamt 20 Objekte umfassen. Dazu gehören auch Bildobjekte, die Steiner eigentlich für das Kunstfenster der Vogtei entwickelt hat, die nun aber in der „Guten Stube“ zu finden sind, dort besser zur Wirkung kommen. So wie bei den Bildobjekten hat der Düsseldorfer auch bei seiner Rauminstallation im Pollmann-Saal mit Quadraten gearbeitet. Das Ergebnis ist aber ein völlig anderes. In dem leer geräumten Raum finden sich zahlreiche beschichtete Bleche auf dem Boden – in den Farben himmelblau und reinorange. „Das ist ein Bild auf dem Boden“, sagte der 57-Jährige. Und so wie die die rot umrahmten Fenster der Vogtei mit ihren grünen Fensterläden sind auch die ausgelegten Bleche komplementär. Auch wenn sie auf dem ersten Blick so wirken, als seien sie willkürlich ausgelegt worden, so verbirgt sich doch ein System dahinter.

Nils Berg, der Leiter der Alten Vogtei, freut sich darauf, dass das historische Gebäude an der Kaiserstraße nun immer mehr mit Leben gefüllt wird. „Passt das?“ ist Steiners erste Ausstellung in Gummersbach – und zeitgleich auch für das Kunstforum die erste Ausstellung in der Vogtei, nach ihrem Umbau. Die Ausstellung kann von Samstag, 26. Oktober, bis zum Sonntag, 10. November, besucht werden. Im Rahmen einer Midissage können Interessierte den Künstler Martin Steiner persönlich kennenlernen. Diese findet am Samstag, 2. November, im Pollmann-Saal statt. Los geht es um 16 Uhr. Die Ausstellung im Kunstfenster ist auch nach dem 10. November zu den Öffnungszeiten der Alten Vogtei zu sehen.

[Silke Knapp-Trauzettel, Vorsitzende des Vereins Kunstforum Gummersbach, zusammen mit Martin Steiner im Pollmann-Saal.]